Castell, 25.10.1727, Schnörkelbrief der Castell’schen Vormundschaftsräte an die Regierung zu Remlingen, 34,3 x 21 cm, braun, weiß, Knickfalten, OU, DB, Transkription liegt bei.
EF/VF
Mit ungewöhnlich schönem Abschlag des Lacksiegels der Castell’schen Vormundschaftsregierung (Kleineres Kanzlei-Sekret). Die Castell’sche Regierung übermittelt die Schreiben, die in der „Benzischen Angelegenheit“ an die Herrschaften von Limpurg zu richten seien, da diese in Remlingen mitgesiegelt werden sollen. Weitere Schreiben ergehen auch an die verwitwete Gräfin zu Wertheim bzw. vermählte Gräfin zu Erbach. Die "Schenken von Limpurg" sind eine zeitweise weitverzweigte schwäbisch-fränkische Adelsfamilie. Diese bringt ab dem 12. Jahrhundert zahlreiche hochgestellte Reichsbeamte, Bischöfe und Domherren hervor. Namensgeber ist dabei die Burg Limpurg bei Schwäbisch Hall. Nachdem 1713 die letzte Linie im Mannesstamm ausstirbt, zersplittern die Limpurger Landesteile auf Grund der Verheiratungen der Erbtöchter (Limpurger Erbstreit). Unabhängig davon wird das ehemalige Herrschaftsgebiet, das sich zwischen Schwäbisch Hall, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen erstreckt, auch heute noch als "Limpurger Land" bezeichnet. Hauptort der ehemaligen Grafschaft ist die Stadt Gaildorf im Landkreis Schwäbisch Hall.