Ansbach, Mittelfranken, Onolzbach, 21.8.1765, Urkunde/Bekanntmachung bezüglich der Handhabung von Geldwerten in Gold und Silber, erlassen von Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach, 34,5 x 42 cm, schwarz auf grauem Papier, Knickfalte längs, oben 4 kleine Löcher, Wasserzeichen: Adler, Transkription liegt bei.
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Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach ist ab 1757 der letzte Markgraf der beiden fränkischen Markgraftümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth. Der Sohn von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach und Friederike Luise von Preußen (der Tochter von König Friedrich Wilhelm I. und Schwester von Friedrich II.) greift früh in wirtschaftliche Belange ein: 1758 bereits gründet er in Ansbach eine Porzellanfabrik und setzt ferner durch den Import von Schafen Impulse in der Landwirtschaft. Im Jahr 1780 gründet er die Hochfürstlich-Brandenburg-Anspach-Bayreuthische Hofbanco - die später einmal als Bayerische Staatsbank mit der Bayerischen Vereinsbank zur HypoVereinsbank fusionieren wird. Die Motive des Markgrafen zur Gründung des Bankhauses sind seinerzeit jedoch viel banaler: Anstatt die Geldgeschäfte den damals führenden jüdischen Bankhäusern zu überlassen, möchte er sich die Einnahmen lieber selbst sichern. Schließlich betreibt er mit der Vermietung von Hilfstruppen (die u. a. der englische König für dessen Kolonien in Amerika benötigt) lukrative Geschäfte. Immerhin verwendet er die Einnahmen auch zur Tilgung der Staatsschulden: Betragen diese bei seiner Amtsübernahme noch fünf Millionen Gulden, so werden es bei seiner Abdankung gut 30 Jahre später nur noch 1,5 Millionen Gulden sein. Der erfolgreiche „Manager“ landet seinen nächsten Coup, indem er seine Fürstentümer 1791 an Preußen verkauft. Die jährliche Leibrente von 300.000 Gulden hilft ihm fortan, sich die noch bis zu seinem Tod verbleibenden 15 Jahre sorgenfrei der Pferdezucht zu widmen.