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Numer |
700 | |||
Tytuł |
Société en Commandite par Actions du Théatre de la Gaite | |||
Miejscowość(i) |
Paris | |||
Kraj |
Frankreich | |||
Region |
Europa | |||
Opis |
Paris, 19.08.1873, Action de 1.000 Francs, Titre Provisoire, #83, 27,3 x 28,9 cm, schwarz, weiß, Knickfalte längs, sonst EF, drei Stempel, Original-Signatur Jaques Offenbach! Rarität! Seit Jahren die einzig bekannte Aktie mit Original-Signatur des großen Komponisten Jaques Offenbach. Es ist das Stück, das auch im Buch "Aufbruch auf Aktien" von Jakob Schmitz abgebildet worden ist. | |||
Stan |
EF/VF | |||
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Historia (Niemiecki) |
"Als er den Can-Can aus den Kaschemmen holte und auf die Bühne brachte, geriet ganz Europa in Verzückung: Jacques Offenbach, der Franzose aus Deutschland, wurde der unumstrittene König der leichten Muse. Den König des zweiten Kaiserreichs haben ihn die Franzosen genannt - dabei kam er aus Köln. Dort wurde Jacques Offenbach 1819 geboren. Mit 14 Jahren brachte ihn sein Vater nach Paris aufs Konservatorium. 1855 gründete er sein erstes Theater: das Bouffes-Parisienes. 1860 wurde er Franzose. Die sinnenfreudige Bohéme von Paris lag ihm zu Füßen - und nicht nur diese. Ganz Europa war eine Offenbachiade - keine Gesellschaft ohne seine Musik. Der Graf de Morny, die graue Eminenz Napoleons III., war sein Förderer und Librettist. 1863 trafen sich die Könige der leichten Muse in Wien: Jacques Offenbach und Johann Strauß. Und auch Kaiser Franz Joseph empfing den Vater der Operette. "Europa war ihm untertan", schrieb sein Biograph. Zwischen 1855 und 1870 erlebte Offenbachs Operettenkunst ihre größte Zeit. Offenbach wollte um diese Zeit wieder ein eigenes Theater. Am 1. Juli 1873 übernahm er das Theater de la Gaité, dessen Aktie mit Offenbachs Original-Unterschrift hier abgebildet ist. Von Grund auf renovierte er das Theater, um es am 2. September 1873 mit "Le Gascon", einem Drama von Théodore Barière, zu dem Offenbach selbst die Musik beigesteuert hatte, wiederzueröffnen. Aber der Erfolg blieb aus. Offenbach besann sich auf seine große Zeit und griff auf seinen "Orpheus in der Unterwelt" zurück - mit einer nie gekannten Pracht der Bühnenillusion. Monatelang war das Haus ausgebucht. Bei der 100. Aufführung in der Gaité dirigierte der Meister selbst. Dem "Orpheus" folge Sardons Drama "La Haine". 360.000 Francs, eine gewaltige Summe, steckte Offenbach in die Inszenierung des historischen Wälzers. Hundert Akteure in teuren, mittelalterlichen Rüstungen klirrten auf der Bühne herum. Aber das Volk gähnte vor Langeweile, und als dann draußen auch noch winterliche Schneewehen einsetzten, blieb es ganz zu Hause. Gekränkt zog Sardon das Stück zurück. Offenbach aber hatte das Nachsehen - und ein Riesendefizit. Ganz Paris munkelte von der Krise in der Giaté. Ende Februar 1875 wollte er es noch einmal wissen und versuchte sein Glück mit der Aufführung der "Genoveva" - einem hastig zusammengezimmerten Machwerk. Aber es nutzte nichts: Die kleinen Leute, für die es gedacht war, ließen Offenbach und sein Stück links liegen. Die Gaité war bankrott. Mitte Mai 1875 lösten die Aktionäre des Theaters ihre Gesellschaft auf, und am Ende des Monats war auch Offenbach, der den Kampf alleine fortsetzen wollte, zur Kapitulation gezwungen. Er rief die Künstler und Angestellten der Gaité - zusammen 800 Personen - ins Theaterfoyer und erstattete der Versammlung einen ungeschminkten Rechenschaftsbereicht. Offenbach schloss mit den Worten: "Ihr werdet bis auf den letzten Heller bezahlt werden, meine Kinder. Wenn ich unvorsichtig gewesen bin, so werde ich doch wenigstens die Ehre selber bleiben." Alles weinte. Des Komponisten Existenz war zwar ruiniert, aber als die Ehre selbst ging er aus dem Konkurs hervor. Doch die Champagnerseligkeit der rauschenden Feste des zweiten Kaiserreichs war endgültig zu Ende - und die Offenbachiade auch. Als Offenbach ein Schiff nach Amerika bestieg, neuem Glück entgegen, wiegte sich Europa schon im Walzertakt von Johann Strauß. Dem Wiener und seiner Musik gehörte das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts. Jaques Offenbach aber trat von der Bühne dieser Welt ab. 1880 starb er. Merkwürdigerweise sind diese beiden großen Meister des leichten Genres unter den Musikern und Komponisten die einzigen, die einer Aktiengesellschaft vorstanden und ihre Originalunterschriften auf Aktienzertifikaten hinterlassen haben: Jacques Offenbach und Johann Strauß, die beiden größten Komponisten der Operette im 19. Jahrhundert, haben heute wie damals in aller Welt viele Verehrer, darunter auch die Sammler historischer Wertpapiere, denen diese Namen - aus ganz anderen Gründen - Musik in den Ohren ist." Zitiert aus: Jacob Schmitz, Aufbruch auf Aktien, Seiten 264 bis 265 | |||
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