31. Auktion für Historische Wertpapiere Teil 1 - 26 October 2013 - page 12

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Serie 10, #4064, 29,8 x 22,2 cm, türkis, blau,
braun, schwarz, Talon, Knickfalten, dekorativ
mit Landkarte von Georgien im Unterdruck,
Text nur in Russisch, Informationen in der Um-
randung auch in Deutsch, Französisch, Englisch,
Georgisch, Armenisch und Türkisch.
Mindestgebot / minimum bid:
70 €
Los 39
VF
Moskauer Agrar-Bank / Banque Foncière de
Moscou
Moskau, 1877, Aktie der 3. Emission über 250
Rubel, #10746, 21,6 x 26,7 cm, braun, alt-rosa,
schwarz, verknittert, Knickfalte längs, Stempel,
OU, Klebereste, kleine Einrisse, Text in Rus-
sisch, Name und Nennwert in der Umrandung
auch in Deutsch und Französisch.
Die Bank wurde mit deutscher Hilfe gegründet.
Daher befindet sich auch auf der Rückseite der
Aktie ein Auszug der Statuten in Deutsch.
Mindestgebot / minimum bid:
350 €
Los 40
VF
Moskauer Agrar-Bank / Banque Foncière de
Moscou
Moskau, 1878, Aktie der 5. Emission über 5 x 250
Rubel, #14981-5, 20,7 x 26,6 cm, braun, ocker,
schwarz, verknittert, kleine Einrisse, Stempel,
OU, Text in Russisch, Name und Nennwert in der
Umrandung auch in Deutsch und Französisch.
Mindestgebot / minimum bid:
350 €
Los 41
VF
Moskauer Agrar-Bank / Banque Foncière de
Moscou
Moskau, 1905, 4,5 % Pfandbrief über 5.000
Rubel, Serie 66, #13136, 30,7 x 22,5 cm, violett,
braun, schwarz, rechts Wellenschnitt, Knickfalte
quer, KR angeklebt, Stempel, dreisprachig: Rus-
sisch, Deutsch, Französisch, Rundvignette mit
Blick auf den Kreml.
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
seiner Doktrin und erfand die „Neue Ökonomi-
sche Politik“ (in Russland kurz „NEP“ genannt).
Kapitalistische Elemente wurden wieder zugelas-
sen, und so gab es auch wieder kommunistische
Banken als Aktiengesellschaften. Die neuen Ban-
ken kann man in zwei Gruppen einteilen: Städ-
tische Banken oder Regionalbanken sowie Ban-
ken mit branchenmäßigem Bezug. Städtische
Banken, wie beispielsweise die hier angebotene
Leningrader Kommunalbank, waren in erster Li-
nie für die Finanzierung des Baus kommunaler
Objekte und die Wohnungsbaufinanzierung zu-
ständig. Erst 1959 wurden diese Banken im Rah-
men einer Reorganisation des Bankensystems
geschlossen und in die Staatsbank überführt.
Mindestgebot / minimum bid:
350 €
Los 37
EF
Internationale Revolutionsbank / Banque
Révolutionnaire Internationale
1870, Blankett eines Subskriptionsscheins, o. Nr.,
16,5 x 28 cm, grün, rosa, schwarz, rückseitig Infor-
mationen auf Russisch, Französisch und Deutsch.
