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Megnevezés |
625 | |||
Tétel |
Republica de Cuba - Fidel Castro | |||
Helyszín(ek) |
Habana, Havanna, Havana | |||
Ország |
Kuba | |||
Régió |
Amerika | |||
Leírás |
Havanna, 07.07.1959, Maschinenschriftlich verfasster Erlass über die Enteignung des gestürzten Diktators Fulgencio Batista bzw. seiner Anhänger, die sich während seiner Herrschaft unrechtmäßig bereichert hatten, 6 Seiten inklusive detaillierter Auflistung der entsprechenden Namen und betroffenen Gesellschaften, 34,5 x 22,7 cm, links Klammerlöcher, Abheftlochung, Erhaltung EF/VF, blaues papiergedecktes Siegel über blauen Seidenbändern, Original-Signaturen „Fidel Castro R“ von Fidel Castro als Premierminister (Primer Ministro) und Faustino Pérez Hernández als Minister für die Rückgewinnung veruntreuter Güter (Ministro de Recuperación de Bienes Malversados), zudem je 5 weitere Signaturen „F. C.“ und „F. Péz“ am Rand von 5 Seiten. R12. | |||
Leírás (Angol) |
Havanna, 7 July 1959, Typewritten decree to expropriate the overthrown dictator Fulgencio Batista and his followers, who had unlawfully enriched themselves during his reign, 6 pages including detailed listing of the corresponding names and affected companies, 34.5 x 22.7 cm, pinholes at left, filing holes, condition EF/VF, blue paper-covered seal above blue silk ribbons, original signature „Fidel Castro R“ of Fidel Castro as Prime Minister (Primer Ministro) and Faustino Pérez Hernández as Minister for Recovery of Embezzled Goods (Ministro de Recuperación de Bienes Malversados), in addition 5 further signatures „F. C.“ and „F. Péz“ at the margin of 5 pages. R12. | |||
Jelenleg tartott licit |
EF/VF | |||
Történet (Németül) |
Die ehemals spanische Kolonie erlangte zwar kurze Zeit nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg im Jahr 1902 ihre formale Unabhängigkeit - ihre Souveränität aber blieb durch das Platt Amendment, das den USA bei Beeinträchtigung ihrer Interessen ein Interventionsrecht in Kuba gab, lange eingeschränkt. Diese Interessen betrafen auch die Innenpolitik Kubas, auf die man Einfluss hatte und auch nahm. Amerikanische Großunternehmer wie Rockefeller, Guggenheim und Morgan verhalfen General Gerardo Machado y Morales 1925 ins Präsidialamt. Machado war ein nationalistischer Diktator, der vom ersten Tag seiner Präsidentschaft an politische Gegner verfolgte, sie ermorden ließ oder ins Exil trieb. 1933 kam es zum Generalstreik und zum Sturz Machados. In Folge verständigten sich die führenden politischen Parteien unter maßgeblicher Vermittlung des US-Sondergesandten Sumner Welles auf eine Präsidentschaft von Carlos Manuel de Céspedes y Quesada - der den revolutionären Vorgängen im Land jedoch nichts entgegenzusetzen hatte. Der Sergeant Fulgencio Batista y Zaldívar ergriff seine Chance und stürzte noch im selben Jahr die Interimsregierung durch den sogenannten „Aufstand der Sergeanten“. Batista galt damit als „Führer der Revolution“ und wurde von 1933 bis 1939 zum Oberbefehlshaber der Armee. Aufgrund der immer präsenten Interventionsdrohung der USA setzte er zunächst verschiedene Marionettenpräsidenten ein, ehe er 1940 mit großer Mehrheit selbst zum Präsidenten gewählt wurde. Bereits zuvor hatte er maßgeblichen Einfluss auf die Verabschiedung der Kubanischen Verfassung von 1940. Sie sprach sich dabei für Landreform, Allgemeine Schulpflicht, Mindestlohn und weitere linke Ideen aus - und war weithin als eine der progressivsten Verfassungen der damaligen Zeit anerkannt. Batista fand jedoch schnell auch Gefallen am Kapitalismus, weshalb er 1944 bei den Präsidentschaftswahlen nicht mehr selbst antrat und sich in Florida niederließ. 1948 kehrte er in die kubanische Politik zurück, indem er zwar in Abwesenheit zum Senator gewählt wurde, aber letztlich wenig politischen Einfluss hatte. Als Lobbyist und verlängerter Arm amerikanischer Mafiosi, der Batista zwischenzeitlich geworden war, lebte er trotzdem ganz gut. Im Vorfeld der Wahlen 1952 gründete der wieder nach der Macht strebende Batista eine eigene Partei, auch wenn die Siegeschancen gering waren. Drei Monate vor den Wahlen unternahm er erfolgreich einen Militärputsch und errichtete ein autoritäres Regime, unter dem es zur teilweisen Außerkraftsetzung der Verfassung von 1940 und zur Unterdrückung der Opposition kam. Dies rief auf Seiten der politischen Gegner den jungen Rechtsanwalt Fidel Alejandro Castro Ruz auf den Plan. Dessen Klage gegen den Militärputsch wurde vom Obersten Gerichtshof abgewiesen, woraufhin Castro das in der Verfassung