Paris, 18.03.1730, Leibrente mit Quittungsbogen über 110 Livres, #3609, 33,7 x 22 cm, schwarz, beige, Druck auf Büttenpapier mit Wasserzeichen, DB mit eingeheftetem Quittungsbogen, zwei Wappen, Original-Signaturen von den Direktoren der Gesellschaft, Finanziers und dem Empfänger, Shakespeare CI.1, ein finanzhistorisch sehr interessantes Dokument.
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Die Compagnie des Indes wurde 1664 unter Ludwig XIV. von Jean Baptiste Colbert als Welthandelsgesellschaft ins Leben gerufen und besaß das Handelsprivileg für Ostindien. Kurz nach dem Tod des Sonnenkönigs bekam John Law den Auftrag, die maroden Finanzen des Königreichs zu sanieren. Er fasste die verschiedenen französischen Handelskompagnien zur Mississippi-Gesellschaft zusammen, die er später in Anlehnung an die Kerngesellschaft Colberts wieder in Compagnie des Indes umbenannte. Bis Mai 1720 wurden 500 Schiffe gebaut oder gekauft. Es herrschte Aufbruchstimmung und Euphorie. In diesem Überschaum bediente sich der Staat der Notenpresse. Als Konsequenz folgten steigende Preise - nicht nur für Waren, sondern auch für Aktien. Die Papiere von Law's Mississippi-Gesellschaft schossen in wenigen Jahren von 500 auf 18.000 Livres in die Höhe. Schon bald konnten die Banken die Noten jedoch nicht mehr einlösen. Law suchte den Ausweg, indem der Nominalwert halbiert wurde. Die Konsequenz war jedoch, dass ganz Frankreich in Aufruhr geriet und Law fliehen musste.