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Ende 1926 erfolgte der Verkauf des Werkes Lau-
enburg. Im Handbuch der deutschen Aktienge-
sellschaften 1943 nicht mehr aufgeführt.
Mindestgebot / minimum bid:
180 €
Los 223 VFCöpenicker Chemische Fabrik AG
Berlin, 01.08.1871, Gründeraktie über 100 Tha-
ler Preussisch Courant, #678, 22,8 x 31,7 cm,
grün, schwarz, Knickfalten, linker Rand mit Ein-
rissen und Fehlstück (1 x 1 cm).
Die Cöpenicker Chemische Fabrik AG ist ein
Musterbeispiel für eine Neugründung während
des Börsen- und Gründungsschwindels. Der
zeitkritische Journalist Otto Glagau schrieb:
“Gegründet von Eduard Mamroth und Leo Wol-
lenberg in Berlin und Michaelis in Posen. Für
1871 entfiel eine künstliche Dividende von 10
%, 1872 aufgrund einer glücklichen Spekulation
in Schwefel noch 6 %, 1873 nur noch 1 %, dann
0%. Die chemische Fabrik bekehrte sich zu Ta-
peten-Druck, zu Schmiede-, Böttcher- und Korb-
macherarbeiten. Das Jahr 1875 wurde mit fast
90.000 Thaler Verlust abgeschlossen. Derselbe
muss jedoch weit größer gewesen sein, denn die
einst mit 120 bezahlten Actien notierten noch
etwa 1 und wurden außer Kurs gesetzt, worauf
die Liquidation in den Jahren 1877 bis 1880 er-
folgte. Auf dem Fabrikgelände an der Wenden-
schloßstraße siedelte sich später eine Nitritfabrik
an. Großaktionär dieser neuen Gesellschaft war
die Familie von Gwinner. 1945 wurde die Fabrik
demontiert und zum VEB erklärt.
Mindestgebot / minimum bid:
475 €
Los 224 EFCrefelder Eisenbahn-Gesellschaft
Crefeld, 01.01.1881, Aktie über 500 Mark, später
auf 500 RM umgestempelt, #984/73, 22,7 x 33,4
nur mit Einschränkungen zu arbeiten und in der
zweiten Hälfte 1925 den Gesamtbetrieb stillzule-
gen. Ein Teil der Anlagen wurde 1927, der Rest
1928, abgestoßen.
Mindestgebot / minimum bid:
220 €
Los 220 EF-Chemische Fabrik von Maerklin et Comp.
Freudenstadt, 01.06.1831, Gründeraktie über 500
Gulden, #18, 22,3 x 35,6 cm, schwarz, weiß, OU,
papiergedecktes Siegel, Knickfalten, sonst EF, R8.
Die Gesellschaft wurde 1811 durch Otto Paul
aus Lindau und dessen Schwager, Apotheker
Merkle, in Freudenstadt gegründet. Es wurden
Ammonium, blausaures Kali, Salzsäure, Glau-
bersalz, Berliner, Bleischwarz, Knochengallerte
und Phosphor hergestellt. Die hohe Reinheit der
Produkte brachte der Firma schnell einen guten
Ruf ein. Die AG wurde nach dem Tod des Apo-
thekers Merkle von seiner Witwe Luise Maerklin
und von Otto Paul errichtet. Die Aktie trägt deren
beiden Orginal-Signaturen. Sie ist zudem die äl-
teste bekannte deutsche Chemie-Aktie!
Mindestgebot / minimum bid:
500 €
Los 221 EFChemische Industrie AG
Beuel-Bonn, 28.04.1923, Gründeraktie über
1.000 Mark, #1652, 22,6 x 19,5 cm, grau,
schwarz, KB,
Einzelstück beim Einlieferer.
Die Firma wurde am 28. April 1923 gegründet. Es
wurden Artikel der chemischen Industrie aller Art
hergestellt. Die Firma besaß ein 30 Morgen großes
Grundstück in Beuel mit Fabrikanlagen. Am 14.
Mai 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Mindestgebot / minimum bid:
130 €
Los 222 VF+ChemischeWerke LouisWagner-Rösgen, AG
Köln-Dellbrück, 29.12.1924, Aktie über 20 RM,
Lit. A, #2010, 21 x 29,7 cm, blau, alt-rosa, rot, KB,
Firmenname in Chemische Fabrik Louis Wag-
ner, AG geändert, Eselsohr, links unten kleines
Fehlstück, sonst EF, nicht entwertet,
Einzelstück
aus einer alten Sammlung!
Die Firma wurde am 18. Mai 1923 als Chemische
Werke Louis Wagner-Roesgen, AG gegründet
und firmierte ab 7. Dezember 1926 als Chemi-
sche Fabrik Louis Wagner AG. Zweck waren
Erwerb und Fortbetrieb der Firma Louis Wagner
GmbH, Erwerb von und Beteiligung an gleichar-
tigen Unternehmungen sowie Herstellung und
Vertrieb von chemischen Erzeugnissen aller Art.
KR,
Rarität aus einer alten Sammlung!
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 218 EFChemische Fabrik Entrup AG
Hamburg, Januar 1922, Aktie über 1.000 Mark,
#1378, 37,3 x 25,7 cm, rot-braun, grün, Knickfalte
quer, sonst EF, KR,
aus einer alten Sammlung!
Das Unternehmen wurde am 5. April 1921 ge-
gründet. Zweck war die Herstellung und der Ver-
trieb von chemischen Produkten aller Art. In der
Gesellschafterversammlung vom 19. Juni 1923
teilte der Vorstand mit, dass die Gesellschaft
ihren Betrieb wegen Unrentabilität eingestellt
habe und dass das Fabrikgebäude vorteilhaft ver-
äußert worden sei. Ferner wurde das Anerbieten
eines Konsortiums unter Führung der Norddeut-
schen Effektenbank auf Übernahme von je 2
Aktien der Gesellschaft gegen je eine Aktie der
Hamburger Kakao- und Schokoladenfabrik AG
mit Wirkung vom 31. Juli 1923 angenommen.
Mindestgebot / minimum bid:
220 €
Los 219 EF-Chemische Fabrik für Hüttenprodukte AG
Düsseldorf-Oberkassel, Juni 1923, Aktie über
1.000 Mark, #20696, 23,6 x 31,8 cm, grün,
schwarz, Knickfalten, 0,5 cm langer Randeinriss,
sonst EF, KB,
uns bisher unbekannte Rarität aus
einer alten Sammlung!
Die Gesellschaft wurde am 11. Februar 1909 ge-
gründet. Zweck waren Herstellung und Vertrieb
chemischer Erzeugnisse aus Hüttenprodukten
und sonstigen Ausgangsstoffen mit allen in die-
ses Fach einschlagenden und zum Betriebe und
Handel geeigneten Geschäften und Unterneh-
mungen. Die ungünstigen wirtschaftlichen Ver-
hältnisse zwangen die Gesellschaft ab März 1925
Deutschland vor 1948