verankerte Widerstandsrecht in Kraft getreten sah und den gewaltsamen Sturz Batistas vorbereitete. Ein am 26. Juli 1953 erfolgter Angriff einer von Castro angeführten Guerillatruppe auf die Moncada-Kaserne von Santiago schlug fehl - woraufhin Castro zunächst zwei Jahre ins Gefängnis musste. Nach seiner Begnadigung ging er 1955 zunächst ins Exil. Sein Weg führte ihn in die USA und später nach Mexiko, von wo aus er im Dezember 1956 mit 82 Guerilla-Kämpfern zurückkehrte. Mitglied dieser „Bewegung des 26. Juli“ war unter anderem der argentinische Arzt Che Guevara. In den Folgejahren entstanden überall auf Kuba Widerstandsgruppen und die Bewegung gegen Batista erfasste zunehmend alle Gesellschaftsschichten. Nachdem Revolutionäre am 31. Dezember 1958 die Stadt Santa Clara einnahmen, floh Batista am 1. Januar 1959 mit einigen Gefolgsleuten und rund 40 Millionen Dollar in bar im Gepäck in die Dominikanische Republik. Erster Präsident der Revolutionsregierung wurde am 3. Januar 1959 mit Manuel Urrutia Lleó ein Vertreter des bürgerlichen Lagers. Urrutia hatte ebenfalls am Widerstand gegen Machado und Batista teilgenommen und bereits 1957 in seiner Funktion als Richter in der östlichen Provinz Oriente 150 angeklagte Revolutionäre freigelassen. Castro hingegen hatte noch vor der Revolution behauptet, er strebe nicht nach persönlicher Macht und wolle sich nach dem Sturz des alten Regimes ins Privatleben zurückziehen. Da er jedoch in Massenversammlungen und Fernsehansprachen die Politik der Revolutionsführung vorgab, wurde er de facto der neue Regierungschef Kubas. Am 16. Februar 1959 übernahm er dann auch formal das Amt des Ministerpräsidenten. Nach und nach entfernte er die bürgerlich-liberalen Anhänger innerhalb der Anti-Batista-Bewegung und ersetzte sie durch prokommunistische Gefolgsleute. Letztlich drängte er auch Manuel Urrutia zum Rücktritt, indem er ihn in einer viel beachteten Fernsehansprache zur Begründung seines eigenen zwischenzeitlichen Rücktritts vom Posten des Premierministers am 17. Juli 1959 Taten bezichtigte, „die an Hochverrat grenzten“. So habe er die Regierungsgeschäfte dadurch behindert, dass er die Regierung „ohne jeden Beweis“ des Kommunismus verdächtigt habe - dabei sei weder die revolutionäre Bewegung kommunistisch noch Castro selbst ein Kommunist. Zehn Tage zuvor unterzeichnete Castro jedoch diesen Erlass, der den gestürzten Diktator Fulgencio Batista und seine Anhänger, die sich während seiner Herrschaft unrechtmäßig bereichert hatten, von den veruntreuten Gütern enteignen sollte. Mitverantwortlich war der Leiter des mit dem Amtsantritt von Präsident Manuel Urrutia Lleó am 3. Januar 1959 gegründeten Ministeriums für die Rückgewinnung veruntreuter Güter (Ministerio de Recuperación de Bienes Malversados), der Befehlshaber der Rebellenarmee Faustino Pérez Hernández. Allein 1959 beschlagnahmte das Ministerium Wertsachen im Gegenwert von 400 Millionen Pesos. Nachdem im weiteren Verlauf Eigentum von Bürgern und Unternehmen der Vereinigten Staaten im Umfang von rund einer Milliarde US-Dollar enteignet worden war, verhängte US-Präsident Dwight D. Eisenhower 1960 ein Embargo gegen Kuba - heute das am längsten andauernde Handelsembargo in der modernen Geschichte. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb prägte Fidel Castro als Staats- und Regierungschef 49 Jahre lang die Entwicklung seines Landes - und wurde damit zum Helden der internationalen Linken sowie zum Sinnbild des Widerstands gegen den Kapitalismus des Westens. | |||
Történet (Angol) |
Although - after the Spanish-American War - the former Spanish colony of Cuba gained formal independence in 1902, the USA (according to the Platt Amendment) retained the right to intervene in Cuban affairs and to supervise its finances and foreign relations. American business magnates like Rockefeller, Guggenheim and Morgan helped General Gerardo Machado y Morales to become President of Cuba in 1925. Machado was a nationalistic dictator, since the first day of his presidency persecuting political opponents, prompting to murder them or driving them into exile. This led to a general strike and Machado’s fall in 1933. After intensive mediation by the US special envoy Sumner Welles, the leading political parties agreed on a presidency of Carlos Manuel de Céspedes y Quesada - who had nothing left to sustain the revolutionary forces in the country. Sergeant Fulgencio Batista y Zaldívar took his chance to overthrow the interim government by the Sergeants’ Revolt. Therefore Batista was considered to be the „Leader of the