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Lot nº |
525 | |||
Titre |
Standard Oil Trust | |||
Lieu(x) |
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Pays |
USA | |||
Région |
Amerika | |||
Description |
City of New York, 30.11.1885, 100 Shares á US-$ 100, #A620, 30 x 19,7 cm, braun, Knickfalten längs, Erhaltung EF/VF, Abbildung: Capitol, Original-Signatur als President: John D. Rockefeller, als Secretary: Henry M. Flagler (beide gerastert), ausgestellt auf Russell Sage und rückseitig von ihm im Original signiert, Signatur in einwandfreier Erhaltung. In dieser Form ist uns nur ein weiteres Exemplar (#A619, bei uns 2007 versteigert) bekannt, R11! | |||
Description (Anglais) |
City of New York, 30 November 1885, 100 Shares á US-$ 100, #A620, 30 x 19.7 cm, brown, vertical fold, condition EF/VF, vignette with Capitol, signed by John D. Rockefeller as President and by Henry M. Flagler (both cancelled) as Secretary, issued to Russell Sage and signed by him on back. The signature of Russell Sage is in perfect condition. We only know one more Standard Oil Trust certificate with this signature combination (#A619, auctioned by us in 2007), R11! | |||
Conservation |
EF/VF | |||
Histoire (Allemand) |
Während seiner Ausbildung sparte sich der 1839 geborene John D. Rockefeller ein für damalige Verhältnisse kleines Vermögen von 1.000 Dollar zusammen. 1859 borgte er sich dann noch einmal die gleiche Summe von seinem Vater und eröffnete gemeinsam mit Maurice B. Clark eine Maklerfirma. Schon bald erhielten sie auch Aufträge für Ölbohrungen in Pennsylvania. 1863 nahmen sie mit Samuel Andrews einen neuen Teilhaber auf und firmierten fortan unter Andrews, Clark & Co. Sie hatten es dabei weniger auf neues Kapital, sondern vielmehr auf Andrews Patente zur Raffinierung von Rohöl zu Benzin abgesehen. Nachdem die Firma weitere Teilhaber aufnahm, kam es 1865 zu einem Streit über die weitere Unternehmensführung, woraufhin die Firma an den Meistbietenden versteigert wurde. Rockefeller bekam für die riesige Summe von 72.500 Dollar den Zuschlag. Anschließend machte er Andrews wieder zu seinem Partner. Sie kauften ein Jahr später zwei Raffinerien in Cleveland. Durch die erhaltenen Patente waren sie nun die einzige Raffinerie, die reinstes Benzin, Heizöl und Petroleum herstellen konnte. 1870 gründete Rockefeller zusammen mit seinem Bruder William, Henry M. Flagler und einigen anderen dann die Standard Oil Company. Diese verleibte sich - teilweise auch über Drittfirmen - den größten Teil der Konkurrenten ein. Bereits Ende der 1870er Jahre kontrollierte die Standard Oil 90 Prozent der amerikanischen Raffineriekapazitäten. Später wurden die Aktien der 37 Anteilseigner in die Standard Oil Trust gebracht, die neun Trustees hatte - angeführt von John D. Rockefeller. 1890 erließ der Bundesstaat Ohio den „Sherman Act“ gegen die Firma, welcher die Zerschlagung zur Folge hatte. Da in New Jersey eine andere Rechtsprechung galt, verlegte Rockefeller den Sitz der Firma dorthin. Fortan hieß das Unternehmen „Standard Oil Company of New Jersey“. 1911 zog sich Rockefeller von der Unternehmensführung zurück. Im gleichen Jahr ordnete der oberste Gerichtshof allerdings die Zerschlagung in 34 eigenständige Firmen an. Zu ihnen zählten unter anderem Exxon und Mobil. Paradoxerweise erlaubte die Kartellbehörde erst vor einigen Jahren wieder die Fusion dieser beiden Unternehmen zu ExxonMobil. Mit einem cleveren Trick erschloss Rockefeller der Standard Oil den riesigen Markt in China: Er schenkte den Chinesen Kerosinlampen, genannt Mei Foo. Sie sollten die alten Lampen ersetzen, die man mit pflanzlichem Öl betreiben konnte. Das nötige Kerosin mussten die Chinesen dann bei der Standard Oil einkaufen. John Davison Rockefeller starb am 23. Mai 1937 im Alter von 97 Jahren. Sein Vermögen wurde zu dieser Zeit auf rund zehn Milliarden Dollar geschätzt. Henry M. Flagler zog sich bereits 1883 langsam aus dem Ölgeschäft zurück und engagierte sich nun in Florida, das zur damaligen Zeit noch fast unbewohnt war. Er ließ prachtvolle Hotels und Vergnügungsparks bauen und plante auch die notwendige Infrastruktur. Die von Flagler gebaute legendäre Florida East Coast Railway war die erste Bahnlinie, welche die größeren Orte der Ostküste des Sonnenstaates miteinander verband. Erst durch diese Aktivitäten wurde Florida für den Tourismus erschlossen. Flagler starb hochverehrt als „Founder of Florida“ in West Palm Beach, wo sein palastähnliches Wohnhaus heute als Museum zu seinen Ehren dient. Russell Sage (1816 - 1906) betrieb schon in frühen Jahren einen Großhandel in Troy. 1852 wurde Sage dann in den Kongress gewählt. Dort blieb er nur vier Jahre, da er den Verlockungen der Börse erlag. In späteren Jahren arbeitete Sage vor allem mit Jay Gould zusammen und half diesem auch in schwierigen Situationen des Öfteren in großem Stil mit Barem aus. Sage ging im Gegensatz zu Gould allerdings nur sehr selten große und nicht kalkulierbare Risiken ein. Vielmehr konzentrierte er sich darauf, den Spekulanten Geld zu leihen und die Aktien als Sicherheiten einzubehalten. Der Zinssatz lag dabei nicht selten bei mehr als 20 Prozent. Dies führte dazu, dass der „Money King“, wie ihn später sein Biograf Paul Sarnoff nannte, 1869 des Wuchers angeklagt wurde. Fortan durfte er nur noch maximal sieben Prozent Zins verlangen. Doch der clevere Sage wusste sich zu helfen: Er lieh kein Geld mehr aus. Stattdessen übertrug er den Spekulanten das Recht, eine gewisse Anzahl Aktien zu einem festgelegten Preis bis zu einem festgelegten Datum von ihm zu beziehen. (Call-Option). Gleichzeitig hatte er das Recht, die gleiche Menge Aktien zu den gleichen Konditionen an den Spekulanten zu verkaufen (Put-Option). Nun kaufte Sage selbst die gewünschte Aktienanzahl, und fertig war der Aktienkauf auf Kredit. Über die Prämie der Calls und Puts bestimmte Sage seinen Zins, ohne dass ihn jemand des Wuchers anklagen konnte. Sage gilt daher als Erfinder des Put-Call-Systems sowie der Straddles. Bei seinem Tod im Jahr 1906 hinterließ der für seine Sparsamkeit und seinen Geiz bekannte Sage mehr als 70 Millionen Dollar. Er galt zu dieser Zeit als einer der reichsten Männer Amerikas. Seiner Frau ist es zu verdanken, dass das Vermögen in der Sage-Stiftung landete, aus der heute noch wohltätige Projekte finanziert und unterstützt werden. | |||
