02.08.1554, Vertrag über die Zahlung einer ewigen Rente in Höhe von 175 Goldgulden gegen eine Einmalzahlung von 3.500 Goldgulden, 49,2 x 57,5 cm, Knickfalten, schnittentwertet, auf Tierhaut geschrieben, Transkription liegt bei.
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In dem Vertrag verpflichteten sich Johann Waltpott von Bassenheim Herr zu Olbrugk und zu Kungsfeldt und Katharina geborene Kämmerin von Worms genannt von Dalberg dem Herrn Peter von Kaldenborn jährlich 175 Goldgulden in Gold zu zahlen. Als Gegenleistung erhielten sie 3.500 Goldgulden. Das bedeutende Geschlecht der Walpots wurde im Jahr 621 vom Frankenkönig Dagobert I. aus dem Hause Merowinger mit der Verwaltung von Flandern beauftragt. Ab dem Jahr 970 ließ sich die Familie in Bassenheim als Dienstmannen der Grafen von Sayn nieder. Später schaffte es die Familie, eine eigene Herrschaft über das Dorf zu errichten. Der Name wandelte sich im Laufe der Zeit in Waltbott und Waldpott von Bassenheim. 1720 wurden die Waldpott von Bassenheim durch den Kaiser in den Grafenstand erhoben. Aus dem Geschlecht der Walpots gingen zahlreiche Persönlichkeiten, darunter hohe Politiker, Offiziere und Bischöfe hervor. Johann Lothar Waldpott von Bassenheim hat sich als Bauherr einen Namen gemacht. Er ließ 1662 die Marienkappelle auf dem Karmelenberg errichten. Casimir Graf Waldbott (1642-1730) hat 1720 die Barockkirche, welche 1899 abgerissen wurde, sowie das heutige Rathaus - ursprünglich ein Gasthaus - erbaut. Als Mainzer Domherr hat er das 1239 vom Naumburger Meister geschaffene Martinus-Relief im Jahr 1683 nach Bassenheim gebracht. Heute ist das Martinus-Relief als Bassenheimer Reiter bekannt. 1805 erhielten die Grafen von Bassenheim als einzige linksrheinische Großgrundbesitzer das Rittergut Bassenheim von Napoleon zurück. Ein zu verschwenderischer Lebensstil von Hugo Graf Waldbott von Bassenheim führte jedoch dazu, dass im Jahr 1861 Burg und Rittergut Bassenheim sowie die dazugehörige Burg Pyrmont zwangsversteigert wurden. Extrem frühe Schuldverschreibung von musealem Rang!