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20

Los 1115 EF

Bayerische Granit-AG

Schärding am Inn, Oktober 1957, Specimen ei-

ner Aktie über 200 Schilling, nullgeziffert, 21 x

29,7 cm, braun, KB, rückseitig stempelentwertet.

Das Unternehmen entstand 1888 durch Zusam-

menschluss der Steinbrüche und Steinmetzbe-

triebe der Normannschen Granitwerke Passau,

der Granitwerke Vilshofen und der Oberpfäl-

zischen Granitgewerkschaft ini Nabburg. 1944

wurde der Sitz von Regensburg nach Schärding

am Inn verlegt, das seinerzeit zum Deutschen

Reich gehörte. Daher entstand nur etwas mehr

als ein Jahr später die kuriose Situation, dass

eine einstmals deutsche Aktiengesellschaft fort-

an eine österreichische AG war. 1957 wurde das

Kapital auf Schilling umgestellt.

Mindestgebot / minimum bid:

100 €

Los 1116 EF/VF

Bedford Turkish Baths Company Limited

Bedford, 06.02.1893, 5 % Mortgage Debenture

über £ 100, #5, 38,4 x 24,5 cm, schwarz, beige,

DB, Knickfalten quer, Auflage nur 5 Stück!

Mindestgebot / minimum bid:

100 €

Los 1117 EF

Bernardo Alfageme - Grandes Fábricas de

Pescados y Salazones

Madrid, November 1908, Acción de 200 Pesetas,

#1389, 23,7 x 30,6 cm, blau, grün, schwarz, hoch-

schaft vorhandenen finanziellen Ressourcen zu

mobilisieren. In diesem Zusammenhang wurde

durch ein Parlamentsakt eine Gruppe reicher

Londoner Geschäftsleute autorisiert, 1694 eine

besonders privilegierte Organisation, die Bank of

England, zu errichten. Die Bank of England kauf-

te dem Staat im Gegenzug für die erhaltenen Pri-

vilegien in Höhe ihres gesamten Aktienkapitals

von 1,2 Millionen Pfund Staatsschulden ab, die

in zinstragenden sog. „Annuities“ verbrieft wur-

den. Mit der Erfindung des sog. „sinking fund“,

einem aus bestimmten Steuern gespeisten Re-

servefonds zur (angeblichen) späteren Tilgung

der Annuities, konnte das System glaubwürdig

gestaltet werden. Gleichzeitig begann die Bank

of England, Annuities regelmäßig an der Londo-

ner Börse zu kaufen und zu verkaufen und so

für einen permanent funktionsfähigen Markt zu

sorgen. Das wichtigste Ergebnis dieser Maßnah-

men war, dass die Öffentlichkeit, d. h. die maß-

geblichen englischen Geschäftsleute, nach und

nach überzeugt wurden, dass die verzinslichen

Staatsanleihen jederzeit auch wieder zu Bargeld

(Gold- und Silbergeld) gemacht werden konnten.

Im Unterschied dazu waren Europas Monarchen

wegen ihrer mangelhaften Zahlungsmoral mehr

als berüchtigt. Die Kaufleute begannen deshalb,

die von königlicher Willkür losgelösten Staatsan-

leihen auch als Sicherheit für Privatkredite zu ak-

zeptieren. Der Bank of England wiederum wurde

es dadurch möglich, Notes (heute: Banknoten)

zu emittieren, die bald, genauso wie Gold, als all-

gemeines Tauschmittel angenommen wurden,

ohne dass dies eigentlich systematisch voraus-

geplant worden war. Als Sicherheit dienten nicht

mehr lediglich Goldreserven, sondern auch die

Annuities im Portefeuille der Bank of England.

Dadurch, dass sich Annuities und Banknoten

in ihrer Funktion wechselseitig unterstützten,

wurde letztlich die englische Staatsschuld zum

Nutzen der expandierenden Gesamtwirtschaft

„monetisiert“. Vor diesem Hintergrund erschien

es dann keineswegs mehr empfehlenswert, die

Staatsschuld tatsächlich zurückzuzahlen, was

nämlich nur die Geldversorgung und das mög-

liche Kreditvolumen zur Finanzierung der Um-

satzprozesse in der Volkswirtschaft reduzieren,

die Wirtschaftsentwicklung somit hemmen und

folglich den Wohlstand der Volkswirtschaft min-

dern würde. Quelle: Prof. Dr. Udo Hielscher, DIE

FLORENTINISCHEN MONTI.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 1114 EF-

Banque d‘Orient Société Anonyme

Athen, 01.07.1910, Action de 125 Goldfrancs,

#160410, 21 x 40,5 cm, türkis, schwarz, Knickfal-

ten, KR, zweisprachig: Griechisch, Französisch,

Steuermarke.

Die National Bank of Greece gründete im Jahr

1904 die Banque d’Orient. 1932 fusionierte diese

mit der National Bank of Greece. Im September

2011 kam neues Leben in die Aktien, die auf

Gold-Francs lauten. Theodore Karyotis, Wirt-

schaftsprofessor an der University of Maryland

(USA), taxierte den Wert einer Aktie auf aberwit-

zige 670 Milliarden Euro.

Mindestgebot / minimum bid:

50 €

leichte Knickfalten.

Mindestgebot / minimum bid:

70 €

Los 1110 VF

Banco Nacional Ultramarino

Lissabon, 01.10.1919, Acção 90$ Reis Liberado

Nominativo, #221101, 40 x 31,2 cm, orange, grün,

braun, schwarz, Vignette mit Schiff, zweispra-

chig: Französisch, Portugiesisch, Knickfalten,

kleine Randeinrisse, einer bis 2 cm, KR.

Mindestgebot / minimum bid:

90 €

Los 1111 EF

Bank der Vereenigde Staten van America

[2 Stück]

Konvolut aus 2 Stücken, emittiert zwischen 1839

und 1844: Amsterdam, Certificaat über eine

Aktie á US-$ 100, #1083, #5286, 25,8 x 21,3 cm,

schwarz, weiß, DB, KR, Prägesiegel, OU.

Mindestgebot / minimum bid:

30 €

Los 1112 EF

Bank in Zofingen

Zofingen, 17.03.1932, Stammaktie über 250

Franken, #10668, 21 x 27,2 cm, violett, ocker,

schwarz, Knickfalte längs, Abheftlochung unten,

KR. Schätzpreis: 40 €.

Die 1863 gegründete Bank ging 1933 in Folge der

Weltwirtschaftskrise in Konkurs.

Mindestgebot / minimum bid:

1 €

Los 1113 VF

Bank of England

07.11.1823, Bank Stock über £ 250, o. Nr., 17,2 x

21,1 cm, schwarz, beige, Papierverlust links oben.

Der Kerngedanke der britischen finanziellen Re-

volution war, die öffentlichen Schulden vollstän-

dig von dem (persönlichen) Kredit einer Person,

nämlich des sich stets in Geldnöten befindlichen

regierenden Monarchen, zu trennen - mit dem

Ziel, die tatsächlich in der gesamten Volkswirt-