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en histoire de la finance
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Lot nº |
195 | |||
Titre |
Sammlung Realwert-Anleihen [90 Stück] | |||
Lieu(x) |
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Pays |
Deutschland | |||
Région |
Deutschland | |||
Description |
Sammlung aus 90 Realwert-Anleihen, die Highlights der Sammlung sind unten abgebildet. Eine Aufstellung mit allen Stücken finden Sie hier. | |||
Conservation |
VF | |||
Histoire (Allemand) |
Deutschland Anfang der 1920er-Jahre: Aufgrund des Friedensvertrages von Versaille, der 1919 geschlossen wurde, musste Deutschland Reparationszahlungen in Goldmark, Devisen und Sachgütern an die Siegermächte, insbesondere Frankreich, abführen. Diese Zahlungen waren nicht von der Inflation betroffen. Im Januar 1920 hatte die Mark gegenüber dem US-Dollar bereits nur noch ein Zehntel des Wertes vom August 1914. Ein Ende war nicht in Sicht. Im Oktober 1921 stand die Mark bei einem Hundertstel und im Oktober 1922 sogar nur noch bei einem Tausendstel ihres US-Dollar-Gegenwertes vom August 1914. Weil die Reichsregierung nicht mehr in der Lage war die Reparantionszahlungen zu leisten, kam es zur Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen. Die deutsche Regierung rief zum Ruhrkampf auf. Um die Streikenden bei Laune zu halten, wurden ihnen entsprechende finanzielle Hilfen ausgezahlt – in einer Mark, die sich durch die von der Regierung betriebene Geldvermehrung immer rascher entwertete. Damit begannen die Monate der Hyperinflation. Immer schneller vollzog sich die Abwertung gegenüber dem US-Dollar, bis schließlich im November 1923 der Kurs für einen US-Dollar 4,2 Billionen Mark entsprach. Die Hyperinflation führte zu einer Flucht in Sachwerte, wohingegen Geldwerte wie Bargeld oder Anleihen nahezu wertlos wurden. Gleichzeitig fiel es Firmen und Staat schwer, sich zu refinanzieren, da keiner ihre Anleihen kaufen wollte. Die Lösung waren Realwert- oder Sachwert-Anleihen. Ihr Nominalwert war nicht in Mark denominiert, sondern in einem standardisiert handelbaren Gut. In erster Linie kam hier natürlich Gold in Frage. Allerdings gibt es, wie die Sammlung eindrucksvoll zeigt, zahlreiche Anleihen, die sich auch auf andere Rohstoffe bezogen. So gibt es Schuldverschreibungen mit Nominalwert in Kohle, Koks, Holz, Roggen, Benzol, Zucker oder Kali. Die erste dieser Anleihen war die am 10. November 1922 von der Roggenrentenbank in Berlin ausgegebene Schuldverschreibung über 10 Zentner Roggen (siehe Abbildung unten). Während die Anleger mit Bargeld und herkömmlichen Anleihen im November 1923 beim Zusammenbruch der Papier-Mark komplett Schiffbruch erlitten, hatten die Inhaber der Realwertanleihen Sachwerte in der Hand und waren gegen die Inflation geschützt. Gerade in Zeiten, in denen die weltweiten Zentralbanken hemmungslos Geld in das System pumpen, wirken die Realwertanleihen wie ein stummer Mahner! | |||
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