Lot aus 2 gleichen Stücken: München, Mai 1923, Aktie über 1.000 Mark, später auf 20 RM umgestempelt, #42447-8, 24,7 x 38,7 cm, ocker, türkis, grün, schwarz, Randeinrisse hinterlegt, Knickfalten, Firmengebäude im Unterdruck. Beide Aktien wurden rückseitig als handschriftlicher Briefentwurf für ein Schreiben an den Kreisverband München des VdK betr. Zahnschadenersatz benutzt. Ein origineller Beleg für die chronische Papierknappheit der ersten Nachkriegsjahre und die seinerzeitige Geringschätzung und achtlose Behandlung Historischer Wertpapiere.
VF
Das Unternehmen wurde am 20.05.1898 zur Weiterführung der Fabrik der Firma Pensberger & Co. gegründet. Es wurden Holzwaren und Sportartikel jeglicher Art hergestellt. Die Gesellschafterversammlung vom 08.08.1931 beschloss die Auflösung und Liquidation der Gesellschaft. Die Gesellschaft in ihrem Geschäftsbericht für 1930: "Die öffentlichen Lasten, hohen Löhne, Übersetzung, geringe Aufnahmefähigkeit des Inlandsmarktes, Verlust nahezu der ganzen Exportmöglichkeiten, Unterbietungen der ohnehin knapp bemessenen Verkaufspreise, immer größer werdende Auslandskonkurrenz u. a. zwangen uns wiederholt, unsere Belegschaft noch mehr zu verringern. Unser Produktionsrahmen ist dadurch viel zu groß geworden, die Unkosten verschlingen uns. Da ein Weiterarbeiten uns immer wieder zur Erfolglosigkeit verurteilen würde, unsere vielfachen Verhandlungen wegen Fortführung des Unternehmens ergebnislos verlaufen sind und die wiederholt angestellten Nachprüfungen des Betriebes seine Aufrechterhaltung ausschließen, sehen wir uns leider genötigt, unseren Aktionären die Auflösung der Gesellschaft vorzuschlagen. Wir glauben, dass diese Lösung den für die Aktionäre günstigsten Weg darstellt, weil bei der Liquidation immer noch eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, für sie eine kleine Quote herauszuwirtschaften". Über das Vermögen der Gesellschaft wurde am 02.01.1933 der Konkurs eröffnet.