Wiesbaden, 01.07.1850, Blankett einer Prioritäts-Obligation über 500 Gulden im 24 1/2 Gulden Fuss, o. Nr., 31,7 x 20,2 cm, schwarz, beige, DB, Originalsignaturen, Teil einer Anleihe über 1,6 Millionen Gulden, R8.
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Die Idee zur Gründung eines überseeischen Siedlungsunternehmens ging aus einer 1842 erschienenen Denkschrift des österreichischen Majors Christian von Neuleiningen-Westerburg hervor. Darin wird die Unterstützung von deutschen Auswanderern bei ihrer Ansiedlung in Texas in erster Linie als lohnende Kapitalanlage befürwortet, darüber hinaus aber auch als Mittel gegen die Überbevölkerung in den deutschen Staaten, zur Verbesserung deutscher Handelsbeziehungen nach Übersee und als Berufung für den Adel mit Blick auf dessen Führungsanspruch. Neuleiningen-Westerburg und andere adlige Offiziere der Bundesfestung Mainz gewannen Herzog Adolf von Nassau als höchstrangigen Unterstützer. Zwischen 1844 und 1849 wanderten durch Vermittlung des Vereins insgesamt rund 8.000 Deutsche nach Texas aus. Die 21 Mitglieder des Vereins und späteren Aktionäre entstammten alle dem Adel, weshalb der Verein auch den Spitznamen Mainzer Adelsverein trug. Doch die Besiedlung gestaltete sich schwierig, das erworbene Land war wenig dafür geeignet und es waren nicht genügend Transportmittel vorhanden. 1861 kam es dann zur Auflösung des Vereins.