Passaic, N. J., 01.06.1899, 5 Shares á $ 100, #21156-60, 25,7 x 35,5 cm, türkis, braun, schwarz, lochentwertet, DB, Steuermarke, gedruckt bei Giesecke & Devrient!
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Die Leipziger Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. KGaA beteiligte sich 1899 zu 50 Prozent an der 1889 gegründeten Botany Worsted Mills in Passaic, New Jersey. Die Gesellschaft betrieb eine Kämmerei, Kammgarn- und Streichgarnspinnereien sowie Herren- und Damenstoffwebereien. Sie entwickelte sich rasch zur größten Spinnerei der USA. 1917 war die Kammgarnspinnerei Stöhr mit 14.900 Aktien an der Botany Worsted Mills beteiligt. Ein Jahr darauf wurde die deutsche Beteiligung an der Botnay Worsted Mills als Feindbesitz vom Alien Property Custodian unter dem Trading with the Enemy Act beschlagnahmt. Nachdem der deutsche Anteil von 14.900 Aktien an der Botany Worsted Mills 1918 als Feindvermögen versteigert werden sollte, zog der amerikanische Zweig der Familie Stöhr vor das höchste US-Gericht, den Supreme Court. Eine wichtige Rolle spielte bei diesem Prozess, dass die 14.900 Aktien schon seit vielen Jahren in Leipzig ausgestellt und deponiert worden waren und, obwohl die Aktien der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG gehörten, von der Familie Stöhr treuhänderisch verwaltet wurden. Die besonderen Umstände werden auch in der Gestaltung der Aktie sichtbar. 1923 erhielt die Familie Stöhr schließlich die Aktien aus dem Alian Property Custodian zurück.