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der Chemiker und Kaufmann Léon Baumgartner
der Nachfolgefirma als Geschäftsführer bei. Die-
se wurde 1856 von Peter Koechlin & Söhne in die
Kommanditgesellschaft Koechlin, Baumgartner
& Cie. umbenannt. 1897 erfolgte die Umwand-
lung in die Manufaktur Koechlin, Baumgartner
& Cie. AG. Die Aktien lagen jedoch im Besitz der
Familie Koechlin. Unter diesem Namen, aller-
dings als GmbH, besteht die Firma noch heute.
Europas größtes Stoffdruckunternehmen gehört
inzwischen zur Daun-Gruppe.
Mindestgebot / minimum bid:
650 €
Los 691
EF
Maschinenbauanstalt A.-G. Chemnitz
Chemnitz, 01.04.1921, Muster / Entwurf einer
Aktie über 1.000 Mark, nullgeziffert, 29,7 x 21
cm, grün, beige, gedruckt in der Staatl. Akade-
mie für graphische Künste und Buchgewerbe in
Leipzig auf einer Zweizylinder-Offset-Maschine
„Excelsior“.
Eine Firma mit diesem Namen war in den Hand-
büchern nicht zu finden. Vermutlich diente das
Muster lediglich als Ansichtsexemplar um das
Druckverfahren zu bewerben.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 692
G
Mechanische Baumwoll-Spinn- &Weberei
zu Blaichach
Blaichach, 01.01.1857, handschriftlich auf
zur Gründung der Eisenhütten unterm Mäg-
desprung geschlossen. Dieser hatte, wie zahlrei-
che weitere Unternehmer, keinen Erfolg. Erst um
1780 setzte eine Blütezeit ein. Nachdem Alexius
Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg 1806
die Herzogwürde erhielt, nannte sich die Hüt-
te nun Herzogliche Eisenhütte Mägdesprung.
Nach dem Tod von Herzog Leopold IV. Fried-
rich im Jahr 1871, erfolgte ein Jahr später unter
Herzog Friedrich I. die schon lange angestrebte
Trennung von Haus- und Landesvermögen. Die
Berg- und Hüttenwerke sowie das Stahlbad Ale-
xisbad gingen in den Besitz des Landes Anhalt
über. Mitten im Gründerboom kam es zu meh-
reren Besitzwechseln und 1873 zur Gründung
der Mägdesprung-Neudorf Eisen- & Silberhüt-
ten-Bergbau AG. Sie umfasse alle anhaltischen
Gruben, Hütten und Alexisbad. 1875 wurde das
letzte eigene Eisen verhüttet, danach wurde nur
noch Fremdeisen verarbeitet. Nachdem die Ge-
sellschaft 1879 an Berliner Geschäftsleute ging,
erwarb sie 1880 der Harzgeröder Holzhändler
Traugott Wenzel. Ab 1882 lautete die Firma
Maegdesprunger Eisenhüttenwerk von T. Wen-
zel. 1898 überführte Wenzel den Besitz erneut
in eine AG unter der Firma Maegdesprunger
Eisenhüttenwerk AG vorm. T. Wenzel. Nachdem
ab 1910 der Eisenkunstguss seinen Niedergang
erlebte, wurde die Hütte 1917 an die Herzgeröder
Maschinenfabrik GmbH verkauft. Nachdem in
den 1940er Jahren Zulieferteile für die Gasgerä-
teproduktion der Junkerswerke Dessau gefertigt
wurden, entstand nach dem Zweiten Weltkrieg
die Eisenhütte Mägdesprung Carl Horn KG.
1972 musste Horn das Werk schließlich verkau-
fen, es entstand der VEB Gas- und Heizgeräte
Mägdesprung. Der Versuch die Tradition des
Eisengusses wieder aufzunehmen scheiterte an
Geldmangel. Nach der Deutschen Einheit wurde
das Werk an die Familie Horn zurückübertragen.
Es entstand die kleine Firma Mägdesprunger
Eisenhüttenwerk GmbH Gas- und Kochgeräte.
Seit 2002 befindet sich in den Gebäuden das
Museum Carlswerk, das vom Kultur- und Hei-
matverein Harzgerode und der Stadtinformation
Herzgerode betreut wird. Quelle:
eisenhuettenverein-maegdesprung.de
Mindestgebot / minimum bid:
1.000 €
Los 690
VF
Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie.
AG in Lörrach (Baden) / Manufacture Koech-
lin, Baumgartner & Cie., Société Anonyme
Lörrach (Baden), 06.03.1897, 4 % Obligation
über 4.000 Mark, Serie O, #363, 38,4 x 33,5 cm,
schwarz auf grün, Knickfalten, Randeinrisse
bis 2 cm, Auflage nur 500 Stück, zweisprachig:
Deutsch, Französisch,
sehr selten!
Die Wurzeln der Gesellschaft gehen auf eine
1752 von Philipp Jakob Oberkampf gegründete
Indienne-Fabrik zurück. Diese wurde 1753 von
Johann Friedrich Küpfer übernommen. 1843 trat
Los 687
VF
Localbahn-Actien-Gesellschaft in München
München, 01.01.1890, 4 % Schuldverschrei-
bung über 2.000 Mark, später auf 300 RM um-
gestempelt, Lit. A, #182, 36,5 x 24,5 cm, braun,
oliv, schwarz, Tilgungsvermerk über 100 RM,
strichentwertet, lochentwertet (RB), DB, Knick-
falten, kleine Randeinrisse,
nur vier Exemplare
lagen im Reichsbankschatz!
Die Gesellschaft wurde am 09.02.1887 mit ei-
nem Grundkapital von einer Million Mark ge-
gründet. Geschäftszweck war der Bau, Betrieb
und Erwerb von Sekundärbahnen aller Art. Es
wurden unter anderem die Strecken Ravensburg-
Weingarten, Markt Oberdorf-Füssen, Fürth-
Zirndorf und die Isartalbahn zwischen München
und Wolfratshausen betrieben. 1927 beteiligte
sich die Firma zudem an der Nebelhornbahn.
Mindestgebot / minimum bid:
400 €
Los 688
EF/VF
Localbahn-Actien-Gesellschaft in München
vormals Krauss & Co.
München, 01.01.1890, 4 % Schuldverschreibung
über 1.000 Mark, später auf 150 RM umgestem-
pelt, Lit. B, #1726, 36,5 x 24,5 cm, braun, beige,
grün, schwarz, Tilgungsvermerk über 50 RM,
DB, Knickfalte quer, ca. 1 cm langer Randeinriss,
sonst gut erhalten,
im Gegensatz zu den anderen
uns bekannten Stücken weder loch- noch stem-
pelentwertet!
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 689
VF
Mägdesprung-Neudorf, Eisen- und Silber-
hütten-Bergbau-AG
Berlin, 18.03.1873, Gründeraktie über 200 Thaler
Preussisch Courant, #817, 24,7 x 35 cm, braun,
schwarz, Knickfalte längs mit Einrissen, sonst
EF,
sehr dekorativ mit Wappen im Unterdruck,
bis vor Kurzem unbekannt, nur zwei weitere Ex-
emplare (#818, #3261) wurden jetzt gefunden.
Am 9. November 1646 wurde zwischen dem
Fürsten Friedrich aus dem Fürstentum Anhalt-
Bernburg-Harzgerode und dem Quedlinbur-
ger Kaufmann Johann Heydtfeld ein Vertrag
Deutschland vor 1948