32. Auktion für Historische Wertpapiere Online-Auktion 28 October 2013 - page 54

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Amsterdam, 25.08.1775, 5 % Obligation über
1.000 Gulden, #74, 43 x 26 cm, schwarz, bei-
ge, Druck auf Büttenpapier, Falz fast komplett
durchgetrennt, Knickfalten, Randschäden, KR,
Auflage nur 300 Stück, Original-Signatur des
Notars Paulus Huntum. Uns bisher unbekann-
tes Stück aus einer alten Sammlung!
Die Anleihe hatte ein Gesamtvolumen von
300.000 Gulden und war in sechs Serien zu je
50.000 Gulden unterteilt. Die Laufzeit der ein-
zelnen Serien endete jeweils am 6. Juli der Jahre
1782 bis 1787.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 1533
VF
New South-Sea Annuities
London, 02.06.1796, New South-Sea Annuities
über £ 2.000, o. Nr., 15,7 x 19,3 cm, rot, schwarz,
beige, Druck auf Büttenpapier, Knickfalten mit
Einrissen, rechts unten Papierverlust, Stempel.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 1534
F
Obligatie ofteWaterbrief
Loosdrecht, Januar 1752, Obligation über 300
Gulden, #204, 32,8 x 20,5 cm, schwarz, beige,
Druck auf Büttenpapier, DB, Randschäden, OU,
innen Zinsquittungen bis 1961.
Mindestgebot / minimum bid:
70 €
Los 1535
EF
Oost-Indische Compagnie
1785, „Certificat ter inwisfeling van Obligation,
ten Laste der Oost-Indische Compagnie dezer
Landen, rentende 2 pCto. Na aftrek der 100 en
200 Penn.“, 100 Gulden, #38219, 10,6 x 20 cm,
schwarz, weiß, Druck auf Büttenpapier
.
Bereits 1602 schlossen sich die holländischen
Vorkompanien, die den Gewürzhandel mit Asi-
en betrieben, zusammen und bildeten die Verei-
nigte Ostindische Compangnie (V. O. C.). Diese
wies als erste die grundlegenden Merkmale einer
Aktiengesellschaft auf.
Mindestgebot / minimum bid:
180 €
die Gesellschaft fast unbeschadet wie auch den
Krieg um Schleswig sowie die beiden Weltkrie-
ge. Bis heute hat das Unternehmen praktisch
ohne Unterbrechung Dividenden zahlen kön-
nen, die oft weit über zehn Prozent lagen. 1891
fusionierte die Allgemeine mit der ebenfalls im
18. Jahrhundert gegründeten Königlichen Brand-
versicherung von Kopenhagen. Die alten Aktien
der Allgemeinen wurden mit dem Zusatzver-
merk „Serie A“ gestempelt, die Altaktionäre der
Königlichen erhielten die neuen Aktien der All-
gemeinen mit der Bezeichnung „Serie B“. Mit
der Währungsumstellung von Taler auf Kronen
war der Nennwert der Aktien inzwischen geän-
dert worden. Er lautete auf 620 Kronen für die
Serie A und 800 Kronen für die Serie B. Später
fusionierte die Gesellschaft mit der Königli-
chen Lebensversicherung. Mitte der 80er Jahre
wurde der gesamte dänische Aktienhandel auf
stückelosen Verkehr umgestellt. Seither sind
die restlichen noch verbliebenen Gründeraktien
der Königlich-Privilegierten Allgemeine Brand-
Assekuranz von Kopenhagen eingezogen und
vernichtet worden. Die wenigen Aktien, die der
Vernichtung entgangen sind, stammen aus dem
Archiv eines Unternehmens, das an der Allge-
meinen beteiligt war. Eine Sensation sind auch
die zahlreichen Übertragungsvermerke: Sie sind
auf den Innenseiten sowie auf der Rückseite
angebracht. Der letzte stammt von 1972! Es ist
erstaunlich, wie ein Papier, das 177 Jahre im Um-
lauf war und entsprechend häufig umgeschrie-
ben wurde, eine derart gute Erhaltung aufweist!
Mindestgebot / minimum bid:
150 €
Los 1530
VF
Landen in America
Antwerpen, ca. 1795, zusammenhängendes Paar
Kupons über je 50 Gulden, #809, 12,7 x 23,2 cm,
schwarz, beige, Bräunung, kleinere Randschä-
den, ausgegeben von der Firma C. J. M. DeWolf
in Amsterdam.
