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und Finanzgeschichte
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Los |
851 | |||
Titel |
Banque Russo-Scandinave pour le Commerce et l'Industrie | |||
Titel (Russisch) |
Русско-Скандинавский промышленный и коммерческий банк | |||
Ort(e) |
Rostoff-sur-Don, Rostoff sur Don, Rostow am Don | |||
Land |
Russland, Schweden | |||
Region |
Europa | |||
Beschreibung |
Rostow am Don, 18.02.1919, Interimsschein über 5 Aktien zu je 200 Rubel, #124, Aktien-#491-5, 21,7 x 23 cm, schwarz, weiß, Stempel, OU, kleine Fehlstücke an der rechten unteren Ecke, sonst EF, zweisprachig: Russisch, Französisch, Original-Signatur Alexej I. Putilow. Das 5er-Nominal wird erstmals von uns angeboten! Rarität aus einer alten Sammlung! R10! | |||
Beschreibung (Russisch) |
Ростов на Дону, 18.02.1919, временное свидетельство на 5 акций по 200 руб. каждая, № 124, № акций 491-5, 21,7 x 23 см, черный, белый, печати, подлинные подписи, мелкие оторванные фрагменты в правом нижнем углу, в остальном сохранность EF, на русском и французском языках, подлинная подпись Алексея И. Путилова. Номинал в 5 акций нами предлагается впервые! Редкость из старой коллекции! R10! | |||
Erhaltung |
VF | |||
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Geschichte |
Spannendes Zertifikat zu dem von Historikern kaum erforschten Thema von Bankengründungen in den Wirren der russischen Oktober-Revolution. Das russische Kaiserreich ging seinem Ende entgegen: der verlorene Weltkrieg, Revolution, Bürgerkrieg. Die Roten drängten die kaisertreuen Weißen in die Randgebiete, nach Osten, und in den Süden. Rostow am Don war eine dieser letzten Bastionen der Weißen. Russische Kaufleute, Industrielle und Bankiers waren zusammen mit ihnen zurückgewichen in der Hoffnung, dass der bolschewistische Spuk sehr schnell vorbei sein würde. Diese Hoffnung beflügelte sie sogar dazu, in der Vertreibung noch neue Banken zu gründen wie zum Beispiel die Russisch-Skandinavische Bank. Das Gründungsdatum war der 18. August 1918. Am 26. Oktober desselben Jahres wurde Rostow von den Roten eingenommen, aber die Stadt wurde ihnen von den Weißen wieder entrissen. So ging es einige Male hin und her. In diesem Chaos wurden die Subskriptionszertifikate der Russisch-Skandinavischen Bank auch erst 1919 gedruckt und ausgegeben. Obwohl am 18. Februar 1919 ausgegeben trägt es noch den Gebührenstempel des zaristischen Finanzministeriums und den eigenen Stempelaufdruck der Bank. Auch für den Namen der Bank gibt es eine Vermutung: Putilow gründete die Russisch-Skandinavische Industrie- und Handelsbank in Kooperation mit seinem früheren Studienkollegen Alexander I. Wyschnegradskij und Vorsitzendem der St. Petersburger Internationalen Handelsbank. Wyschnegradskij war vor den Bolschewisten nach Schweden geflüchtet und versuchte dort mit seiner Handelsbank vorübergehend Fuß zu fassen. Alles vergebens, die Hoffnungen der beiden Bankengründer gingen nicht in Erfüllung: Rostow wurde am 10. Januar 1920 endgültig von den Rotgardisten "befreit"; Putilow und Wyschnegradskij trafen sich im Pariser Exil wieder. Beide gründeten in Paris ihre jeweiligen St. Petersburger Banken noch einmal. Sie schufen gemeinsam das Komitee der russischen Handelsbanken und die Russische Finanz-, Handels- und Industrie-Union. Aber die Wiedergeburt ihrer Banken in der russischen Heimat erlebten sie nicht mehr. Putilow starb verarmt um 1925 in Paris. | |||
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