Bamberg: Johann Philipp von Gebsattel - Reinhard Ludwig von Dalwigk
Bamberg
Deutschland
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Bamberg, 02.10.1607, Schnörkelbrief des Johann Philipp von Gebsattel, Fürstbischof des Hochstifts Bamberg, an Reinhard Ludwig von Dalwigk, 33,2 x 21,4 cm, schwarz, weiß, Knickfalten, papiergedecktes Siegel, DB, Transkription liegt bei.
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Johann Philipp von Gebsattel stammt aus jener fränkischen reichsfreien Adelsfamilie, die namensgebend für die sich im mittelfränkischen Landkreis Ansbach befindliche Gemeinde Gebsattel ist. Er gilt bereits zu seiner Zeit als umstritten, da man ihm einen gewissen dekadenten Lebensstil nachsagt. So soll hauptsächlich das Konkubinat für die Vernachlässigung seiner Pflichten als Bischof verantwortlich sein. Schließlich nimmt man an, dass selbiges der Grund sein könnte, weshalb Johann Philipp – ganz im Unterschied zu seinen Vorgängern – kein Vertreter der Gegenreformation ist. Reinhard Ludwig von Dalwigk stammt aus einem zum hessisch-waldeckschen Uradel gehörenden Freiherrengeschlecht, welches seine Ursprünge in der Nähe der ehemaligen hessischen Hansestadt Korbach hat. Da das namensgebende Stammhaus im Dorf Dalwig im Dreißigjährigen Krieg zerstört wird, „migrieren“ die von Dalwigk nach Lichtenfels und Schauenburg. Ein weiterer Familienzweig besitzt von 1708 bis 1807 die Wasserburg Haus Unterbach, dessen damaliges Gebiet heute zu Düsseldorf und Erkrath gehört. Reinhard Ludwig von Dalwigk hingegen wird Dekan des Stifts Fulda, was ihn auch zum Propst über die Klöster Thulba, Holzkirchen und Höchst werden lässt.