Berlin, 01.10.1873, Interimsschein für 50 Aktien zu je 200 Thaler, #3624-73, 22,8 x 30,6 cm, schwarz, weiß, etwas verschmutzt, Knickfalte längs, ausgestellt auf die Deutsche Bank in Berlin, Originalsignatur Johann Hoff, rückseitig Vermerke über drei bezahlte Liquidationsraten, R12!
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Der jüdische Malzfabrikant Johann Hoff war ein rühriger Berliner Unternehmer der Gründerzeit: Er besaß unter anderem die Neu-Friedrichsthaler Glashütte bei Schneidemühl, sowie den Park Ruhwald, den er 1872 erwarb: 1860 erwarb der Kommerzienrat und Verleger Ludwig von Schaeffer-Voit das Gelände des Park Ruhwald. Der Architekt Carl Schwatlo errichtete hierauf in den Jahren 1867/68 im Auftrag von Schaeffer-Voit eine klassizistische Villa, das Schloss Ruhwald. Nach einem Nachbarschaftsstreit veräußerte Schaeffer-Voit das Anwesen 1872 an den Unternehmer Johann Hoff. Dieser erbaute 1873 das Kavaliershaus mit dem Arkadengang. Während die Johann Hoff. Commandit-Gesellschaft auf Aktien in den 1870er-Jahren liquidiert wurde, fokussierte sich Hoff auf einen Besonderen Aspekt des Malzes: In einer 1889 erschienenen Anzeige wirbt er für "Das Johann Hoff'sche concentrierte Malzextract" als "wirksames Medikament bei Lungenleiden, Schwindsucht, Asthma, Katarrh und Husten" sowie für "Die Johann Hoff'schen Brust-Malz-Bonbons".