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strichen, und den Zarenadler, den die russische

Singer-Gesellschaft als Hoflieferant auf ihren

Dokumenten abbilden durfte, und der oben

in der Mitte der Rechnung prangte, mit einem

quadratischen Flicken aus rotem Karton über-

klebt. Den linken Rand des Dokuments zieren

8 Stempelmarken der UdSSR über je 10 Rubel.

Ein solcher Betrag war also für ein offizielles Do-

kument im Wert von 1.700 Rubel zu entrichten.

Die ursprünglich von Isaak Merritt Singer 1851

gegründete Firma „I.M. Singer & Co.“, der welt-

weit und allseits bekannte Hersteller für Nähma-

schinen, hatte schon 1865 ein Vertriebsnetz in

Russland. 1897 folgte die Gründung einer eige-

nen russischen Gesellschaft. Zu dieser Zeit hatte

Singer bereits einen Weltmarktanteil von 80%.

In der Stadt Podolsk, die im Moskauer Bezirk

liegt, richtete Singer im Jahr 1900 eine eigene

Produktion ein. Dort wurden ab 1902 die ersten

Nähmaschinen hergestellt. Die Zentrale der rus-

sischen Firma Singer befand sich St. Petersburg,

in dem nach 1900 gebauten Jugendstilgebäude

am Newski Prospekt mit dem auffälligen Eck-

turm. Dieses Gebäude ist noch heute ein archi-

tektonisches Glanzstück der St. Petersburger

Paradestraße und wurde erst kürzlich, im Jahr

2010, von Grund auf renoviert. Zu einem gut-

bürgerlichen russischen Haushalt gehörte um

1900 nicht nur der russische Samowar, sondern

auch eine Singer Nähmaschine. Die russische

Singer Gesellschaft hatte 1914 in ihrer Fabrik

5.000 Arbeiter, und 25.000 Verkaufsmitarbeiter

arbeiteten in 3.000 Lägern und Depots. Nach

der Oktoberrevolution wurde die Singer’sche Fa-

brik verstaatlicht und in „Mechanisches Kalinin-

Werk“ umbenannt. Michail Kalinin (1875-1946)

war langjähriger sowjetischer Ministerpräsident.

Auch in der Sowjetzeit waren die Nähmaschinen

der Fabrik sehr begehrt. In den frühen 1980er

Jahren wurden noch 1,5 Mio. Nähmaschinen pro

Jahr verkauft. Die Veränderungen der Perestro-

jka brachten die Fabrik jedoch in Schwierigkei-

ten. Mit der Öffnung des russischen Marktes für

westliche Produkte erwiesen sich die Nähma-

schinen sowjetischer Bauart als nicht mehr kon-

kurrenzfähig gegenüber Importmaschinen. 1991

war die US Firma Singer mit 10 Millionen Dollar

Kapital ein erneutes Mal in ihre ehemalige Fa-

brik eingestiegen. Sie schaffte es aber nicht, dem

Unternehmen dauerhaft neues Leben einzu-

hauchen. Heute ist die Fabrik ein Gewerbepark,

Nähmaschinen werden dort nicht mehr gebaut.

Am 07.06.2009 wurden die Fabrikgebäude der

ehemaligen Singer’schen Fabrik Opfer eines

Großbrandes.

Mindestgebot / minimum bid:

150 €

Los 659

VF

Société des Laminoirs de Cuivre et des Car-

toucheries de Toula

Paris, 31.10.1917, Certificat Provisoire de 1 Action

de 187,50 Rubel, #737, 25,5 x 31,3 cm, orange,

grün-blau, Knickfalten, Rostfleck oben, Stempel

in Russisch, Text sonst in Französisch.

Die Munitionsfabrik wurde im Jahr 1898 mit ei-

nem Kapital von 3,585 Millionen Rubel gegründet.

