33. Auktion für Historische Wertpapiere Auktion 26 April 2014 - page 70

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Los 552
EF-
Ehstländischer Adeliger Güter-Kredit-Verein
Reval (Tallinn), 1903, 4 % Pfandbrief über 1.000
Rubel, #35911, 32 x 22,6 cm, rot, türkis, schwarz,
Talon, Knickfalte quer, zweisprachig: Russisch,
Deutsch.
Die Ehstländische Adliche Credit-Casse wurde
gegründet, um Adeligen durch Verpfändung
ihrer Rittergüter Darlehen zu beschaffen. Dar-
lehen wurden bis zu zwei Dritteln des Schätz-
preises der Rittergüter ausgegeben. Insgesamt
gibt es im Baltikum vier Ritterschaften. Neben
der Ehstländischen, welche die älteste ist, gibt
es noch die Ritterschaften von Livland, Kurland
und Oesel. Die Ehstländische Ritterschaft ging
aus einem erstmals im Jahr 1252 erwähnten Zu-
sammenschluss mehrheitlich deutscher Vasal-
len hervor. 1900 wurde aus der Ehstländischen
Adlichen Credit-Cassa der Ehstländische Adlige
Güter-Credit-Verein.
Mindestgebot / minimum bid:
250 €
Los 553
VF
Ehstländischer Adeliger Güter-Kredit-Verein
Reval, 1913, 5 % Pfandbrief über 100 Rubel,
#20243, 32,9 x 23 cm, braun, schwarz, türkis, rot,
Knickfalten, verschmutzt, zweisprachig: Rus-
sisch, Deutsch.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 554
EF-
Banque de Commerce et d’Industrie de Latvia
Riga, 01.06.1921, Action de 250 Lettische Rubel,
#18239, 28,9 x 21,2 cm, ocker, violett, Knickfalte,
dekorativ, KR, zweisprachig: Lettisch, Französisch.
Mindestgebot / minimum bid:
40 €
Los 555
EF
Latvijas Valsts Kreditzime
Riga, 15.02.1938, 5 % Obligation, 100 Latu, Se-
rie A, #38627, 29,2 x 20,4 cm, braun, türkis, KR
hängen an, Knickfalten quer,
dekorativ.
Mindestgebot / minimum bid:
40 €
Los 556
EF-
Tallinna Ühispank
Tallinn (Reval), 18.03.1935, 3 Aktien á 10 Kro-
nen, #1041-3/1856, 25,2 x 20,1 cm, braun, ocker,
schwarz, grau, Gebäude im Unterdruck, links
Abheftlochung.
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
de Euro entspricht, stand Altschewski 1901 vor
dem Ruin. Er hatte das mit Pfandbriefen einge-
worbene Geld in seine Industrie-Unternehmen
gesteckt. Die Wirtschaftskrise zwang ihn in die
Knie, so dass er am 7. Mai 1901 keinen anderen
Weg sah, als sich das Leben zu nehmen.
Mindestgebot / minimum bid:
850 €
Los 551
EF-
Tschishowskaja Börsen-Artel in Moskau
Moskau, 30.06.1908, Mitgliedsschein, #11, 31,6
x 25,7 cm, hellgrün, rot, blau, Knickfalten, ausge-
stellt auf die Mitgliedschaft im Börsen-Artel für
den Landwirt Sergej Nikolajewitsch Gawrilow
aus dem Dorf Okatjewo im Kreis Dawydkowo,
Bezirk Klin, Gouvernement Moskau. Es handelt
sich um die Neuausstellung eines verloren ge-
gangenen Mitgliedsausweises, der ursprünglich
am 26. Oktober 1891 ausgestellt war.
Erstmals
angebotene Rarität!
