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große Anzahl preußischer Truppen bei deren

Einrücken, Einquartierung und beim Durch-

marsch entstanden waren.

Mindestgebot / minimum bid:

500 €

Los 204 VF+

Varel: Charlotte Sophie Gräfin von Bentinck

/ Hedwig Luise von Hessen-Homburg

Varel, 30.01.1740, Obligation über 1.300 Reichs-

taler, die sich Charlotte Sophie Gräfin von Ben-

tinck von Hedwig Luise von Hessen-Homburg

geliehen hat, 31,7 x 19,7 cm, schwarz, beige,

handschriftlich auf Büttenpapier, 4 Seiten, rotes

Wachssiegel, Siegel innen, Signaturen von Char-

lotte Sophie Gräfin von Bentinck und Charlotte

Friederike Amalie von Nassau-Siegen, Knick-

falten, Schnittentwertung, auszugsweise Tran-

skription liegt bei.

Charlotte Sophie Gräfin von Bentinck, geborene

Reichsgräfin von Aldenburg (1715 - 1800), war

eine deutsche Adelige und stand in einem engen

Verhältnis zu Voltaire, Friedrich dem Großen

und Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe. Nach

ihrer Zwangsheirat mit dem niederländischen

Grafen Willem (Wilhelm) von Bentinck folgten

mehrere kuriose Beziehungen und Intrigen an

verschiedenen Höfen. So verbrachte sie u. a.

mehrere Jahre mit Albrecht Wolfgang Graf zu

Schaumburg-Lippe, der bis zur Zwangsheirat

zwar ihre große Liebe, jetzt aber leider mit ihrer

Jugendfreundin Charlotte Friederike Amalie von

Nassau-Siegen verheiratet war. Die verschwen-

dungs- und geltungssüchtige Gräfin gab gerne

mehr Geld aus, als sie eigentlich hatte - wovon

vermutlich auch diese Obligation zeugt. Hedwig

Luise von Hessen-Homburg (1675 - 1760) war

eine Tochter des Landgrafen Friedrich II. von

Hessen-Homburg, des berühmten Prinzen von

Homburg. Durch die skandalöse Heirat mit dem

Grafen Adam Friedrich von Schlieben wurde sie

schließlich zur Gräfin von Schlieben.

Mindestgebot / minimum bid:

400 €

Los 205 VF

Würzburg: Abwerbung von Militär

Würzburg, 09.08.1740, Dekret wegen der zu

unterbleibenden Abwerbung von Militär, ver-

fügt von Friedrich Karl, Bischof zu Bamberg und

Würzburg, 34,3 x 21 cm, schwarz, beige, Druck

auf Büttenpapier, 4 Seiten, Knickfalten, am lin-

ken Rand leicht knittrig, etwas verschmutzt,

Transkription liegt bei.

Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim (1674

- 1746) führte von 1705 bis 1731 als Reichsvize-

kanzler in Wien für die Kaiser Joseph I. und Karl

VI. die Reichshofkanzlei. Von 1729 bis zu sei-

nem Tod war er Fürstbischof von Würzburg und

Bamberg. Dabei war Friedrich Karl Bauherr oder

Renovierer von rund hundert Kirchenbauten,

der Sommerresidenz Schloss Werneck sowie der

neuen Klosterkirche der Abtei Münsterschwarz-

und Festung Lorenzen (bei Diemeringen im El-

sass) als auch einige Dörfer – so u. a. Lorenzen

(Lorentzen) und Limbach (heute Ortsteil von Kir-

kel im Saarpfalz-Kreis).

Mindestgebot / minimum bid:

350 €

Los 203 VF

Stad Culemborg

Culemborg, 21.03.1788, 3 % Obligation über

1.000 Caroli Gulden, o. Nr., 31,5 x 20,2 cm,

schwarz, beige, handschriftlich auf Büttenpapier,

Knickfalten mit Einrissen teils geklebt, entwer-

tet, papiergedecktes Stadtsiegel, Transkription

liegt bei. Zeichner der Anleihe war Johannes

Philippus de (Clos?), Stadtrat, Notar und Finanz-

verwalter der Stadt Culemborg. Als Rat der Stadt

unterzeichnete er die Anleihe auch.

