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Los 503 Gasbeleuchtungs-Gesellschaft in München

Munich, 29 March 1876, Share of 450 Marks, #5793, 19 x 24.7 cm, black, grey, folds, many stamps regarding paid liquidation instal-

ments, small pinholes, condition VF,

rarity, R10!

In 1848, the magistrat of the city of Munich contracted with the Swiss Banker Ch. F. Kohler for the duration of 25 years. Kohler got the or-

der to supply the public streets and squares of Munich with gas from pit coal. Kohler was obliged to erect the facilities within three years,

and to maintain them, and the facilities had to be always state-of-the-art. In counteraction he got the monopoly. Kohler had also to remove

the facilities, if the city of Munich would decide not to take them after the contract was over. Kohler founded together with some partners

from Munich and Augsburg the AG Gasbeleuchtungs-Gesellschaft in München. The monopoly was confirmed by a court decision in 1885.

On initiative of Oskar von Miller the city of Munich and the company agreed, that the city is partially independent in building a public po-

wer infrastructure. Looking back, this was a big advantage for Munich: when Munich started electrification, most of the growing pains of

electricity were already solved. Munich started at a high and very advanced technical level. The public gas and electricity supply went con-

tractual over to the city of Munich. The Städtischen Elektrizitätswerke München was incorporated. Only the business with private installati-

ons remained in the joint-stock-company.

Minimum bid: 2,800 €

Gasbeleuchtungs-Gesellschaft in München

München, 29.03.1876, Aktie über 450 Mark, #5793, 19 x 24,7 cm, schwarz, grau, Knickfalten, zahlreiche Stempel über gezahlte

Liquidationsraten, kleine Klammerlöcher, Erhaltung VF,

Rarität, R10!

Der Magistrat der Stadt München schloss 1848 mit dem Genfer Bankier Ch. F. Kohler einen Vertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren:

Kohler erhielt den Auftrag, die öffentlichen Straßen und Plätze Münchens mit Gas aus Steinkohle zu beleuchten. Dabei verpflichtete er

sich, die erforderlichen Anlagen binnen drei Jahren herzustellen, sie in tadellosem Zustand zu erhalten und technische Neuerungen

umgehend anzuwenden. Als Gegenleistung erhielt er während der Vertragslaufzeit das Monopol. Nach Ablauf des Vertrages war Kohler

zudem verpflichtet, die Anlagen wieder abzubauen, sofern die Stadt sie nicht übernehmen würde. 1850 gründete Kohler mit einigen

Münchner und Augsburger Partnern die «AG Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zu München». 1885 wurde der Firma mit Gerichtsurteil

das Monopol zur Straßenbeleuchtung Münchens bestätigt: Der Stadt war nur die Beleuchtung einzelner Gebäude oder Häuserblöcke

möglich, und sie durfte ihre Pläne zur Elektrifizierung vorerst nicht vorantreiben. Auf Initiative des damaligen Gemeindebevollmächtig-

ten Oskar von Miller kam 1891 der Übergangsvertrag der Stadt München mit der Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zustande, worin der

Stadt eine beschränkte Selbständigkeit bei der öffentlichen Stromversorgung zugesichert wurde. Die Verzögerung der Pläne erwies sich

im Nachhinein als Vorteil: Als München im großen Stil mit der Elektrifizierung begann, waren die Kinderkrankheiten der Elektrizität

bereits überwunden, und man konnte auf einem weit fortgeschrittenen und somit lange geltenden technischen Niveau beginnen. 1899

ging die Gas- und öffentliche Stromversorgung Münchens vertragsgemäß in den Besitz der Stadtgemeinde über; die Städtischen Elek-

trizitätswerke München wurden gegründet, das Privatinstallationsgeschäft verblieb bei der AG.

Mindestgebot: 2.800 €