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Die Compagnie des Indes wurde 1664 unter

Ludwig XIV. von Jean Baptiste Colbert als Welt-

handelsgesellschaft ins Leben gerufen und besaß

das Handelsprivileg für Ostindien. Kurz nach

dem Tod des Sonnenkönigs bekam John Law den

Auftrag, die maroden Finanzen des Königreichs

zu sanieren. Er fasste die verschiedenen franzö-

sischen Handelskompagnien zur Mississippi-

Gesellschaft zusammen, die er später in Anleh-

nung an die Kerngesellschaft Colberts wieder

in Compagnie des Indes umbenannte. Bis Mai

1720 wurden 500 Schiffe gebaut oder gekauft. Es

herrschte Aufbruchstimmung und Euphorie. In

diesem Überschaum bediente sich der Staat der

Notenpresse. Als Konsequenz folgten steigende

Preise – nicht nur für Waren, sondern auch für

Aktien. Die Papiere von Law’s Mississippi-Ge-

sellschaft schossen in wenigen Jahren von 500

auf 18.000 Livres in die Höhe. Schon bald konn-

ten die Banken die Noten jedoch nicht mehr ein-

lösen. Law suchte den Ausweg, indem der No-

minalwert halbiert wurde. Die Konsequenz war

jedoch, dass ganz Frankreich in Aufruhr geriet

und Law fliehen musste.

Mindestgebot / minimum bid:

700 €

Los 191 EF

Compagnie des Indes

09.03.1786, Seiziéme Tirage du Rembourse-

ment des Actions de la Compagnie des Indes, o.

Nr., 26,6 x 21 cm, 8 Seiten.

Mindestgebot / minimum bid:

250 €

Los 192 G

Ewiggeldbrief der Stadt Nürnberg

Nürnberg, 24.04.1466, Ewiggeldbrief über eine

jährliche Rente von 52 Gulden, ca. 25 x 36 cm,

deutsche Handschrift auf Pergament, Wurm-

spuren, fleckig, gebräunt, ohne Siegel, Schrift

teilweise verblichen, Transkription liegt bei. R12.

Die Bürger des Rates und der Stadt Nürnberg

garantieren, Peter Kotzler sowie seinen Erben

jährlich 52 Gulden in zwei Raten zu zahlen.

Mindestgebot / minimum bid:

700 €

Los 193 VF/F

Hannover: Privatobligation

Hannover, 13.01.1618, Schuld/Obligation über

870 Reichsthaler, o. Nr., 32,2 x 19,5 cm, schwarz,

beige, gebräunt, Knickfalten mit Randeinrissen,

gius Winkel, der Münsterschwarzach am Aus-

gang des Dreißigjährigen Krieges 1646 bis 1654

vorsteht, führt sein kriegsgebeuteltes Kloster in

dieser Zeit zu neuer Blüte. Er lässt umfangreiche

Baumaßnahmen am Kloster vornehmen und be-

müht sich auch um den wirtschaftlichen Ausbau

des Klosterbesitzes. Es ist anzunehmen, dass

er dabei mit den Rechten seiner Castell‘schen

Nachbarn in Konflikt kommt. Dieser Konflikt

wiederum dürfte Gegenstand von Körners em-

pörtem Schreiben sein.

Mindestgebot / minimum bid:

160 €

Los 189 EF

Commercie Compagnie te Middelburg

Middelburg, 13.10.1760, Share Transfer über 500

Flämisch Pfund, #35?, 37,3 x 23,4 cm, schwarz,

beige, Knickfalten, Druck auf Büttenpapier mit

Wasserzeichen, signiert von Jan Bustijn und Da-

niel van Berlekom.

Die Gesellschaft wurde 1720 als Handels- und

Schifffahrtsgesellschaft gegründet. Zunächst ver-

kehrten die Schiffe zwischen Frankreich und dem

Baltikum, später führten die Routen auch nach

Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Nachdem

die Westindische Compagnie bis 1730 das Mono-

pol auf den Sklavenhandel hatte, stieg die Gesell-

schaft ebenfalls in das Geschäft ein. Ab 1818 über-

nahm die Gesellschaft an der holländischen Küste

Werften und baute Handels- und Kriegsschiffe.

1888 wurde die Firma dann liquidiert.

Mindestgebot / minimum bid:

450 €

Los 190 VF+

Compagnie des Indes

Paris, 01.03.1766, Rentes Perpetuelles au denier

25 über 10.000 Livres, #61, 33 x 21,3 cm, schwarz,

beige, Druck auf Büttenpapier, DB, etwas ge-

bräunt. R12.

Los 187 VF/F

Canal de Richelieu

Paris, 09.05.1753, Aktie, #1786, 31,7 x 23,3 cm,

schwarz, beige, Büttenpapier, verfärbt, am unte-

ren Rand beschnitten, schöne Vignette.

Das Unternehmen wurde 1751, unterstützt von

König Ludwig XV., gegründet. Geplant war ein

Kanal durch die Provence um das Mittelmeer

mit dem Atlantik zu verbinden. Seinen Namen

erhielt das Projekt durch den Kardinal Richelieu.

Der Bau des Kanals stellte sich jedoch schwieri-

ger heraus als geplant, da die Gelder bei weitem

nicht ausreichten.

Mindestgebot / minimum bid:

400 €

Los 188 VF

Castell: Johann Georg Körner

Castell,

01.08.1653,

Schnörkelbrief

des

Castell‘schen Amtmanns Johann Georg Körner

an den Regierungsrat Wilhelm Ortt zu Remlin-

gen, eigenhändiger Brief (Deutsche Handschrift)

auf Papier (Wasserzeichen: Burg mit zwei Tür-

men), 31,6 x 20,2 cm, schwarz, weiß, Knickfal-

ten, rotes Lacksiegel, OU Körner, DB, Transkrip-

tion liegt bei.

Durch die Person des Verfassers, Johann Georg

Körner, ist der Brief auch ein weingeschichtlich

bedeutendes Dokument: Körner ist es in seiner

Funktion als Castell‘scher Amtmann, der nur

wenige Jahre später (1659) den Silvaner von

Österreich nach Castell bringt, der daraufhin

zum Aushängeschild des Frankenwein werden

sollte. Inhalt des Schreibens ist jedoch ein Kon-

flikt mit Remigius Winkel, dem Abt des Klosters

Münsterschwarzach. Dabei wird u.a. auch der

Empfang von „3 1/2 Kopfstück“erwähnt. Remi-

18. Jahrhundert