33. Auktion für Historische Wertpapiere Teil 2 - April 26th, 2014 - page 32

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Los 461
Deutsche US-$-Bonds [166 Stück]
Sammlung aus 166 deutschen US-$-Bonds, abgelegt in
zwei DIN-A3-Alben, enthalten ist auch das Buch „Ger-
man Dollar Bonds - Issued between 1924 and 1937“ von Paul F.
Seabrook (mit zahlreichen handschriftlichen Ergänzungen und
eingeklebten Bildern), eine genaue Aufstellung der in der Samm-
lung enthaltenen Bonds finden Sie auf unserer Internetseite un-
ter
. Sie können diese auch beim Auktionshaus
telefonisch unter 0 81 06 / 24 61 86 anfordern.
Eine weit fortge-
schrittene Sammlung zu einem sehr spannenden, sehr lehrrei-
chen und klar abgegrenzten Sammelgebiet!
Deutschland Ende 1923: Die Hyperinflation trieb die Preise in
unvorstellbare Höhen. Die Mark war am Ende. Unzählige Er-
sparnisse und Geldvermögen waren vernichtet. Für den Staat
und die Wirtschaft bestand ein großes Problem: Wo sollen nach
einer solchen Inflation die notwendigen Finanzmittel herkom-
men, um die Wirtschaft anzukurbeln? Dafür wurde im Rahmen
des Dawes-Plan vom 16. August 1924, der die Reparationszah-
lungen Deutschlands an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs
regelte, eine Lösung gefunden: Deutsche Anleihen in fremden
Währungen, teilweise mit Absicherung durch Gold, sollten aus-
gegeben und international platziert werden. Die Deutsche Äuße-
re Anleihe von 1924 (Dawes-Anleihe), ausgegeben in verschiede-
nen Währungen, machte den Anfang. Die Anleihe hatte ein Vo-
lumen von 800 Millionen Goldmark. Bis 1937 folgten insgesamt
rund 626 verschiedene Auslandsanleihen privater und öffentlich-
rechtlicher Aussteller. Fast die Hälfte des gesamten Emissionsvo-
lumens machten rund 160 deutsche Emissionen in US-Gold-Dol-
lar aus. Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 wurden
die Zinszahlungen und Tilgungen für die deutschen Auslands-
anleihen willkürlich durch die im gleichen Jahr gegründete Kon-
versionskasse für Auslandsschulden durchgeführt und in der Re-
gel nur teilweise erfüllt worden. Im Rahmen des nach dem Zwei-
ten Weltkrieg verhandelten Londoner Schuldenabkommens von
1953 wurde den Anleihegläubigern von den Emissionsschuld-
nern angeboten ihre Bonds in neue deutsche Fremdwährungsan-
leihen mit einer längeren Laufzeit, niedrigeren Zinsen und ohne
Goldklausel zu tauschen bzw. wurden die Bonds bar abgelöst.
Fast alle Investoren machten hiervon Gebrauch. Die wenigen Da-
wes- und Young-Anleihen, die seinerzeit nicht getauscht wurden,
unterliegen heute der ursprünglichen Gold-Klausel, die eine
Rückzahlung in Gold ermöglicht. In den letzten Jahren gab es in
den USA mehrere bis heute andauernde Gerichtsprozesse um
die Rückzahlung dieser nicht entwerteten Anleihestücke.
Mindestgebot: 6.000
German US-$-Bonds [166 bonds]
Collection of 166 German US-$ Bonds, sorted in two lar-
ge Albums (DIN A3), with the book “German Dollar
Bonds – Issued between 1924 and 1937” from Paul F. Seabrook
(with many handwritten remarks and stuck in pictures), a de-
tailed list of all bonds of the collection can be requested at our
website
You can also request the list at the auction
house: telephone +49 – 81 06 24 61 86.
A very advanced collec-
tion in a very interesting, educational and definite area of collec-
tion!
Germany at the end of 1923: Hyperinflation rockets the prices in
unbelievable heights. The Mark came to an end. Savings and mo-
ney assets were destroyed. Government and economy were faced
with a big problem: How to raise the necessary financial means
to stimulate the economy after such a disastrous hyperinflation?
A solution was given in the Dawes plan on 16 August 1924. The
plan regulated the war reparations Germany had to pay to the vic-
torious powers after World War I. German should issue bonds in
foreign currencies and partly secured by gold. These bonds were
placed at the international market. The first bond was the Ger-
man External Loan of 1924 (Dawes bond). It was issued in seve­
ral different currencies. The bond had a volume of 800 millions
Goldmarks. 626 more different foreign bonds of private and pu-
blic issuers followed until 1937. Almost a half of the total bond
volume was covered by round about 160 issues which were deno-
minated in US-Dollars. After Hitler came into power in 1933, in-
terest payments and repayments of the bonds were done on a
random basis by the Konversionkasse für deutsche Auslands-
schulden. International bondholders were given an opportunity
to change their bonds into new German external bonds with later
maturity, lower interest rates and without a gold clause at the
London Debt agreement which took place after World War II in
1953. Almost all investors exerted this. The few Dawes- and
Young-bonds, which were not exchanged, underlie still the gold
clause which enables a repayment in gold. There were several
court proceedings regarding repayment of these uncancelled
bonds still today.
Minimum bid: € 6,000
Charles Gates Dawes (1865-1951) war ein amerikanischer Bankier
und Politiker. 1925 erhielt er für den nach ihm benannten Da-
wes-Plan den Friedensnobelpreis. Von 1925 bis 1929 war Dawes
Vize-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach Dawes
wurde auch die Deutsche Äußere Anleihe 1924 (Dawes-Anleihe)
benannt (siehe nächste Seite oben).
Charles Gates Dawes (1865-1951) was an American banker and
politician. For his work on the Dawes-Plan he was a cowinner of the
Nobel Peace Prize in 1925. Dawes was Vice President of the United
States between 1925 and 1929. The German External Loan 1924
(Dawes-Bond) was named after him (see top of the next page).
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