Mindestgebot / minimum bid:

100 €

Los 655

VF

Russische Fondsen

Hamburg, 27.09.1821, Certificaat voor eene In-

scriptie van 500 Rubel 5 % Russische Fondsen,

#32639, 37,5 x 18,7 cm, schwarz, weiß, links Wel-

lenschnitt, Knickfalten quer, teils mit Einrissen,

OU, Steuermarke, Text nur in Holländisch, KR.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 656

VF

Russische Fondsen

Hamburg, 24.01.1822, Certificaat voor eene In-

scriptie van 500 Rubel 5 % Russische Fondsen,

#42420, 37,5 x 18,7 cm, schwarz, weiß, links

Wellenschnitt, Knickfalten quer, etwas gebräunt,

OU, Steuermarke, Text nur in Holländisch, KR.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 657

VF

Russische Fondsen

Hamburg, 21.09.1821, Certificaat voor eene In-

scriptie van 500 Rubel 5 % Russische Fondsen,

#31885, 37,5 x 18,7 cm, schwarz, weiß, links Wel-

lenschnitt, Knickfalten quer, kleiner Randeinriss,

OU, Steuermarke, Text nur in Holländisch, KR.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 658

VF-

Singer Manufacturing Company

Witebsk, 18.03.1923, Rechnung über eine Näh-

maschine für 1.700 Rubel, #45, 29 x 23,9 cm,

schwarz, beige, Steuermarken, Knickfalten,

Randeinrisse teils restauriert, zwei Vignetten

mit der Darstellung des US-Firmensymbols und

des Russischen Symbols. Eine seltene Original-

rechnung der russischen Gesellschaft der Singer

Manufactoring Company, ausgestellt auf den Na-

men Nikolai K. Medwedskij.

1923 war noch die Zeit des Kriegskommunis-

mus, und Entbehrungen und Nöte im Lande

waren groß. Wahrscheinlich gab es noch keine

neuen Rechnungsformulare, als diese Nähma-

schine verkauft wurde, sondern man musste auf

die Formulare aus der Zarenzeit zurückgreifen.

Da die Bolschewisten die Privatfirma Singer

schon 1918 verstaatlicht hatten, war es aber wohl

angezeigt - so gut es ging - die Insignien der al-

ten Zeit zu beseitigen. So hat der Aussteller der

Rechnung vorsichtshalber den Namen „Singer-

Company“ von Hand mit zwei Strichen durchge-

Los 651

VF

Russische Fondsen

Hamburg, 23.11.1821, Certificaat voor eene In-

scriptie van 500 Rubel 5 % Russische Fondsen,

#37158, 37,5 x 18,7 cm, schwarz, weiß, links Wel-

lenschnitt, Knickfalten quer, teils mit Einrissen,

OU, Steuermarke, Text nur in Holländisch, KR.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 652

VF+

Russische Fondsen

Amsterdam, 16.07.1836, Certificaat über 1.000

Rubel in Assignaten rentende Zes pCt., #13457,

30,6 x 19,7 cm, schwarz, weiß, DB, OU, Knick-

falten, eine mit kleinen Einrissen an den Enden,

Text nur in Holländisch, KR.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 653

VF

Russische Fondsen

Amsterdam, 31.12.1826, Certificat über 1.000

Rubel in Assignatien, Inschrijving, rentende 6

pCt., Lit. A, #8768, 37 x 23,2 cm, schwarz, weiß,

DB, OU, KR, Knickfalten, 1 cm langer Randein-

riss, zweisprachig: Holländisch, Französisch

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 654

F

Russische Fondsen

Amsterdam, 03.03.1825, Certificat über 1.000

Rubel in Assignatien, Inschrijving, rentende 6

pCt., Lit. A, #2690, 37 x 23,2 cm, schwarz, weiß,

DB, OU, KR, Knickfalten, Randeinrisse, Rand-

schäden mit Fehlstücken, zweisprachig: Hollän-

disch, Französisch

Mindestgebot / minimum bid:

70 €