35. Auktion für Historische Wertpapiere Teil 1 18. Ocktober 2014 - page 40

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Los 254
EF
Physikalischer Verein
Frankfurt am Main, 08.07.1911, Namens-Anteil-
schein über 20 Mark, #29, 16 x 22,7 cm, schwarz,
braun,
ägyptische Göttin Isis im Unterdruck.
Der Verein wurde 1824 auf Anregung von Jo-
hann Wolfgang von Goethe gegründet. Zu den
Gründern zählten physik- und chemie-interes-
sierte Ärzte und Bürger in Frankfurt am Main.
Der heute noch bestehende Verein hat mehr als
1.200 Mitglieder. Mit dem Erlös aus den Anteil-
scheinen wurden der Bau und die Einrichtung
des Feldberg-Observatoriums finanziert.
Mindestgebot / minimum bid:
400 €
Los 255
EF-
Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf
Kloster Veilsdorf, 15.04.1922, Aktie über 1.000
Mark, später auf 80 RM umgestempelt, #2778,
32,8 x 25,8 cm, grün, rot, schwarz, Knickfalte
quer, lochentwertet (RB),
nur 8 Stücke lagen im
Reichsbankschatz!
Die Gesellschaft wurde bereits 1760 durch den
Prinzen Friedrich Wilhelm Eugen, Bruder des
Herzogs Ernst Friedrich III. Carl von Sachsen-
Hildburghausen, als hochfürstliche Porzellain-
Fabrique Closter Veilsdorf gegründet. 1797 kam
die Gesellschaft zur Firma Gotthelf Greiner Söh-
ne und 1884 kam es zur Umwandlung in eine
AG unter Übernahme der seit 1863 bestehenden
Firma Kieser & Heubach. Zweck der Gesellschaft
waren die Herstellung von Hochspannungsiso-
latoren für Freileitungen und Apparate, Bah-
nisolatoren, Niederspannungsisolatoren und
Installationsmaterial. 1906 wurde die Coburger
Porzellanfabrik Schönau und Müller übernom-
men. Großaktionär war die Porzellanfabrik Kah-
la. Das Werk gehörte später zum Kombinat Kera-
mische Werke Hermsdorf. Nach 1990 wurde das
Kombinat mit allen Fertigungsstandorten unter
Treuhandverwaltung und zu einer Aktiengesell-
schaft (Tridelta AG Hermsdorf) mit den Stand-
orten Hermsdorf, Sonneberg und Veilsdorf um-
gebildet. Das Werk Kloster Veilsdorf, nunmehr
GmbH, gehörte von 1992 bis 1996 zur Jenoptik
GmbH Jena. Seither ist es im Besitz der Firma
Rauschert (Rauschert Kloster Veilsdorf GmbH).
Mindestgebot / minimum bid:
150 €
1.000 Mark, #3724, 24 x 31,9 cm, braun, schwarz,
rot, kleine Randeinrisse, leichte Knickfalte längs,
sonst EF.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 252
EF-
Palmengarten-Gesellschaft
Frankfurt am Main, 01.08.1910, 4 % Hypothe-
karische Teilschuldverschreibung über 1.000
Mark, später auf 150 RM und dann auf einen
Genußschein umgestempelt, Lit. C, #371, 38,5 x
26,3 cm, grün, beige, schwarz, DB, Knickfalten,
Abbildung des Palmengartens.
Die Palmen-Garten-Gesellschaft wurde 1868 ge-
gründet um einen Lust- und Ziergarten in Frank-
furt am Main anzulegen. Darüber hinaus sollten
die vom Unternehmen erworbenen und nach
Frankfurt verlegten Biebricher Weingärten er-
halten werden. Die Anlage wurde als Versamm-
lungs- und Vergnügungsort zur Abhaltung von
Festen sowie für Blumen- und andere Aus-
stellungen genutzt. Die Aktie vom 10.12.1903
stammt aus der ersten Kapitalerhöhung. Damals
wurden 400 Aktien zu 428,57 Mark begeben.
Vermutlich ist das Zertifikat in Vergessenheit ge-
raten, denn auf ihm befinden sich keine Stempel
über Kapitalveränderungen aus dem Jahr 1916.
Auch ist kein Hinweis auf die Umstellung in
Goldmark und später in Reichsmark zu finden.
1931 übernahm die Stadt Frankfurt am Main die
AG. Dabei hätte diese Aktie normalerweise ein-
gezogen werden müssen!
Mindestgebot / minimum bid:
180 €
Los 253
EF
Patentpapierfabrik zu Penig
Penig, 15.11.1872, Blankett einer Gründeraktie
über 100 Thaler Courant = 300 Mark, o. Nr., 34,8
x 24,6 cm, braun, schwarz, DB, herrliche Ansicht
der Papierfabrik.
Die AG entstand 1872 durch Umwandlung einer
bereits bestehenden Papierfabrik. 1945 wurde
der Betrieb beschlagnahmt und der Treuhand-
schaft des Landes Sachsen unterstellt. Aus der
Gesellschaft wurde der VEB Papierfabrik Penig.
1989 ging dieser in die Papierfabriken zu Penig
GmbH über. Gesellschafter war die Treuhand,
die 1992 die Liquidation beschloss.
Mindestgebot / minimum bid:
180 €
wurden von den drei Hauptaktionären (Barmer
Bankverein, Rheinisch-Westfälische Disconto-
Gesellschaft und Stadt Emden) für 53.000 Mark
erworben (Baukosten ursprünglich drei Millio-
nen Mark). Ende 1911 veräußerten die Gläubiger
die Anlage an ein Konsortium unter Hugo Stin-
nes für 700.000 Mark. Hugo Stinnes setzte die
Schiffswerft wieder in Betrieb und plante noch
den Bau einer Maschinen- und Lokomotivfabrik.
Ab 1934 gehörte die Firma als Nordseewerke
Emden GmbH zu der Vereinigte Stahlwerke
AG. Später lautete die Firma Thyssen Nordsee-
werke GmbH. Sie war spezialisiert auf den Bau
von Schiffen und U-Booten für die Marine, von
Eisbrechern und Spezial-Handelsschiffen. Der
Schiffbau wurde 2009 eingestellt.
Mindestgebot / minimum bid:
180 €
Los 250
EF-
Paderborner Bank
Paderborn, 31.12.1904, Genußschein über 200
Mark, #2001, 33,6 x 21,4 cm, grün, schwarz, Knick-
falten (geviertelt),
nur fünf Exemplare bekannt.
Die 1890 gegründete Bank hielt auch Industrie-
beteiligungen. So war die Gesellschaft unter an-
derem Anteilseigner bei der Schlossfabrik Alten-
beck, bei der Metallwerke Neheim AG, bei der
Zement- und Kalkwerke Bestwig AG sowie bei
Paderborner Aktienbrauerei. 1909 gab es Unre-
gelmäßigkeiten und Vorstand, Direktor und ein
Prokurist wurden vor Gericht gestellt. Im glei-
chen Jahr ging die Bank in Liquidation.
Mindestgebot / minimum bid:
160 €
Los 251
EF/VF
Paderborner Bank
Paderborn, 10.02.1905, Vorzugs-Aktie über
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,...108