Mindestgebot / minimum bid:
70 €
Los 1531
VF+
Manuel Sanchez
Amsterdam, 01.11.1780, Obligation über 1.000
Gulden, #2414, 39,5 x 27 cm, schwarz, beige,
Druck auf Büttenpapier, Knickfalte quer, Origi-
nalsignatur von Echenique Sanchez sowie von
Cornelis van Homrigh. Uns bisher unbekanntes
Stück aus einer alten Sammlung!
Mindestgebot / minimum bid:
250 €
Los 1532
F
Meinhard Friedrich Frantz, Vrijheer Rudt
van Collenberg
1.000 Gulden, #8, 31,7 x 20 cm, schwarz, weiß,
herrlicher Kupferstich mit Wappen, die Summe
von 1.000 Gulden wurde in vier Raten á 250 Gul-
den eingezahlt, was auf der Aktie dokumentiert
ist, Original-Signaturen, unter anderem von
Pie-
tro de Proli.
Es gibt mindestens vier verschiedene
Wasserzeichen bei den Papieren der Kaiserlich
Indischen Compagnie. Im vorliegenden Fall ist
dies das Wappen der Gesellschaft; b) Antwerpen,
15.05.1781,
Quittung mit Signatur de Proli
(ver-
mutlich dem Enkel von Pietro de Proli).
Die Gesellschaft ist die älteste und bedeutendste
AG aus der Zeit der Habsburger Monarchie. 1723
errichteten reiche flämische Kaufleute auf Initia-
tive des Kaiser Karl VI., der eine eigenständige
Kolonialpolitik etablieren wollte, die Kaiserlich-
Indische Compagnie. Die Firma wurde auf 30
Jahre gegründet und erhielt das Recht, Handel
mit Ost- und Westindien zu betreiben. Das Ka-
pital wurde auf 6.000 Aktien á 1.000 Gulden
verteilt und war binnen weniger Stunden ge-
zeichnet. Recht schnell arbeitete die Gesellschaft
erfolgreich und rief so die Mächte auf den Plan,
die das Handelsmonopol auf den Weltmeeren si-
cher wägten: England, Holland und Frankreich.
Die Länder verlangten die Einstellung der Ge-
sellschaft und drohten mit Krieg. Nach den Kon-
gressen in Cambrai (1724) und Soisson (1728)
wurde die Gesellschaft 1731 durch den Vertrag zu
Wien aufgelöst. Die drei Handelsmächte erklär-
ten sich im Gegenzug bereit, die „pragmatische
Sanktion“ anzuerkennen, womit der Thron der
Habsburger für Maria Theresia frei wurde. Ein
äußerst erfolgreiches Unternehmen ist so Opfer
der Politik geworden. Das historisch bedeutende
Papier ist mit einer Kupferstichvignette, die das
Wappen der Gesellschaft zeigt, gestaltet. Dieses
wird durch den doppelköpfigen Adler, das Em-
blem der Habsburgermonarchie, gekrönt
.
Mindestgebot / minimum bid:
300 €
Los 1529
VF
Kongelige octroierede almindelige Brand-
Assurance Compagnie (Königlich-Privile-
gierte Allgemeine Brand-Assekuranz von
Kopenhagen)
11.12.1798, Aktie über 100 Reichstaler, Serie A,
#4397, 34,2 x 20,8 cm, DB, schwarz, weiß, diver-
se Stempel, kleinere Randeinrisse.
Das Papier
war bis 1981 gültig!
Nach dem großen Brand von Kopenhagen im
Jahr 1795 suchten viele Kaufleute und Privat-
personen nach der Möglichkeit, sich künftig
gegen ähnliche Brandschäden zu versichern. So
ist 1798 auf Anordnung des dänischen Königs
Christian VII. die obige Gesellschaft gegründet
worden. Das Aktienkapital wurde auf 500.000
Reichsthaler festgelegt, wobei die Aktien ledig-
lich mit 20 Prozent eingezahlt werden mussten.
Die Zeichnung wurde in den Städten Kopenha-
gen, Oslo, Bergen, Trondheim aber auch in Alto-
na und Flensburg eröffnet und war außerordent-
lich erfolgreich. Selbst die Mitglieder des däni-
schen Königshauses übernahmen einen Großteil
der Aktien. Das Unternehmen, im Börsenjargon
der Zeit „Almindelige“ (Allgemeine) genannt,
wirtschaftete vom ersten Jahr an ungewöhnlich
erfolgreich und konnte so auch problemlos sein
Kapital, das sich bereits bis 1813 verdoppelt hatte,
erhöhen. Den Staatsbankrott von 1813 überstand
1...,44,45,46,47,48,49,50,51,52,53 55,56,57,58,59,60,61,62,63,64,...133