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Adolf Wilhelm von Kessler zu Paris. R8.
Die DOAG ging aus der Deutsch-Ostafrikani-
schen Gesellschaft Karl Peters & Gen. hervor. Sie
wurde am 26.02.1887 als Kolonialgesellschaft
gegründet. 1889 wurden die ersten eigenen
Faktoreien eingerichtet. Bis 1914 hatten sich 14
eigene Faktoreien angesammelt sowie neun
Pflanzungen. Es wurde vor allem Sisal, Kaffee,
Kautschuk sowie Kokosnüsse exportiert. Lange
Zeit war die Gesellschaft noch als DOAG Hol-
ding AG börsennotiert. Erst 2002 kam es zur
Verschmelzung mit der Vereinigten Deutschen
Nickel-Werke AG und der Langbein-Pfanhauser
Werke AG zur VDN Vereinigte Deutsche Nickel-
Werke AG. Interessant ist die Herkunft der Pa-
piere: Alle bekannten DOAG-Emissionen der
Jahre 1890, 1909 und 1913 waren im Besitz von
Graf Kessler. Dieser bewohnte ein Schloss in
der Nähe von Paris. Nach Ausbruch des Ersten
Weltkriegs musste er überstürzt das Schloss
verlassen. Die Anteilscheine wurden in einem
Geheimfach eines Sekretärs versteckt. Kompli-
ment Graf Kessler: Das Versteck blieb mehr als
75 Jahre unentdeckt. Erst Anfang 1991 wurden
die Anteilscheine gefunden. Aus diesem Fund
dürften auch die einzigen im Markt bekannten
DOAG-Papiere der genannten Jahrgänge sein.
Denn alle anderen Zertifikate wurden 1925 in
neue Stücke eingetauscht.
Mindestgebot / minimum bid:
650 €
Los 352 VF+Diskont-Kompagnie AG
Berlin, Februar 1932, Namensaktie über 100 x
1.000 RM, #47201-300, 21 x 29,7 cm, schwarz,
grün, Knickfalte längs, Eselsohren, Erneue-
rungsschein, Lieferbarkeitsbescheinigung, zwei
Stempel über gezahlte Liquidationsraten, Ab-
druck einer rostigen Büroklammer.
Die Bank wurde im Dezember 1931 gegründet.
Sie war eine Gemeinschaftsgründung großer
deutscher Banken zur Förderung des Privatdis-
kont-Geschäfts und Vorläufer der heutigen Pri-
vatdiskont-AG.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 353 EFDortmunder Union-Brauerei AG
Dortmund, 13.06.1922, Blankett einer Vorzugs-
aktie über 1.000 Mark, o. Nr., 23,8 x 31 cm, braun,
ocker,
Rarität aus einer Sammlungsauflösung.
Die Brauerei wurde 1873 unter Übernahme der
disch und Deutsch, rückseitig auch in Englisch.
Der Inhaber des Zertifikat hatte Anteile an der
bei der Skandinaviska Banken und der Stock-
holms Enskilda Bank hinterlegten Zündholz-
schuldverschreibungen des Deutschen Reiches.
Mindestgebot / minimum bid:
180 €
Los 350 EF-Deutsch-Holländische Bank AG
Köln, 17.11.1924, Aktie über 20 RM, #19948, 21
x 29,7 cm, braun, schwarz, leichte Knickfalte
längs, sonst EF.
Die Bank wurde im Dezember 1920 gegründet.
Es wurden vor allem der Bankverkehr mit den
Niederlanden und dem Ausland gepflegt. Im
November 1929 musste das Institut Konkurs
anmelden.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 351 EFDeutsch-Ostafrikanische Gesell-
schaft zu Berlin
Berlin, 02.03.1890, Namens-Anteilschein über
1.000 Mark, später auf einen Inhaber-Anteil-
schein umgestellt, Littera C, #1555, 35,1 x 25,5
cm, beige, blau, ocker, leichte Knickfalten, DB,
Bezugsrechtsstempel,
ausgestellt auf den Grafen
nommen. Diese stellte Öfen und Heizkörper al-
ler Art her. Am 2. Mai 1925 wurde das Konkurs-
verfahren eröffnet.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 347 VFDeutsch-amerikanischer Bergwerks-Verein
Elberfeld, 01.11.1826, halbe Aktie #2359 über 250
Thaler Preuss. Ct., ausgegeben zur ganzen Aktie
#1020, 27 x 41,5 cm, schwarz, beige, rechts Rand-
einrisse (teils hinterklebt) und kleine Fehlstücke,
dekorativ, R9
Die Gesellschaft wurde 1824 von Kaufleuten aus
Elberfeld ins Leben gerufen. Über die königliche
Bank beteiligte Preußen sich an der Gründung
der Gesellschaft, die die erste Bergwerks-Aktien-
gesellschaft in Preußen war. Doch der Blick war
von Anfang an auf das internationale Geschäft
gerichtet: Die Aussicht, in Mexiko die für die
Münzprägung notwendigen Metalle zu erhal-
ten, machte die Aktie interessant. Mangelnde
Planung und Vorbereitung verhinderten jedoch
den Erfolg dieses Vorhabens. Die Anlage der
Bergwerke in Mexiko war wesentlich schwieriger
und kostspieliger als geplant. Die Aktionäre soll-
ten daher weiteres Geld nachschießen. Die Zah-
lungsbereitschaft war angesichts der Probleme
allerdings gering. Aus diesem Grund griff man
in die „kosmetische Trickkiste“und gab ab 1830
„halbe Actien“aus. Der auf 250 Thaler reduzierte
Nennwert sollte optisch günstiger wirken. 1837
ging die Gesellschaft allerdings in Konkurs.
Mindestgebot / minimum bid:
900 €
Los 348 VFDeutsche Import- und Export-AG
Leipzig, 30.12.1921, Aktie über 1.000 Mark,
#3142, 23,6 x 34,3 cm, braun, ocker, schwarz,
Knickfalten, zwei Randeinrisse, einer hinter-
klebt, KR, uns bisher unbekannte Emission, Ein-
zelstück beim Einlieferer.
Die Firma wurde 1921 zur Ein- und Ausfuhr
sämtlicher Erzeugnisse ausländischer und deut-
scher Herstellung gegründet. Bereits im Mai
1924 ging die Firma in Konkurs.
Mindestgebot / minimum bid:
150 €
Los 349 EFDeutsches Reich (Zündholzanleihe von 1930)
Stockholm, 15.01.1961, Zertifikat über nominell
US-$ 100 4 % (früher 6 %) Äußere Anleihe des
Deutschen Reiches von 1939 (Zündholzanleihe),
Litt. A, #9884, 29,7 x 21 cm, blau, türkis, DB,
nicht entwertet, innen Bestimmungen in Schwe-