Hochinteressantes Dokument zur Revolutions-
bewegung - Auszug aus der Rückseite: „In Erwä-
gung des mehr oder minder nahen Triumphes
der europäischen revolutionären Partei der ge-
genwärtigen Verhältnisse und der Unentbehr-
lichkeit jeglicher Unterstützung zur Verwirkli-
chung der social-demokratischen Revolution in
ganz Europa ... hat man für nothwendig befun-
den, zur Gründung einer Internationalen revo-
lutionären Bank zu schreiten.“ Weiter heißt es
„Hat einmal die Bank eine solche Höhe erreicht,
so kann sie der Sache der socialen Revolution
ebenso grosse Mittel in die Hände geben, wie die
mit deren Hülfe die Regierungen die Freiheit der
Völker jetzt unterdrücken. Die Internationale re-
volutionäre Bank wird Anleihen machen, welche
sie der revolutionären Partei zur Verfügung zu
stellen im Stande sein wird ... Die Internationale
revolutionäre Bank wird ihre vorläufige Opera-
tionen eröffnen, wenn die subscribirte Summe
10,000 Rubel erreicht hat: hat die Summe schon
100,000 Rubel erreicht, so wird die Tätigkeit der
Bank als öffentlich erklärt... ...Zur Beförderung
der Subscription werden Abtheilungen der In-
ternationalen revolutionären Bank nach Natio-
nalitäten gegründet... Die russische Abtheilung
bildet der Nördliche Verein der Freiheit des rus-
sischen Volkes, welcher gegenwärtig schon eröff-
net ist...“.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 38
VF+
Mikhailov Banque Foncière de la noblesse
à Koutaïs
Koutaïs, 1904, 5 % Pfandbrief über 500 Rubel,
Kronstadt, 1910, 5 % Obligation über 500 Rubel,
Serie 44, #9701, 30,7 x 23,7 cm, blau, schwarz,
KR, etwas verschmutzt, minimal verknittert, die
Vignette zeigt ein Denkmal von Peter dem Gro-
ßen, Text in Russisch.
Kronstadt in der Nähe von St. Petersburg war die
Basis für die Baltische Flotte des Zaren. Im Jahr
1917 startete hier die Revolution, als die Seeleute
auf der Aurora den Aufstand begannen. Dabei
wurden sie von den Einwohnern Kronstadts un-
terstützt und die Revolution nahm ihren Lauf.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 34
VF
Société du Credit Foncier de Cronstadt
Kronstadt, 1912, 5 % Obligation über 500 Rubel,
Serie 47, #11247, 31,2 x 24,2 cm, blau, schwarz, KR,
etwas verschmutzt, die Vignette zeigt ein Denk-
mal von Peter dem Großen, Text in Russisch.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 35
VF
Société du Credit Foncier de Cronstadt
Kronstadt, 1917, 5 % Obligation über 500 Rubel,
Serie 42, #9075, 30,7 x 23,7 cm, blau, schwarz, KR,
etwas verschmutzt, die Vignette zeigt ein Denk-
mal von Peter dem Großen, Text in Russisch.
Mindestgebot / minimum bid:
100 €
Los 36
EF
Communal Bank of Leningrad
Leningrad (St. Petersburg), 1926, Aktie über 5 x
100 Rubel, #36796-800, 2. Ausgabe, 33,2 x 24,8
cm, blau, türkis, oliv, schwarz, KR, zweisprachig:
Englisch, Russisch,
Rarität!
Als Lenin nach der Oktoberrevolution an die
Macht gekommen war, stand zu erwarten, dass
er nun seine These verwirklichen würde, näm-
lich dass unter dem neuen kommunistischen
Staatswesen das Geld als Zahlungsmittel allmäh-
lich aussterben wird, und somit auch Banken als
Institutionen vollständig verschwinden würden.
Lenin meinte, dass eine einzige Staatsbank ge-
nügt. Ab Dezember 1917 wurden dieser neuen
großen Staatsbank, „Volksbank der RSFSR“ ge-
nannt, gemäß dem Lenin’schen Dekret „Über die
Nationalisierung der Banken“ alle anderen zuvor
existierenden Kreditinstitute öffentlich-rechtli-
cher und privater Art einverleibt. Aber infolge
des Bürgerkrieges und der grassierenden Inflati-
on stellte sich sehr schnell heraus, dass diese ein-
zige Bank nicht funktionierte. Ende 1919 musste
die Volksbank der RSFSR ihre Bankoperationen
einstellen. Auch die Volkswirtschaft als solche
kam nach der Revolution nicht in Schwung.
Letztlich entschied Lenin eine Kehrtwende von
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