ImMoskau wurden in den frühen 1860er Jahren
die ersten Börsen-Artels gegründet. 1889 gab es
schon rund 30 Börsen-Artels, die vom Moskauer
Börsen-Komitee eine Zulassung erhalten hatten
und vom Komitee kontrolliert wurden. Die Artels
waren eine Art „Rundum-Dienstleistungsfirma“
mit treuhänderischem und notariellem Charak-
ter. Sie erledigten eine Vielzahl von Aufgaben
für die Moskauer Kaufmannschaft. Dazu gehör-
ten die Ausführung und Abwicklung von abge-
schlossenen Börsengeschäften, und zwar sowohl
von Wertpapiergeschäften, als auch Warenge-
schäften, die auf den Warenbörsen, zum Beispiel
den Getreidebörsen, abgeschlossen wurden. Zu
den Diensten der Artels gehörten unter anderem
Versand, Lagerung von Waren, Entgegennahme
und Weiterleitung von Zahlungen, das Ausstel-
len von offiziellen, beglaubigten Dokumenten.
Börsenartels gab es in allen Ortschaften und
Städten des weiten russischen Reiches, in denen
es Handel und Industrie gab. Auf diese Weise
war das Geflecht von miteinander kommunizie-
renden Börsenartels eine Art Hauptschlagader
der zaristischen Volkswirtschaft.
Mindestgebot / minimum bid:
950 €
kommunistische Regime erkannte, dass alte ka-
pitalistische Strukturen notwendig waren, um
die Wirtschaft im Ganzen in Gang zu halten,
damit es nicht zu einem Kollaps kam. In diesem
Sinne wurde am 25. November 1921 vom Rat der
Volkskommissare das Gesetz über die Gesell-
schaften (Artels) für verantwortungsvolle Arbeit
beschlossen. Diese Artels waren praktisch die so-
wjetischen Nachfolger der sog. „Börsen-Artels“.
Die Börsenartels hatten eine wichtige Funktion
im riesigen, weitläufigen russischen Territorium
für Warenlieferungen zwischen den verschie-
densten Vertragspartnern sowie dem dazuge-
hörigen Zahlungsverkehr übernommen, worauf
das Sowjetregime einfach nicht verzichten konn-
te. Die Strukturen der Börsenartels waren zum
größten Teil noch erhalten, so dass man sie auch
unter kommunistischem Vorzeichen wieder ein-
spannen konnte.
Mindestgebot / minimum bid:
1.000 €
Los 549
EF
Charkower Agrarbank
Charkow, 1910, 4,5 % Pfandbrief über 1.000
Rubel, Serie 31, #158371, 25,5 x 17 cm, rot, weiß,
schwarz, braun, KR, Text in Russisch und in
der Umrandung auch in Französisch, Englisch,
Deutsch und Italienisch.
Die Bank wurde 1871 gegründet.
Mindestgebot / minimum bid:
22 €
Los 550
VF
Charkower Handelsbank
Charkow, 1872, Aktie der 6. Emission über 100
Rubel Silber, #5618, 29,7 x 23,1 cm, hell-auber-
gine, Knickfalte quer, minimale braune Flecken,
minimale Randeinrisse.
Die Gesellschaft wurde 1868 von Alexej Kirillo-
witsch Altschewski gegründet. Dieser begann
1860 seine Karriere mit der Eröffnung eines
Teegeschäfts. In den folgenden Jahren folgten
zahlreiche weitere Unternehmensgründungen.
Zunächst gründete er vor allem Banken, später
auch zahlreiche Industrieunternehmen, darun-
ter die Gesellschaft für Bergindustrie zu Ale-
xejewka, die Société de l‘Industrie Minièrere la
Russie Meridionale, die Société Metallurgique
Donetz-Yourieffka und die Providence Russe à
Marioupol. Nachdem er zeitweise mehr als 30
Millionen Rubel Vermögen angehäuft hatte, was
einer heutigen Kaufkraft von rund einer Milliar-
1...,60,61,62,63,64,65,66,67,68,69 71,72,73,74,75,76,77,78,79,80,...100