Für beide gilt: Dessau, ohne Lochentwertung: a) Dezember 1922, Aktie über 1.000 Mark, später auf 400 RM umgestempelt, #76819, 24,3 x 32,3 cm, altrosa, schwarz, grün; b) Januar 1927, Aktie über 400 RM, #112093, 21 x 29,5 cm, grün, rot-braun, schwarz. Beide Stücke sind extrem dekorativ gestaltet.
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Einer der spannendsten Wirtschaftskrimis der DDR: Entsprechend den Potsdamer Beschlüssen der Alliierten wurde die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (DCGG) 1946 als Konzern enteignet. Laut Anklageschrift soll die Konzernspitze der Tochter in Hagen (Westfalen) illegal Vermögensanteile im Wert von einer Million Reichsmark zugespielt haben. In einer gigantischen Schau wurde den Angeklagten, fast alle Mitglieder der Block-CDU, der Prozess gemacht. Das Volk wurde über die "verbrecherischen Machenschaften" einer "kriminellen Bande des Konzerns" aufgeklärt. Es wurde die Verurteilung der Verbrecher gefordert, da diese "das Volksvermögen in den Westen verschoben hatten und damit den friedlichen Aufbau der DDR untergraben und sabotieren wollten". Das Ergebnis des Prozesses - 15 Jahre Haft für die meisten Angeklagten - wurde bereits vor der Urteilsverkündung von der SED-Spitze festgelegt, wie sich aus den Akten des Politbüros nachvollziehen lässt. Sinnigerweise wurde denn auch das Urteil am 29.04.1950 im Theater Dessau verkündet, während auf dem Theatervorplatz ein Blasorchester der Volkspolizei spielte.