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Los 6 VFKönigsberger Bank AG
Königsberg in Preußen, 31.01.1923, Aktie über
1.000 Mark, #54733, 32,8 x 26,1 cm, grün,
schwarz, Knickfalte quer, 2 cm langer Einriss, 4 x
4 mm Papierverlust, KR, nicht entwertet. Schätz-
preis: 90 €.
Die Bank wurde 1873 als Genossenschaftliche
Grundcreditbank für die Provinz Preussen ge-
gründet und 1896 in die Grundkredit-Bank AG
umgewandelt. Ab 1920 firmierte die Bank als
Königsberger Bank AG. Hierfür musste sie auf
das Pfandbrief-Privileg verzichten. Vom Konkurs
der Osteuropäischen Bank für Holzhandel in
Königsberg im Mai 1924 war die Königsberger
Bank AG selbst so stark betroffen, dass sie Ver-
gleich anmelden und anschließend in Liquidati-
on gehen musste.
Mindestgebot / minimum bid:
45 €
Los 7 VFMecklenburgische Spar-Bank
Schwerin, 01.02.1889, Gründeraktie über 1.000
Mark, #1873, 33,8 x 21,5 cm, hellblau, dunkelblau,
Bezugsrechtsstempel, lochentwertet, Knickfalten
mit kleinen Einrissen, Original-Signaturen der
Direktoren. Schätzpreis: 180 €.
Die Bank wurde 1889 unter Übernahme des
Bankgeschäfts der seit 1853 bestehenden Meck-
lenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-
bank als Mecklenburgische Spar-Bank gegründet.
1921 kam es zur Umfirmierung in Mecklenbur-
gische Depositen- und Wechselbank und 1943 in
Mecklenburger Bank, Schwerin. Es bestanden Fi-
lialen in Güstrow, Neubrandenburg, Neustrelitz,
Stralsund und in der Seestadt Wismar.
Mindestgebot / minimum bid:
90 €
Los 8 VFMittelfränkische Bank AG
Nürnberg, 01.09.1923, Gründeraktie über 1.000
Mark, Lit. B, #10639, 25 x 34 cm, blau, schwarz,
Die Firma wurde 1856 gegründet. 1883 trat Carl
Fürstenberg als Geschäftsinhaber in die Gesell-
schaft ein. Unter seiner Regie wurde sie zu einer
der wichtigsten Emissionsbanken im Berlin der
Kaiserzeit. Aus der Fusion mit der Frankfurter
Bank entstand schließlich die BHF-Bank. Von
Carl Fürstenberg ist uns auch der nachfolgende
Spruch überliefert: „Aktionäre sind dumm und
frech: Dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech,
weil sie Dividenden haben wollen.“ Einmal wur-
de Fürstenberg, in der Berliner Börse nach den
Toiletten gefragt: „Hier gibt es keine Toiletten.
Hier besch.. einer den anderen.“
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
Los 3 FDeutsche Effecten- &Wechsel-Bank
Frankfurt am Main, Juli 1872, Interims-Schein
über eine Aktie zu 100 Thaler V. W. = 175 Gulden
S. W. = 300 Mark, #67838, 25,3 x 35,5 cm, grau,
schwarz, lochentwertet, Knickfalte längs, teils
lange Einrisse (einer ca. 10 cm), Tesa entfernt,
aber Verfärbung zu sehen, handschriftliche Ver-
merke, Bezugsrechtsstempel. Schätzpreis: 40 €.
Die Gesellschaft ging aus dem 1821 gegründeten
Bankhaus L. A. Hahn hervor. 1872 erfolgte die
Gründung der Deutschen Effecten- und Wech-
sel-Bank AG. 1970 ging das Institut dann eine
Partnerschaft mit dem Londoner Bankhaus S. G.
Warburg ein. Das Bankgeschäft wurde darauf-
hin auf die Effectenbank-Warburg AG übertra-
gen. Gleichzeitig wurde der Name in Deutsche
Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft
AG umbenannt.