Die Stadtan-

leihe wurde vom Prinzen van Oranje genehmigt.

Geschichtlich hochinteressant! R12.

Wilhelm V., Erbstatthalter der Republik der Sie-

ben Vereinigten Niederlande, geriet nach dem

Ende des Vierten Englisch-Niederländischen

Krieges in einen Konflikt mit der Partei der Pa-

triotten. Diese wollten den Einfluss des Hauses

Oranien und der Orangisten zurückdrängen.

1786 wurde Wilhelm V. als General Kapitän von

Holland abgesetzt. Nachdem Wilhelmine, die

Schwester des preußischen Königs Friedrich

Wilhelm II., im Juni 1787 auf einer Reise von

Patriotten aufgehalten und inhaftiert worden

war, richtete Preußen ein Ultimatum an Hol-

land. Nachdem Holland das Ultimatum verstrei-

chen ließ, setze sich am 13. September 1787 eine

25.000 Mann starke preußische Armee unter

Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig in

Bewegung. Karl Wilhelm Ferdinand ließ Wil-

helm V. nach Den Haag zurückkehren und

stellte seine Macht als General Kapitän wieder

her. Diese Aktion war zukunftsweisend für die

Niederlande, da sie der Wiedereinsetzung des

Königshauses von Oranien diente. Die vorliegen-

de Anleihe wurde aufgelegt, um den Einwohnern

der Stadt die Schäden zu ersetzen, die durch die

Staaten gründete er 1781 die Pennsylvania Bank.

Als President der Philadelphia and Lancaster

Turnpike war er einer der Pioniere des amerika-

nischen Straßenbaus. Die Gesellschaft kassierte

noch bis 1911 Mautgebühren, ehe der Staat Penn-

sylvania die Firma übernahm. Bingham durfte

noch selbst die Früchte seiner harten Arbeit ern-

ten: Er war der erste Dollar-Millionär.

Mindestgebot / minimum bid:

450 €

Los 201 EF

Sijn Koninglijke Majesteit van Dene-

marcken, debet aan de Stad Amsterdam

24.09.1681, Quittung über die Rückzahlung von

47.500 Gulden Kapital und 52.250 Gulden Zins

= 99.750 Gulden, 31,5 x 20,3 cm, schwarz, bei-

ge, Knickfalten, handschriftlich auf Büttenpapier

mit Wasserzeichen.

Transkription: Sijn Koninglijke Majesteit van De-

nemarcken, debet aan de Stad Amsterdam. Over

12 1/2 maanden huur, daarnder begrepen de Ga-

ges vant Volck, ende van de twee schepen Waag

ende de Kogge, sedert 11 September 1658 tot 24e

september 1659, dat is van den tijt dat de Matroo-

sen te Amsterdam wierden gemonstert tot dat se

weder sijn afgedankt a 3.800 Gulden ter maand

47.400 Gulden. Over 22 Jaren Interest van de

voornoemde Somma. actem pro more, te weten

van 24e September 1659 voorsz. tot 24e Septem-

ber 1681 a 2.375 Gulden jaerlijcs, sijnde 5 per

hondert, gelijke d‘Interest van den Obligatie tot

laste vande Hoogst-gedugte Majesteit gerekent

word 52.250 Gulden. Somma 99.750 Gulden.

Mindestgebot / minimum bid:

350 €

Los 202 VF

St. Wendel: Johann von Metzenhausen

St. Wendel, Saarland, 15.10.1532, Pachtbrief, 32,7

x 21,5 cm, schwarz, weiß, Knickfalten, kleine

Randeinrisse, OU, Transkription liegt bei.

Pachtbrief von Johann von Metzenhausen, als

Johann III. von 1531 bis 1540 Kurfürst und Erz-

bischof von Trier. Johann Ludwig I., von 1472 bis

1545 Graf zu Nassau-Saarbrücken erhält gegen

eine jeweils an Ostern fällige jährliche Zahlung

von 50 Rheinischen Gold-Gulden sowohl Schloss

18. Jahrhundert