35. Auktion für Historische Wertpapiere Teil 1 18. Ocktober 2014 - page 27

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gegeben. Die Emission war jedoch sehr schwer
zu platzieren. 1878/79 kam es zu einer Kapital-
herabsetzung. 1895 kaufte die Firma die Liegen-
schaften des in Konkurs geratenen Bürgerlichen
Brauhauses Dresden-Plauen gegen Übernahme
einer Prioritätsanleihe. In der Folge lagerte die
Gesellschaft den Betrieb in das Bürgerliche Brau-
haus Plauen aus und verkaufte anschließend den
Dresdner Grundbesitz. Eine im Jahr 1897 be-
schlossene weitere Zusammenlegung der Aktien
wurde nicht mehr durchgeführt.
Mindestgebot / minimum bid:
1.300 €
Los 147
VF
Bergbau-Aktien-Gesellschaft Medio-Rhein
Duisburg, 01.02.1858, Aktie über 100 Thaler
Preussisch Courrant, Gründeremission, #1426,
35,3 x 46,2 cm, Knickfalten längs, kleine Randien-
risse, sonst gut erhalten,
extrem dekorative Gestal-
tung, eine der schönsten deutschen Aktien!
Die 1856 gegründete Gesellschaft wurde am
16.02.1857 durch königliche Order bestätigt. Die
Aktie wurde von Theodor Mintrop (1814-1870)
entworfen. Auf ihr ist links die Metallverarbei-
tung und rechts Vater Rhein symbolisch darge-
stellt. Zudem ist ein Teil des Firmengeländes in
der Rheinebene abgebildet.
Mindestgebot / minimum bid:
700 €
Los 148
VF-
Berliner Werkzeugmaschinen-Fabrik Acti-
en-Gesellschaft vorm. L. Sentker
Berlin, 20.08.1898, Vorzugsaktie über 1.200
Mark, später in eine Vorzugsaktie Lit. B umge-
stempelt, #175, 26,3 x 32,7 cm, schwarz, beige,
ocker, Knickfalte längs, Randeinrisse, zahlreiche
Stempel,
nur ein Exemplar lag im Reichsbank-
schatz, ungelocht sind nur zwei Exemplare be-
kannt, eines davon in fester Sammlerhand!
Die Firma wurde im Jahr 1871 zur Fortführung
und Erweiterung der L. Sentkerschen Werkzeug-
maschinenfabrik zu Berlin gegründet. 1884 er-
warb das Unternehmen von der AG Vorwärts de-
ren Werkzeugmaschinenfabrik und Gießerei mit
allen Einrichtungen. Der Betrieb wurde zudem
dorthin verlegt. Ab 1888 wurden Stahlröhren für
Waffen und Fahrräder produziert. 1911 ging die
Gesellschaft in Liquidation.
Mindestgebot / minimum bid:
600 €
J, #4268-70, #4272; 34,7 x 25,2 cm, türkis, rot,
schwarz, DB, Knickfalten, kleine Randeinrisse,
KR,
dekorative Vignette mit Löwe. Diese Ausgabe
war uns bisher unbekannt!
1869 wurde die Bayerische Vereinsbank ge-
gründet. Diese übernahm später die Bayerische
Staatsbank sowie die Bayerische Notenbank. Be-
reits vorher, 1835 wurde die Bayerische Hypothe-
ken- und Wechsel-Bank in München gegründet.
75 Personen beteiligten sich an der Subscription
des Aktienkapitals von 10 Millionen Gulden.
Am 18.06.1835 erfolgte die Geschäftseröffnung
im Preysing-Palais gegenüber der Residenz in
München. Die Hypo-Bank war damit das erste
deutsche Kreditinstitut, das als Aktiengesell-
schaft firmierte. 1936 wurde die Bayerische Dis-
conto- und Wechselbank integriert. 1998 kam es
schließlich zur Fusion mit der 1869 gegründe-
ten Bayerischen Vereinsbank. Heute ist die Bank
Teil des UniCredit-Konzerns.
Mindestgebot / minimum bid:
30 €
Los 146
EF-
Bayrisch-Brauhaus zu Dresden
Dresden, 27.07.1888, Blankett einer Teilschuld-
verschreibung über 500 Mark, o. Nr., 34 x 26,8
cm, ocker, blau, schwarz, DB, Knickfalte quer,
minimal fleckig, sonst EF,
nur drei Exemplare
sind seit Jahren bekannt!
Bei der Gründung der Gesellschaft wurde das
von C. G. Brabandt in Friedrichsstadt-Dresden
betriebene Bayrische Brauhaus sowie das Gast-
haus „Zum Brabandter Hof“ übernommen. Wie
viele Gesellschaften der Gründerzeit zahlte die
AG Bayrisch Brauhaus nur im ersten Jahr eine
Dividende. Danach ging es rapide abwärts, was
sich an der Kursentwicklung gut ablesen lässt:
Von knapp unter 100 im Jahr 1873 sank der Kurs
in den folgenden neun Jahren auf zehn Prozent.
1875/76 wurden Prioritäts-Stamm-Actien aus-
Los 140
VF+
Baumwollspinnerei„Germania“
Epe in Westfalen, 21.10.1899, 4,5 % Erste Hy-
pothekar Anleihe, Schuldverschreibung über
2.000 Mark, rückzahlbar zu 105 Prozent, #48,
30,5 x 20,7 cm, grün, beige, DB, lochentwertet,
KR, Knickfalten, zweisprachig: Deutsch, Hollän-
disch,
Auflage nur 600 Stück.
Die Gesellschaft wurde am 13.05.1897 durch
die Fabrikantenfamilie Jannink aus Enschede
gegründet. Zweck war der Betrieb einer Baum-
wollspinnerei und die weitere Verarbeitung der
Garne durch Zwirnen, Weben, Färben, Blei-
chen, Schlichten sowie der Vertrieb der Garne
und sonstigen Fabrikate. Nachdem die Spinne-
rei stillgelegt worden war, übernahm Babcock-
Borsig 1994 die Aktienmehrheit und veräußerte
diese 2001 an private Investoren. Als Germania
Epa AG erfolgte die Neuausrichtung in den Be-
reichen Immobilienverwaltung, Projektentwick-
lung und Facility-Management.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 141
VF
Bauverein für Arbeiterwohnungen in
Darmstadt
Darmstadt, 05.09.1918, Namensaktie über 1.000
Mark, später auf 1.000 RM umgestempelt, #831,
33,8 x 21,6 cm, oliv, braun, DB, Knickfalte quer,
KR, ausgestellt auf Adolf Trier,
Auflage nur 46
Stück (#801 bis 846), nur drei Exemplare wur-
den vor rund 20 Jahren gefunden.
Der Bauverein wurde am 6. Oktober 1864 ge-
gründet. Die Firma wurde am 5. April 1868 in
eine Aktiengesellschaft (zunächst auf die Dauer
von 60 Jahren) umgewandelt. Zweck war die Be-
schaffung von gesunden und billigen Wohnun-
gen für Arbeiterfamilien in geeigneten Lagen
Darmstadts. Die Gesellschaft existiert noch heu-
te als bauverein AG.
Mindestgebot / minimum bid:
350 €
Los 142
VF+
Bayerische Vereinsbank [Multiauktion 4]
München, 01.07.1923, 7-16 % Kommunal-
Obligation über 100.000 Mark, Serie 31, Lit.
Deutschland vor 1948
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