Histoire (Anglais) |
During his formative years, John D. Rockefeller – born in 1839 – managed to save 1,000 Dollars, a small fortune at that time. In 1859, he borrowed the same amount from his father and opened a brokerage firm with Maurice B. Clark. Very soon, they received orders for oil drilling in Pennsylvania. In 1863, they added Samuel Andrews as partner and from then on operated under Andrews, Clark & Co. They were then less interested in new capital but in Andrew’s patent for refinement of crude oil into benzin. Since the company took in more partners, a quarrel ensued over the ongoing company management; as a result, the company was auctioned off to the highest bidder. Rockefeller’s bid of 72,500 Dollars was accepted. Afterwards he made Andrews his partner again. One year later, they bought two refineries in Cleveland. Because of the received patents, they were now the only refinery, which could manufacture benzin, heating oil and petroleum. In 1870, Rockefeller together with his brother William, Henry M. Flagler, and a few others founded the Standard Oil Company. The company incorporated, partially through third companies, the largest part of the competition. Already at the end of the 1870s, the Standard Oil Company controlled 90 per cent of the American oil refining business. Later on, the shares of the 37 partial owners were brought into Standard Oil Trust, which had nine trustees – led by John D. Rockefeller. In 1890, the state of Ohio issued the „Sherman Act“ against the company, which led to its divestiture. Because New Jersey had another jurisdiction, Rockefeller relocated the company there. Henceforth, the company was called „Standard Oil Company of New Jersey“. In 1911, Rockefeller retired from managing the company. However, in the same year the Supreme Court ordered the divestiture into 34 independent companies. Exxon and Mobil were one of the companies among others. Paradoxically, just a few years ago, the cartel authority allowed the fusion of both of these companies to ExxonMobil. With a clever trick, Rockefeller opened up the huge China market: He presented kerosene lamps named Mei Foo to the Chinese. They were supposed to replace the old lamps, which were operated with vegetable oil. The Chinese then were forced to buy the necessary kerosene from Standard Oil. John Davison Rockefeller died on May 23, 1937 at the age of 97. At that time, his assets were estimated to be about 10 billion dollars. Henry M. Flagler had already slowly pulled away from the oil business in 1883 and engaged himself in Florida, which at that time, was still largely uninhabited. He built splendid hotels and amusement parks and planned the necessary infrastructure. The legendary Florida East Coast Railway built by Flagler was the first rail line, which connected larger cities of the East coast of the sunshine state. Only through these activities Florida was opened for tourism. Flagler died, highly revered as „Founder of Florida“ in West Palm Beach, where his palace – like home today serves as a museum in his honor. Russell Sage (1816 - 1906) as a young man ran a wholesale trading firm in Troy. In 1852 Sage was elected to Congress. He remained there for only four years, succumbing to the temptations of the stock market. In contrast to Gould, Sage only seldom took on large and uncertain risks. More often he concentrated on lending money to speculators and taking stock certificates as security. The rate of interest in these transactions quite often was over 20 percent. This led to the „Money King“, as he was referred to later by his biographer Paul Sarnoff, being accused of usury in 1869. From then on he could demand at the most seven percent interest. However, the clever Sage knew how to help himself – he lent no more money. Instead, he transferred to speculators the right to receive from him a certain number of shares at a pre-determined price at a pre-determined date (call option). At the same time he had the right to sell the same number of shares under the same conditions to the speculators (put option). Now Sage himself purchased the desired number of shares, the purchase being done on credit. Sage determined the rate of interest on the premium of the calls and puts so that no one could charge him with usury. Sage thus came to be regarded as the inventor of the put-call system as well as of the straddle. At his death in 1906, Sage, known for his parsimony and his greed, left more than $70 million. He was regarded at that time as one of the richest men in America. His wife is to be thanked for the fact that the fortune wound up in the Sage Foundation, which still today finances and aids many charitable projects. | |||
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