Revolution“ and was supreme commander of the army from 1933 to 1939. Because of the ever-present US intervention threat, he first installed different pseudo-elected presidents, before he was elected president himself by an overwhelming majority in 1940. Already before this, he had significant influence on the adoption of the 1940 Constitution of Cuba. It provided for land reform, public education, a minimum wage and other social programs - and was widely considered one of the most progressive constitutions at that time. Batista quickly found interest in the versatile possibilities of capitalism, why he decided not to stand again for re-election in 1944 and settled in Florida. In 1948 he returned into Cuban politics as he was elected to the Cuban Senate in absentia, but had little political power only. Anyway, as he had become a lobbyist and the extended arm of the American mafia in the meantime, Batista had a quite pleasant life. Still seeking more power, he founded an own party in the run-up to the 1952 elections. As chances to win were minimal, he initiated a military coup three months before the elections. He succeeded and imposed an authoritarian regime with a partial suspension of the 1940 Constitution of Cuba and suppression of the opposition. This led to one of his political opponents coming onto the scene: Young lawyer Fidel Alejandro Castro Ruz filed a suit against the coup, but the action was dismissed. At that point Castro considered the constitutional right to resist came into effect - and he prepared the violent overthrow of Fulgencio Batista. On 26 July 1953, an armed attack on Santiago de Cuba’s Moncada Barracks by Castro’s guerilla unit failed and Castro was sent to prison for two years. After an amnesty in 1955, he went into exile, first in the US and later Mexico, from where he returned with 82 guerrilla fighters in December 1956. One member of the „26th of July Movement“ was the Argentinean physician Che Guevara. In subsequent years, resistance movements against Batista occurred throughout Cuba and increasingly took hold of all social classes. After revolutionists have taken the city of Santa Clara on 31 December 1958, Batista and his last followers fled to the Dominican Republic on 1 January 1959 - with 40 million dollars cash in their luggage. On 3 January 1959, the liberal lawyer and politician Manuel Urrutia Lleó became president of the revolutionary government. Urrutia also had opposed Machado and Batista as already in 1957 - in his capacity as judge - he released 150 accused revolutionists in the eastern Oriente Province. By contrast, before the revolution Castro said he does not seek personal power and wants to retire into private life after the overthrow of the old regime. Since it was him guiding policy in mass gatherings and televised addresses, he de facto became new Prime Minister of Cuba. On 16 February 1959 he formally took over this position, too. Castro gradually removed the conservative-liberals from the anti-Batista movement and replaced them with pro-communist followers. Finally he also forced Manuel Urrutia to resign: In a major televised address on 17 July 1959, he accused him of treasonous actions as justification for his own intermediate resignation as Prime Minister. Urrutia should have interfered in government affairs by suspecting the government of communism without evidence - while neither the revolutionary movement would be communist nor Castro himself a communist. However, ten days before Castro signed this decree to expropriate the overthrown dictator Fulgencio Batista and his followers, who had unlawfully enriched themselves, of the embezzled commodities. Co-responsible was Faustino Pérez Hernández, commander of the rebel army and Head of the Ministry of Recovery of Embezzled Goods, which had been established while President Manuel Urrutia Lleó was taking office on 3 January 1959. In 1959 alone the Ministry seized valuables with an equivalent value of more than 400 million Pesos. After continuing expropriations of assets owned by US citizens and companies, totaling at a value of around one billion dollars, US President Dwight D. Eisenhower imposed an embargo on Cuba. Today it is the most enduring trade embargo in modern history. Despite or perhaps because of that Fidel Castro as Head of State or Government shaped the development of his country for 49 years - and became hero of the international Left as well as a symbol of resistance against the capitalism of the West. | |||
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