Mindestgebot / minimum bid:
20 €
Los 4 EFKölnische Hausrenten AG
Köln, 31.12.1904, Gründeraktie über 1.000 Mark,
#1752, 24,2 x 33,6 cm, türkis, schwarz, braun,
Faksimile-Signaturen Ludwig Stollwerck und Pe-
ter Jos. Stollwerck. Schätzpreis: 80 €.
Die 1904 gegründete Gesellschaft verwaltete die
Grundstücke in der Hohestraße, Am Hof und in
der Spoerergasse. Ab 1910 firmierte die Gesell-
schaft als Stollwerckhaus AG, bevor sie 1938 auf
die Gebr. Stollwerck AG verschmolzen wurde.
Mindestgebot / minimum bid:
40 €
Los 5 VFKöniglich Sächsische Staatsschulden-Casse
Dresden, 01.07.1858, 4 % Staatschulden-Cassen-
schein über 100 Thaler, Serie II, #86214, 33,2 x
20,4 cm, schwarz, beige, Knickfalten, ein Einriss
hinterlegt. Schätzpreis: 70 €.
Mindestgebot / minimum bid:
35 €
Special
Mit rechtskräftigem Beschluss des Amtsgerichts
Düsseldorf (AZ 660 M 0632-14) vom 13. Novem-
ber 2014 wurden wir beauftragt, die unter Los
1 bis 74 aufgeführten Positionen zu verstei-
gern. Die angebotenen Papiere wurden auf der
66. Auktion des Auktionshauses Tschöpe am
18. Dezember 2010 in Düsseldorf durch den
Obergerichtsvollzieher Winfried Kaman gepfän-
det. Nach § 817a ZPO hat der Zuschlag minde-
stens zur Hälfte des „gewöhnlichen Verkaufs-
preises“ zu erfolgen. Daher haben wir zu jedem
Los den Schätzpreis angegeben. Das Mindestge-
bot beträgt jeweils etwa die Hälfte des Schätz-
preises. Aufgrund unser festen Bietstufen liegt
es bei einigen Losen minimal darüber.
Los 1 VFBadische Bank [2 Stück]
a) Mannheim, 01.10.1871, Gründeraktie über 350
Gulden = 200 Thaler, später auf 100 RM um-
gestempelt, #99, 32 x 25,6 cm, braun, schwarz,
nicht entwertet, DB, Stempel, grandiose Gestal-
tung; b) wie a), nur 30.12.1871, #27620, etwas
verblichen. Schätzpreis: 150 €.
Am 25.03.1870 erhielt die Badische Bank ihre
Konzession. Die ersten Aktien der AG wurden
schließlich am 01.10.1871 ausgegeben. Die Bank,
deren Mehrheitsaktionär der Badische Staat war,
erhielt neben dem Stammsitz Mannheim zu-
nächst nur eine Filiale in Karlsruhe. Später folg-
ten Niederlassungen in Pforzheim und Freiburg.
1932 wurde der Sitz von Mannheim nach Karls-
ruhe verlegt. 1977 fusionierte das Kreditinstitut
dann mit der Handelsbank Heilbronn unter dem
Dach der Württembergischen Bank zur Baden-
Württembergischen Bank AG (BW Bank) mit
Sitz in Stuttgart.
Mindestgebot / minimum bid:
75 €
Los 2 EF/VFBerliner Handels-Gesellschaft
Berlin, 05.04.1899, Namens-Anteilschein über
1.000 Mark, später auf einen Inhaber-Anteil-
schein zu 200 GM umgestempelt, Litt. H,
#66710, 32,9 x 23,2 cm, oliv, braun, schwarz,
Eselsohr, minimale Randeinrisse, Bezugsrechts-
stempel, Faksimile-Signatur Carl Fürstenberg,
Hermann Rosenberg und Justizrat Max Winter-
feld, ausgestellt auf Herrn G. Loewenburg & Co.
in Berlin. Schätzpreis: 120 €
Special