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Los 231
VF+
Société des Laminoirs de Cuivre et des Car-
toucheries de Toula
St. Petersburg, 1899, Gründerstück, Action
Privilégiée über 187,50 Rubel = 500 Francs = £
19.16.4,875 = 405 Mark = 240 Gulden, #16757,
36,7 x 28 cm, grün, braun, schwarz, loch- und
stempelentwertet, KR, zweisprachig: Franzö-
sisch, Russisch, Knickfalte quer mit Randeinriss,
oben gebräunt,
Faksimile-Signatur des deutsch-
stämmigen Gründers Friedrich von Hillen-
schmidt.
Die Tulaer Kupferwalz- und Patronenfabrik ge-
hört zusammen mit den Fabriken Rosenkrantz
und der Société Franco-Russe in St. Petersburg
sowie Koltchugin bei der Stadt Wladimir zu den
führenden Fabriken für die Verarbeitung von
Buntmetallen. Es wurden Patronen für die Artil-
lerie des Militärs und auch Patronen für Jagdwaf-
fen hergestellt. Eine Kupfer- und Messingwalz-
anlage walzte darüber hinaus Bleche, die von
den berühmten in Tula ansässigen Samowar-
produzenten abgenommen wurden. Die Bleche
wurden zudem im Fahrzeugbau zur Herstellung
der Dampfkessel für Lokomotiven gebraucht.
1898 wurde die Fabrik in eine Aktiengesellschaft
überführt.
Mindestgebot / minimum bid:
1.000 €
Los 232
VF
Société des Laminoirs de Cuivre et des Car-
toucheries de Toula [2 Stück]
a) St. Petersburg, 1905, Gründeraktie über 187,50
Rubel = 500 Francs = £ 19.16.4,875 = 405 Mark
= 240 Gulden, #13972, 36,7 x 26,7 cm, braun,
schwarz, grün, Talon, Stempel, Knickfalte quer,
etwas verknittert, Randeinrisse, zweisprachig:
Russisch, Französisch; b) wie a), nur 1906,
#22102.
Die Munitionsfabrik wurde im Jahr 1898 mit ei-
nem Kapital von 3,585 Millionen Rubel gegrün-
det.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 233
VF
Orsk Goldfields, Limited
16.12.1918, 2.000 Ordinary Shares á £ 1, #4187,
27,1 x 31,7 cm, blau, rosa, OU, Knickfalten, Text
(Zahnrad-Citroen).
Mindestgebot / minimum bid:
1.000 €
Los 228
VF+
Société des Usines Poutiloff
St. Petersburg, 1905, Aktie der 2. Emission über
5 x 100 Rubel, #64986-90, 32,6 x 25 cm, grün,
schwarz, violett, ocker, KR, Knickfalte quer,
Randeinrisse geklebt, sonst gut erhalten.
Der größte Montanbetrieb des Landes wurde
1873 von Putilow, dem russischen Krupp, er-
richtet und 1884 in eine AG umgewandelt. Das
Tätigkeitsfeld war weit gefasst: Förderung und
Bearbeitung von Metallen, Produktion von Ei-
senbahn- und Telegraphen-Zubehör, Bau von
Lokomotiven, Herstellung von Waffen.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 229
VF
Gesellschaft der Putilowschen Eisenwerke /
Société des Usines Poutiloff
St. Petersburg, 1898, 5,5 Prozent Obligation über
500 Rubel, #7501, 26 x 35,3 cm, rot, schwarz,
Knickfalte längs, kleine Randeinrisse, dreispra-
chig: Deutsch, Russisch, Französisch
Mindestgebot / minimum bid:
90 €
Los 230
EF
Gesellschaft des St. Petersburger Gussei-
sen- und Rohrgusswerks
St. Petersburg, 1897, Aktie über 250 Rubel, #1858,
31,3 x 23,1 cm, blau, grau, schwarz, KR, Text nur
in Russisch, ausgestellt auf den Verfahrensinge-
nieur Wladimir Jegorowitsch Sserebrjakow. Eine
ausführliche Firmengeschichte finden Sie auf un-
serer Website
Mindestgebot / minimum bid:
400 €
angeschlossen. Im 19. Jahrhundert bescherte die
Entdeckung von Rohstoffen, vor allem Kohle, ei-
nen deutlichen Aufschwung.
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
Los 226
EF
Komarowsker Eisenerz- und Süd-Ural-
Bergwerks-AG
St. Petersburg, 12.06.1900, Quittung über die
Einzahlung für 100 Aktien zu je 250 Rubel, #33,
17,7 x 22,7 cm, schwarz, weiß, Stempel, verknit-
tert, Loch links oben, entwertet, Klammerlöcher,
Original-Signaturen der drei Vorstandsmitglie-
der!
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 227
EF-
Société des Aciéries Sémenovsky de Moscou
Moskau, 1897, Aktie über 125 Goldrubel, #5,
24,7 x 33,3 cm, braun, ocker, schwarz, Knickfalte
längs, sonst EF, zweisprachig: Russisch, Franzö-
sisch, KR,
erstmals von uns angebotene Rarität
aus einer alten Sammlung.
Die Gesellschaft ist die Vorläufergesellschaft von
Schesternja Citroen! Die Stahlgießerei bestand
seit den 1880er Jahren im Besitz des Handels-
hauses „E.L. Nowizkij“, zuerst als Personen-
gesellschaft, dann als Kommanditgesellschaft.
1896 wurde sie in eine Aktiengesellschaft um-
gewandelt und 1897 von der Zarenregierung al-
lerhöchst bestätigt. Auf der Aktie findet sich die
Unterschrift des Vorbesitzers Nowizkij als Vor-
standsvorsitzender wieder. Die zweite und dritte
Unterschrift leisteten die Vorstandsmitglieder
Tarkow und Plustschewskij. Das Produktions-
programm bestand aus Stahlguss, eine besonde-
re Spezialität war der sog. Formguss, wie z. B.
Rohlinge für Zahnräder und andere komplizierte
Formteile, die dann auf Dreh- und Fräsmaschi-
nen zu Komponenten von Motoren und Maschi-
nen weiterverarbeitet wurden. Im Jahre 1909
beschäftigte die Ssemenowsker Stahlgießerei
250 Arbeiter, der Jahresumsatz betrug 250.000
Rubel. 1911 kam der französische Ingenieur An-
dré Citroen ins Spiel. Citroen hatte sich bis dahin
noch gar nicht mit dem Automobilbau beschäf-
tigt, sondern produzierte Zahnräder. 1905 hatte
er eine Lizenz für sogenannte „chevron-ver-
zahnte“ (pfeilverzahnte bzw. winkelverzahnte)
Zahnräder erworben, also genau die gleiche Art
von Zahnrädern, die später im Getriebebau der
Autoindustrie weiteste Verbreitung finden sollte.
Citroen übernahm das Moskauer Unternehmen
und gründete auf dieser Basis eine neue Akti-
engesellschaft, genannt: „Chesternya Citroen“