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gen und in Gegenwart eines Regierungskom-
missars vernichtet. Die betroffenen Aktionäre er-
hielten in der Folge Legitimationsscheine. Diese
waren weiterhin dividendenberechtigt. Nachdem
es in einigen Jahren recht ordentliche Ausschüt-
tungen gab, wurde 1868 das Glücksspiel gesetz-
lich verboten. Daher erlosch die Gesellschaft
nach Ablauf der Konzession im Jahr 1872.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 1623 EF-Gesellschaft zum Betrieb der Cur-Etablisse-
ments in den BadeortenWiesbaden & Ems
Wiesbaden, 15.10.1870, Legitimations-Schein
über 100 Gulden süddeutscher Währung,
#14753, 34,4 x 21,5 cm, blau, schwarz, Knickfal-
ten, KR anhängend.
Mindestgebot / minimum bid:
140 €
Los 1624 EFGetreideheber-Gesellschaft mit beschränk-
ter Haftung
Hamburg, ca. 1920, Anteilschein über 5.000
Mark, später auf 2.500 GM und dann auf 2.500
DM umgestellt (Stempel), #875, 32 x 24,7 cm, oc-
ker, braun, grün, leichte Knickfalten, DB, ganz-
flächiger Unterdruck: Schiffe sowie Schwimm-
heber, dekorative Gestaltung, stempelentwertet,
innen Übertragungsvermerke bis 1971, zuletzt
auf Herrn Konsul Georg Nordmann ausgestellt,
im Gegensatz zu fast allen bekannten Stücken
der Gesellschaft hat das vorliegende keinen Was-
serschaden!
Die Gesellschaft betrieb im Hamburger Hafen
Schwimmheber für den Getreideumschlag von
See- auf Binnenschiffen.
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
Los 1625 EF-„Gewerkschaft„Ernst August“
Braunschweig, 05.06.1906, Kux-Schein über
1 Kux, #885, 35,1 x 23 cm, braun, ocker, blau,
Knickfalte quer, sonst EF, DB,
ausgestellt auf den
Vorstand Gustav Dietz, dieser hat als Grubenvor-
stand auch im Original signiert!
Die Gewerkschaft war auf das in Liebenstein ge-
legene Kupfererzbergwerk „Ottilie“ konstituiert.
Die Gewerkschaft war Besitzerin der Kali-Ge-
rechtsamen in der Gemarkung Wesendorf und
Westerholz, Kreis Isenhagen, Provinz Hannover.
Mindestgebot / minimum bid:
160 €
Los 1626 EFGewerkschaft Dorstfeld
Dorstfeld, Juni 1905, Blankett einer 4 % Teil-
schuldverschreibung, rückzahlbar zu 102 %,
über 1.000 Mark, o. Nr., 34,9 x 25 cm, blau,
braun, schwarz, DB.
Die Gewerkschaft Dorstfeld wurde bereits 1849
gegründet. 1899 erfolgte die Zusammenlegung
mit den Tiefbauanlagen Vereinigte Carlsglück
und Planetenfeld. Im Jahr 1916 ging die Gewerk-
schaft in den Besitz der Essener Steinkohlen-
bergbau AG über. Von 1936 bis zu Ihrer Stillle-
gung im Jahr 1963 gehörte die Gewerkschaft zur
Harpener Bergbau AG.
Mindestgebot / minimum bid:
110 €
ihrem Schicksal zuvor: Am 03.05.1969 tobte in
Gera ein schweres Unwetter, das auch den Bahn-
damm unterspülte. Er wurde unbefahrbar und
die Bahnanlagen versanken schließlich in einer
riesigen Masse aus Schlamm.
Mindestgebot / minimum bid:
75 €
Los 1621 EF-Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft
Ballenstedt, 01.10.1889, Aktie über 1.000 Mark,
später auf 500 GM umgestempelt, Lit. B, #1529,
30 x 21 cm, ocker, schwarz, minimal verschmutzt
rechts oben, sonst EF, nicht entwertet.
