Leipzig, 19.11.1768, Abschrift einer Genehmigung seitens Kurfürst Friedrich August, 23,1 x 18,5 cm, schwarz, beige, papiergedecktes Siegel, DB, zu Grunde liegt der Sachverhalt, dass sich die Stadt Leipzig von einigen Kaufmanns-Häusern in Amsterdam die stattliche Summe von insgesamt 1 Million Gulden Holländisch Current leihen möchte. Die Zustimmung des Kurfürsten scheint deshalb notwendig, da an die Darlehensgeber neben jährlich 4% Zinsen auch die „Waag-Revenüen“, d.h. die Einkünfte durch öffentlich Waagen, abzuführen wären. Beurkundet von Bürgermeister und Rath mit dem Stadtsiegel „Sigilium Civitatis Lipsiensis“. Transkription liegt bei.
EF/VF
Friedrich August ist seit 1763 als Friedrich August III. Kurfürst von Sachsen. 1765 sollte er König von Polen werden – auf die Krone verzichtet der Vormund jedoch im Sinne des noch Unmündigen. 1791 wird er durch die Verabschiedung der polnischen Verfassung dann doch zum König ernannt - wobei er auf Grund der schwierigen außenpolitischen Lage auch nur von 1807 bis 1815 als Herzog von Warschau amtiert). Zuvor bereits (1806) wird er als Friedrich August I. („der Gerechte“) erster König von Sachsen. Unter seiner Regentschaft finden 1813 die Leipziger Völkerschlacht sowie die Schlacht bei Dresden statt, die Sachsen damit zeitweise zum Hauptkriegsschauplatz Napoleons und seiner Gegner machen. Mit dem Wiener Kongress fielen 1815 große Teile des sächsischen Territoriums an Preußen und Russland.