33. Auktion für Historische Wertpapiere Teil 2 - April 26th, 2014 - page 20

20
Los 450
Saline Salzhemmendorf
Salzhemmendorf, 8 March 1856, 1/400th part in a salt work, #316, 33.2 x 20.8 cm, black, brown, a little bit browned, otherwise
EF, OU, with large watermark with Saxon steed, signed by Heinrich Albrecht,
only 400 certificates issued, we only know of one
more certificate (#387)!
Salzhemmendorf was mentioned in the year 1022. The name indicates that salt already was produced and a salt spring was there at that time. The
oldest parts in salt works (Salzwerksanteile) are dated 1130. They are in possession of the bishops of Hildesheim. A Salzwerksanteil gave the right
in the area and on the output of salt. The production of salt was stopped in Salzhemmendorf at the end of 1872.
Minimum bid: € 1,200
Saline Salzhemmendorf
Salzhemmendorf, 08.03.1856, Salzwerks-
Antheil über 1/400stel, #316, 33,2 x 20,8
cm, schwarz, braun, etwas gebräunt, sonst EF,
OU, mit großem Wasserzeichen mit Niedersach-
senross, OU Heinrich Albrecht,
Auflage 400
Stück, uns ist nur ein weiteres Exemplar (#387)
bekannt!
Salzhemmendorf wird am 01.09.1022 erstmals in
der Stiftungsurkunde des Michaelisklosters zu
Hildesheim durch Bischof Bernward aus Swalen-
husen (später Salzhemmendorf) erwähnt. Der
Name lässt bereits auf eine Salzgewinnung aus
den dort vorhandenen Solequellen schließen. Die
nachweislich ältesten Salzwerksanteile waren um
1130 im Besitz der Bischöfe von Hildesheim. Salz-
werksanteile waren zu der damaligen Zeit sowohl
Grundbesitz (Kothen mit Solerecht) als auch
Zehnten an der Saline (Sole oder Salz). Unter Koth
versteht man ein Salzsiedehaus. Es bestand aus ei-
nem Raum zum Schüren (die Küche), der Siede-
stube mit der Pfanne, einer sehr kleinen Trocken-
kammer und einer Budde (Sammelbehälter) zur
Aufnahme der Sole. Ein über der Pfanne ange-
brachter Brodenfang ragte aus dem Dach heraus.
Bis zum Jahre 1786 gab es insgesamt zwölf Kothe,
davon waren drei im Besitz der Landesherrschaft.
Die restlichen neun gehörten der Salzgewerk-
schaft. Ein Salzgewerk war das verbriefte Recht,
für die einzelnen Kothe zeitlich an festgelegten Ta-
gen und mengenmäßig begrenzt Sole zu schöp-
fen. Ein Gewerk beinhaltete - je nach Salzgehalt -
mindestens 100 Eimer Sole, die sechs Zentner zu
je 112 Pfund Salz bringen sollten. Die Eimer hat-
ten ein Volumen von 19,155 Litern. Dieses Tages-
recht für ein Gewerk konnte auch geteilt werden.
Wenn ein Vater drei Kinder hatte, so konnte er,
wenn er einen Tag Salzgewerk besaß, jedem Kind
1/3 Gewerk vererben. Die Kontrolle über die Nut-
zung der Salzgewerke (Förderung und Verteilung
der Sole) oblag dem Brunnenmeister. Für die Sole-
förderung mittels Wippe in Eimern und ab 1824
mit Handpumpen standen bis 1837 drei Brunnen
zur Verfügung. Es war genau festgelegt, in welchem Umfang (zeitlich und mengenmäßig) und aus welchem Brunnen die einzelnen Kothe
versorgt wurden. Im Jahre 1836 versuchte man, durch eine Bohrung im Quellenbereich größere Mengen an Sole mit höherem Salzgehalt
zu gewinnen. Der Versuch misslang. Er führte sogar dazu, dass alle drei Quellen versiegten. Man erweiterte daraufhin das Bohrloch bis
hinunter zur Kalksteinschicht zu einem Schacht. Die tiefergehende Bohrung wurde verstopft. So gelang es, die alte Sole mit etwas verstärk-
tem Zufluss - jetzt aber nur noch in einem Brunnen - wieder zurück zu gewinnen. Der Verfasser der dieser Darstellung zu Grunde liegen-
den Schrift - Heinrich Albrecht - war der letzte Salzgräfe. Er nahm dieses Amt von 1842 bis zum 31.10.1867 wahr. Von diesem Tag an wur-
de er - aufgrund eines gegebenen Ehrenwortes und eigentlich gegen seinen Willen - Eigentümer der gesamten Einrichtungen. Die Salzge-
winnung endete am 31.12.1872. (Quelle: Friedrich Jordan, Lauenstein)
Mindestgebot: 1.200 €
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...68