Die am 08.01.1887 gegründete Gesellschaft bau-
te und betrieb die Nebenbahn von Gernrode über
Alexisbad nach Harzgerode, von Alexisbad über
Stiege nach Hasselfelde und von Stiege nach Eis-
felder Talmühle (Selketalbahn). Im April 1945
wurde mit dem Abbau der Gleise begonnen. Die-
se sollten zusammen mit fast allen Loks und Wa-
gen als Reparation in die Sowjetunion gebracht
werden. Die verbliebenen Gebäude und Anla-
gen wurden per 30.06.1946 verstaatlicht. Doch
der Abtransport des Flussspats gestaltete sich
schwierig. Daher gab die Sowjetische Militärad-
ministration (SMAD) die Genehmigung zum
Wiederaufbau. 1972 legte dass Ministerium für
Verkehrswesen der DDR fest, dass ausgesuchte
Schmalspurbahnen wegen ihrer Bedeutung für
den Tourismus erhalten bleiben müssten. 1983
erfolgte der Lückenschluss zwischen Straßberg
und Stiege. Die Selketalbahn war fortan wieder
vollständig und mit der Harzquerbahn verbun-
den. Noch heute verkehrt die Bahn unter Be-
triebsführung der Harzer Schmalspurbahnen
GmbH als Touristen-Attraktion. Ende 1904 wur-
de der Sitz von Ballenstedt nach Gernrode verlegt.
Mindestgebot / minimum bid:
80 €
Los 1622 EF-Gesellschaft zum Betrieb der Cur-Etablisse-
ments in den BadeortenWiesbaden & Ems
Wiesbaden, 01.11.1871, Legitimations-Schein
über 100 Gulden süddeutscher Währung,
#16419, 34,4 x 21,5 cm, blau, schwarz, Knickfal-
ten, KR anhängend.
Die französischen Bankiers Marcus und Bern-
hard Berlé gründeten die Gesellschaft 1856. In
den Statuten wurde die Dauer der Gesellschaft
mit 25 Jahren (bis zum 31.12.1881) festgesetzt.
In jedem Jahr wurden 60.000 Gulden des Rein-
ertrags zur Aktienamortisation genutzt. Hierzu
wurden jeweils am Jahresende 600 Aktien aus-
gelost, zum Nominalwert abgefunden, eingezo-
Los 1618 EF-Geflügelzüchter-Verein in Nossen
Nossen, 1883 (1877 überschrieben), Antheilschein
über 20 Mark (eingedruckt 15 Mark), #15, 10,6 x
15,2 cm, schwarz, weiß, Knickfalte längs, OU.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 1619 VF/FGelsenkirchener Bergwerks-AG
Ueckendorf, 01.01.1874, Gründeraktie über
200 Thaler, später auf 400 RM umgestempelt,
#10457, 28,8 x 23,2 cm, braun, beige, grau,
schwarz, Bezugsrechtsstempel, Knickfalten,
Randeinrisse, rechter Rand hinterklebt.
Die Gesellschaft wurde 1873 auf Initiative von
Emil Kirdorf gegründet. Im Laufe der Jahre
wuchs die Gesellschaft zum größten Montanbe-
trieb des Ruhrgebietes. 1926 wurden alle Mon-
tanunternehmen des Ruhrgebietes auf die Ge-
sellschaft verschmolzen und diese in Vereinigte
Stahlwerke umbenannt. Bei der Entflechtung
nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde
die Gelsenkirchener Bergwerks AG 1953 als Hol-
ding für Rheinelbe-Bergbau, Bochumer Berg-
bau, Dortmunder Bergbau, Gelsenberg Benzin
gegründet. Ende der 70er Jahre kam die Firma
zu Veba (heute E.ON).
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 1620 EFGera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-AG
Berlin, 31.12.1901, Gründeraktie über 1.000
Mark, später auf 1.000 RM umgestempelt, #658,
24,8 x 34,3 cm, türkis, ocker, braun, schwarz,
nicht entwertet.
Die Eisenbahn wurde am 06.061900 gegründet.
Am 12. November des folgenden Jahres nahm
sie ihren Betrieb, den Abtransport der Braun-
kohle aus dem Meuselwitzer Revier, auf. Am
31.12.1970 war die Stilllegung geplant, da sich
auf Grund des immer schlechteren Zustandes
die Fahrtzeit von Gera nach Wuitz mehr und
mehr verlängerte. Doch die Geisterbahn kam