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schaft. An ihr waren St. Petersburger Privatban-

kiers beteiligt, die 1896 die Gesellschaft an die

Börse brachten. Die Goldminen befanden sich

im Einzugsgebiet des Flusses Lena und dessen

Zuflüssen im Oljokminsker Kreis in Jakutien

auf einem ca. 17.000 ha großen Gebiet. Neben

diesen eigenen Minen wurde an weiteren Fund-

stätten, die der Staatsbank Russlands gehörten,

und die von „Len’soloto“ gepachtet waren, nach

Gold geschürft. Revolutionsführer Lenin wusste

um den Wert des russischen Goldes auch für

seinen Kommunismus, deshalb gab er als eine

seiner ersten Amtshandlungen den Befehl zur

Verstaatlichung der Goldindustrie.

Mindestgebot / minimum bid:

400 €

Los 671

EF

Aktiengesellschaft der TabakfabrikW. O.

Stamboli

Feodossija, 13./26.11.1918, Interimsschein über

1.000 Aktien zu je 100 Rubel, #14/#13001-

14000, 34,5 x 21 cm, schwarz, beige, Knickfalte

quer, OU,

Rarität!

Die von den Brüdern M. I. und I. V. Stambo-

li 1861 gegründete Tabakfabrik befand sich in

Feodossija auf der Krim. 1908 produzierte die

Fabrik mit 500 Arbeitern 1.000 Tonnen Taba-

kerzeugnisse im Wert von fast 3.000.000 Rubel.

Die Fabrik war im gesamten Kaiserreich durch

Agenten vertreten. Die im maurischen Stil ge-

baute Sommerresidenz der Stambolis ist heute

Hotel und herausragende Sehenswürdigkeit der

Stadt Feodossija.

Mindestgebot / minimum bid:

500 €

Los 672

EF

Wissimo-Utkinsker Kooperativ-Genos-

schenschaft

Ohne Datum, 5 % Obligation der kurzfristigen

Jahresanleihe zur Errichtung einer Mühle über

20 Rubel, o. Nr., 9,2 x 15,3 cm, schwarz auf rotem

Papier, Stempel.

Mindestgebot / minimum bid:

50 €

Los 668

EF

Actiengesellschaft zur Herstellung von

Klebstoffen„Greif“

Stadt Werro, im Livländischen Gouvernement,

1899, Gründeraktie über 250 Rubel, #517, 32,2

x 23,7 cm, grün, schwarz, KB hängt an, zwei-

sprachig: Russisch, Deutsch, Auflage nur 1.000

Stück.

Die Gesellschaft wurde am 02.11.1899 mit ei-

nem Kapital von nur 250.000 Rubel gegründet.

Mindestgebot / minimum bid:

220 €

Los 669

EF

Ateliers de Constructions de Gorlovka (Do-

netz) (Société Anonyme)

Gilly, 14./26.03.1897, Action de 500 Francs = 125

Goldrubel, #2876, 37,8 x 25 cm, rot, türkis, KR,

zweisprachig: Russisch, Französisch, Auflage

nur 4.000 Stück.

Die Gesellschaft wurde 1897 gegründet. Es wur-

de eine Maschinenfabrik sowie eine Eisengieße-

rei betrieben. Zu den Erzeugnissen zählten Ei-

senbahnmaterial und Schiffsmaschinen.

Mindestgebot / minimum bid:

40 €

Los 670

VF+

Aktiengesellschaft unter dem Namen

„Lenskoje Goldindustrie-Gesellschaft“

Petrograd (St. Petersburg), 1917, Interimsschein

für 5 Aktien zu je 150 Rubel, #14011, 30 x 26,6

cm, grün, schwarz, Knickfalte quer, Eselsohren,

extrem selten!

Die Lenskoje Goldindustriegesellschaft, rus-

sisch auch kurz „Len’soloto“ genannt, ist eine

der ältesten Goldminengesellschaft Russlands.

Sie bestand bereits seit 1855 als Personengesell-

Los 667

VF-

Société Anonyme des usines Métallurgi-

ques et Mécaniques deWerkh-Issetsk ci-

devant Iakowleff

St. Petersburg, 1913, Aktie der 2. Emission

über 250 Rubel, #55809, 33,3 x 25,3 cm, braun,

schwarz, Kickfalten mit Einrissen, KR, ver-

schmutzt, Bezugsrechtsstempel, zweisprachig:

Russisch, Französisch, F

aksimile-Signatur des

Vorstandschefs Graf Sergej Alexejewitsch Sten-

bock-Fermor.

Aktiengesellschaft der ursprünglichen staatli-

chen Werch-Issetsker Bergbau-Bezirksgesell-

schaft in Werch-Issetsk bei Jekaterinburg im

Gouvernement Perm. Das Hauptwerk ist die

Werch-Issetsker Fabrik. Sie wurde 1725 unter

dem Namen „Werchnjaja Platina“ gebaut und

ist damit eines der ältesten Hüttenwerke in der

Uralregion. 1774 kaufte Sawwa Jakowlewitsch

Sobakin (genannt: Jakowlew) die Werch-Issets-

ker Fabrik. Sawwa Jakowlewitsch starb 1784 und

teilte mit seinem Testament die Hüttenwerke

unter seinen fünf Söhnen auf. Sein Sohn Iwan

Sawwitsch Jakowlew erhielt die Werch-Issetsker

Fabrik, aber nach und nach vereinte er alle an-

deren Werke wieder unter seinem Namen. Iwan

vererbte 1801 die Werke weiter an seinen Sohn

Alexej Jakowlew. Dieser wiederum hatte nur eine

Tochter, die 1832 den Grafen Alexander Magnus

(Iwanowitsch) Stenbock-Fermor heiratete. An-

fang des 20. Jahrhunderts wird sie, Gräfin Na-

deshda Alexejewna Stenbock-Fermor, als Eigen-

tümerin der Werch-Issetsker Hüttenwerke ge-

führt. Werch-Issetsk wurde 1908 in eine Aktien-

gesellschaft umgewandelt mit 12.544.000 Rubel

Kapital. Die Gesellschaft besaß Eisengießereien,

eisenverarbeitende Werke, Kupfergießereien

und Walzwerke in den Gouvernements Jeka-

terinburg, Irbit, Werchoturje, Krassnoufimsk

und Perm, ihr gehörten Chromeisenbergwerke,

Goldgruben, Asbesttagebaue in Krassnoufimsk.

10.000 Arbeiter waren beschäftigt. 1913 betrug

die Bilanzsumme 21.820.737 Rubel, davon allein

das Grundvermögen 16 Millionen Rubel. Die

Gewinnträchtigkeit ließ zu dieser Zeit jedoch

zu wünsche übrig, bei Bilanzgewinnen, die nur

einige Zehntausend Rubel betrugen, wurde eine

Dividende in der Regel nicht gezahlt. Das Werk

qualifizierte sich auch in der Sowjetzeit weiter.

1928 lief das erste Blech-Kaltwalzwerk an. Im

Zweiten Weltkrieg produzierte man Panzerble-

che und weitere Spezialstähle für die Rüstungs-

industrie. Heute ist die Werch-Issetsker Fabrik

führender russischer Hersteller von Feinble-

chen, Elektroblechen, besonders Dynamo- und

Transformatorenblechen.

Mindestgebot / minimum bid:

800 €