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Geschäftszweck war der Betrieb einer Braue-
rei, Mälzerei sowie einer Limonadenfabrik.
Großaktionär war zeitweise die Schultheiß-
Patzenhofer Brauerei.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 298
VF
Griebel‘sche Brauerei AG
Eisfeld, März 1943, Aktie über 1.000 RM, #11,
21 x 29,7 cm, türkis, braun, schwarz, Knickfal-
ten,
Einzelstück aus alter Sammlung.
Die Brauerei wurde am 27.10.1899 als Akti-
engesellschaft gegründet. Hierzu wurde für
565.000 Mark die Brauerei Griebel übernom-
men. 1921 kam die Brauerei zum Bergschlös-
schen hinzu. Die Gesellschaft gehörte zum
Konzern der Leipziger Bierbrauerei zu Reud-
nitz Riebeck & Co. AG.
Mindestgebot / minimum bid:
300 €
Los 299
EF-
Großherzoglich Hessische Gemeinde
Hainchen
Hainchen, März 1846, 4 % Schuld-Verschrei-
bung über 100 Gulden,
Nummer 1
, 34,3 x
21,8 cm, rot, blau, schwarz, strichentwertet,
DB (Falz hinterlegt), Knickfalten,
Auflage 23
Stück, aus einer alten Sammlung!
Mit dieser Anleihe nahm die Großherzoglich
Hessische Gemeinde Heinchen im Kreis Nidda
ein Darlehen über 2.300 Gulden auf. Das Dar-
lehen war auf 23 Schuldverschreibungen zu je
100 Gulden aufgeteilt!
Mindestgebot / minimum bid:
500 €
Los 300
VF
Großherzoglich Hessische Gemeinde
Stammheim
Stammheim, Regierungs-Bezirk Friedberg,
04.03.1850, Muster einer 4,5 % Partial-Obli-
gation über 1.000 Gulden, Lit. A, o. Nr., 38,6 x
24,7 cm, schwarz, weiß, DB, Knickfalten,
Auf-
lage nur 25 Stück, uns bisher unbekanntes
Stück aus einer alten Sammlung.
Mindestgebot / minimum bid:
400 €
Los 301
VF
Hannoversche Centralheizungs- und
Apparate-Bau-Anstalt
Hannover, 04.07.1888, Aktie über 1.000 Mark,
später auf 40 RM umgestempelt, #429, 34 x
24,5 cm, schwarz, grau, DB, kleine Randeinris-
se, Stempel,
Auflage nur 400 Stück,
DB, KR.
Die Gesellschaft wurde 1884 gegründet. Sie
hatte Fabriken in Hannover-Hainholz sowie
in Mährisch-Ostrau. Daneben bestanden Filia-
len in Berlin, Breslau, Köln, Frankfurt, Leip-
zig, Wien und Amsterdam. 1903 kam es zur
Umfirmierung in Centralheizungswerke AG.
Nachdem es zu Erlöseinbrüchen kam, ging die
Gesellschaft 1925 in Liquidation.
Mindestgebot / minimum bid:
400 €
Los 302
VF
Hansa-Lloyd Werke AG
Bremen, Mai 1927, Aktie über 100 RM, Serie
B, #16482, 21 x 29,7 cm, braun, grau, schwarz,
Rand verknittert, KR, unentwertet,
extrem sel-
tene Ausgabe!
Die Gesellschaft wurde 1913 in Varel als Hansa
Automobilwerke AG gegründet. Dabei wurde
die 1905 gegründete Hansa-Automobil-Ges.
mbH übernommen. 1914 wurde die Norddeut-
sche Automobil- und Motoren-AG in Bremen
übernommen, gleichzeitig kam es zur Umfir-
mierung in Hansa-Lloyd Werke AG und zur
Sitzverlegung nach Bremen. Bis zu ihrem Kon-
kurs im Jahr 1930 war die Gesellschaft eine der
erfolgreichsten deutschen Automobilfirmen.
Die Marke und die Produktionsanlagen wurden
anschließend von Borgward-Goliath übernom-
men. Bis 1961 wurden noch Autos produziert.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 303
VF
Henschel & Sohn
Kassel, Februar 1920, 5 % Teilschuldverschrei-
bung über 1.000 Mark, #24928, 34,3 x 25,7 cm,
ocker, schwarz, DB, Knickfalte quer, Einriss
mit Tesa geklebt, Rückstände von aufgeklebtem
Papier, grandiose Gestaltung,
ältestes verfüg-
bare Wertpapier der Gesellschaft.
Im Jahr 1810 gründete Georg Christian Carl
Henschel eine Gießerei in Kassel. Es war die
Geburtsstunde der Henschel-Werke. Ab 1816
stellte er dort auch Dampfmaschinen her. Das
zweite Werk, am Holländischen Platz, an dem
heute die Universität Kassel steht, wurde 1837
von Henschels Sohn Carl Anton errichtet. Am
29.07.1848 wurde dort die erste von Henschel
produzierte Dampflokomotive an die Friedrich-
Wilhelms-Nordbahn ausgeliefert. Die erste
elektrische Lokomotive wurde 1905 fertigge-
stellt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts waren
die Henschel-Werke neben Borsig der größte
Lokomotivbauer in Deutschland. 1920 wurden
sie in eine GmbH umgewandelt. Ab 1925 wur-
den von Henschel auch Automobile hergestellt.
Im gleichen Jahr begann Henschel & Sohn
mit dem Bau von Lastkraftwagen und Omni-
bussen. Nachdem Henschel bereits im Ersten
Weltkrieg Rüstungsgüter hergestellt hatte, ent-
wickelte sich der Konzern im Zweiten Welt-
krieg zu einem der bedeutendsten deutschen
Rüstungsproduzenten. Nach starken Kriegs-
schäden wurden erst ab 1948 wieder größere
Lokomotiven gebaut. 1961 übernahm Henschel
teilweise die Fertigung von Dieselloks von der
Maschinenfabrik Esslingen. Die Henschel &
Sohn GmbH firmierte 1957 in Henschel-Werke
GmbH und 1962 in eine AG um. Nach der
1964 erfolgten Übernahme der Aktienmehr-
heit durch die Rheinischen Stahlwerke AG
firmierte die Gesellschaft 1965 in Rheinstahl-
Henschel AG um. Die Übernahme geschah
unter abenteuerlichen Umständen: Der bis 1964
in der Geschäftsführung tätige Hauptaktionär
Dr. Fritz-Aurel Goergen, der Henschel auch aus
der Krise geführt hat, wurde verhaftet. Nach-
dem er gegen Kaution frei kam, erklärte der
psychisch und physisch angeschlagene Goe-
rgen, dass er sich von seiner Aktienmehrheit
trennen möchte. Rheinstahl sicherte sich die
Anteile. 1971 stellte sich heraus, dass die gegen
Goergen vorgebrachten Anschuldigen haltlos
waren. 1969 ging die Diesellokfertigung an die
Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD) in Köln
Deutz. Die Lkw-Fertigung wurde mit der von
Hanomag zu Hanomag-Henschel fusioniert.
Das Unternehmen kam später zu Daimler-Benz.
Nachdem Rheinstahl 1976 zur August Thyssen-
Hütte AG kam, firmierte das Lokomotiv-Werk
in Kassel als Thyssen Henschel. Zusammen
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Deutschland vor 1948