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Hubertus Braunkohlen-AG | ||||
Brüggen | ||||
Deutschland | ||||
Deutschland | ||||
Brüggen (Erft), 03.01.1927, Aktie über 300 RM, #16314, 21 x 29,7 cm, orange-braun, schwarz, dekorativer Unterdruck mit Szene aus dem Bergwerk, drei Stempel über gezahlte Liquidationsraten, lochentwertet (RB). | ||||
EF | ||||
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Die Gesellschaft wurde am 30.12.1908 in Kerpen gegründet. Bereits am 13. Januar 1909 wurde der Sitz jedoch nach Brüggen (Erft) verlegt. Zweck waren Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation, Ziegeleibetrieb und sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zusammenhängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen und anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Beteiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Gesellschaft erwarb 1909 die gesamten 1.000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerkschaft Hubertus und beschloss dann als einzige Gewerkin am 25.03.1909 die Auflösung der Gewerkschaft unter Überweisung sämtlicher Aktiva und Passiva an sich selbst. Der zusammenhängende Besitz der Gesellschaft an Grubenfeldern lag im Bergrevier Köln-West und gehörte zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. 1932 hielt die Familie Abs in Bonn eine Minderheitsbeteiligung an der Gesellschaft. Großaktionär war der deutsch-tschechische Petschek-Konzern. Die Arisierung der Hubertus Braunkohlen AG begann mit dem Vorwurf des Oberfinanzpräsidenten in Hannover, dass die Hubertus AG eine Kapitalflucht in Höhe von 70 Millionen RM organisiert habe. Im Oktober 1938 wurde das Unternehmen gezwungen, eine vollständige Liste aller Konten, Passiva und Aktiva im Ausland vorzulegen. Eine Verfügung des Reichswirtschaftsministeriums vom Januar 1939 verpflichtete die Petschek-Gruppe dann, Hubertus bis Ende Februar zu verkaufen. Diese Transaktion wurde von der Deutschen Bank (Vorstand ab 1938: Hermann Josef Abs) durchgeführt. Sie verkaufte die Hubertus AG an die Interessengemeinschaft der Familie Abs, die in der Erft-Bergbau AG organisiert war, zu dem nicht unangemessenen Gesamtbetrag von 575.000.- RM. Dieser Betrag entsprach einem Tageskurs der Hubertus-Aktie am Börsenmarkt von 205.- RM (der durchschnittliche Börsenkurs hatte in dem Zeitraum zwischen Juli 1938 und März 1939 bei 203.- RM gelegen). Für ein Unternehmen, dessen Reingewinn 1937 327.000.- RM betragen hatte, scheint diese Bewertung am Börsenmarkt adäquat. 1950 entschied ein westdeutsches Gericht, dass dieser Betrag den Wert von Hubertus um gut 860.000.- RM unterschätzte. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass die Petscheks während des Verkaufs Vertrauen in den Charakter und die Seriosität von Vater und Sohn Abs hatten, ihren früheren Partnern, und dass Hermann J. Abs ihnen nach 1945 half, nicht zu verarmen. | ||||
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