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Los 508 Nienburger Zucker-Fabrik Actien-Gesellschaft vormals H. Zuckschwerdt

Berlin, 7 February 1872, Founder’s share of 200 Thaler Prussian Courant, #2474, 26.2 x 33.7 cm, black, brown, folds, two tears (2

and 3 cm), upper edge soiling, condition VF, printed signature as Chairman of the Board of Directors Julius Schweitzer, on back

liquidation endorsements dated 1880,

first time seen by us, from an old collection, R12!

The company was a good example of the German Gründerzeit between 1870 and 1873. When it was incorporated, the company took

over the sugar plant of Mr. H. Zuckerschwerdt. Chairman of the Board of Directors was Julius Schweitzer, the first Berlin stock market

journalist and editor of the Nationalzeitung. Otto Glagau reports in his Book “Der Börsen- und Gründungsschwindel in Berlin”: Julius

Schweitzer was both at the Stassfurt and at the Nienburg sugar company the Chairman of the Board of Directors. It was told in 1872,

that the jobs in the administration on many companies earned him as much money as he needs for a wealthy life. Schweitzer left both,

the Stassfurt and the Nienburg sugar company after the stock market crash, when the swindle was obvious. Julius Schweitzer was bla-

med and lost his reputation after the Founder’s Crash. He was accused, that he used the stock market reports in the Nationalzeitung to

promote the business of the founders and that he has misled the readers.

Minimum bid: 1,500 €

Nienburger Zucker-Fabrik Actien-Gesellschaft vormals H. Zuckschwerdt

Berlin, 07.02.1872, Gründeraktie über 200 Thaler Preussisch Courant, #2474, 26,2 x 33,7 cm, schwarz, braun, Knickfalten, zwei

Randeinrisse (2 und 3 cm), oben etwas verschmutzt, Erhaltung VF, Faksimile-Signatur als Aufsichtsrat Julius Schweitzer, rück-

seitig Liquidationsvermerk aus dem Jahr 1880,

uns bisher unbekanntes Einzelstück aus einer uralten Sammlung, R12!

Bei der Gesellschaft handelte es sich um eine typische Unternehmung der Gründerzeit: Bei der Gründung übernahm das Unterneh-

men die Zucker-Fabrik von Herrn H. Zuckschwerdt. Aufsichtsrat war Julius Schweitzer, der erste Berliner Börsenjournalist und Börsen-

redakteur der Nationalzeitung. Otto Glagau berichtet in seinem Buch „Der Börsen- und Gründungsschwindel in Berlin“: „Bei der

Stassfurter wie bei der Nienburger Fabrik fungirte er als Präsident des Aufsichtsraths, und man erzählte im Jahre 1872, dass die Posten,

welche er als Verwaltungsrath bei verschiedenen Gesellschaften bekleide, ihm eine Tantieme abwürfen, von der allein er bequem leben

könne. Der Stassfurter wie der Nienburger Fabrik wandte er nach dem Krach, da sie zu stinken begannen, den Rücken. „Auf die goldne

Gründerperiode folgte, wie die „Nationalzeitung“ sagt, die „schmachvolle Verleumdungsära“, und die „Verleumdungsära“ hat Herrn Ju-

lius Schweitzer aller Ehren und Kränze beraubt. Von den verschiedensten Seiten erhoben sich schwere Anklagen gegen den „Börsen-

Hintertheil“ der „Nationalzeitung“, dass sie um schnödes Geld das Treiben der Gründer unterstützt, das vertrauensselige Publikum ge-

täuscht habe; und Herr Schweitzer kam hart ins Gedränge.“

Mindestgebot: 1.500 €