Passau, Juni 1956, Blankett einer Aktie über 1.000 DM, o. Nr., 21 x 29,7 cm, orange, schwarz, KB, herrliches Bildprägesiegel mit dem Wappen der Gesellschaft, bisher nicht katalogisierte Emission.
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Der Kaufmann Franz Stockbauer lernte auf einer Geschäftsreise nach Ungarn den Passauer Brauereibesitzer Franz Xaver Wieninger kennen. Für diesen kam der junge Mann wie gerufen: Wieninger suchte einen ehrgeizigen jungen Mann als Nachfolger für seine Brauerei und bot sie ihm zum Kauf an. Der damals gerade 20 Jahre alte Stockbauer schlug zu und erwarb die Brauerei für 200.000 Gulden. Am 1. Mai 1874 eröffnete Franz Stockbauer schließlich den Betrieb in der Bräugasse. Bereits nach zwei Jahren hatte Stockbauer den größten Teil seiner insgesamt 140.000 Gulden Schulden abgetragen. 1890 legte er dann den Grundstein für einen neuen Geschäftssitz oberhalb des Exerzierplatzes vor den Toren der Stadt. Die Bauarbeiten dauerten bis 1892. 1904 suchte Stockbauer das Unheil heim: Das Sudhaus wurde durch ein verheerendes Feuer vernichtet. Es musste von Grund auf neu aufgebaut werden. Als der Rückschlag überstanden war, entschloss er sich 1907 die Firma in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Bis zu seinem Tod im Jahr 1938 engagierte sich Franz Stockbauer noch als Aufsichtsrat für sein Unternehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Wochinger-Bräu Rotthalmünster (1953), die Sternbrauerei Regensburg (1957) sowie die Schlossbrauerei Pillham (1971) erworben.