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Los 736
EF/VF
Suiker Plantagie Boxel
Amsterdam, 08.10.1778, Een Actie van Aan-
deel über 1.000 Holl. Cour., #245, 36,2 x 24,2
cm, schwarz, beige, acht Seiten, Knickfalten,
Rand etwas gebräunt, sonst EF, papiergedecktes
Siegel,
Auflage nur 315 Stück, sehr selten!
Die Gesellschaft besaß die am Fluss Surinam
gelegenen Zuckerplantagen Domburg und La
Ressource in der Kolonie Surinam. Die Planta-
gen wurden um 1680 angelegt. 1705 wurde sie
von Maria Magdalena von Geldern, Witwe von
André Boxel, neu angelegt.
Mindestgebot / minimum bid:
350 €
Los 737
EF-
Triester Handels-Compagnie (Société du
Commerce d‘Asie & d‘Afrique &c.)
Antwerpen, 01.10.1781, Aktie über 1.000 Gul-
den, #1461, 34,2 x 20,9 cm, Büttenpapier,
Rand ungleichmäßig, OU, Original-Signaturen
Charles de Proli und Guilleaume Bolts. Es gibt
mindestens vier verschiedene Wasserzeichen
auf der Triester Handels-Compagnie (hier: auf
dem Kopf stehendes Wappen).
Triest hatte, nachdem es zusammen mit Fiume
vom Kaiser Karl VI. zum Freihafen erklärt
wurde, eine große Bedeutung für den Handel
der Habsburger. Da diesen der Zugang zu den
Meeren über die Österreichischen Niederlande
versagt blieb, sollte Triest zum Stützpunkt
für den Ostindienhandel werden. 1775 erhielt
Guilleaume Bolts von Kaiserin Marie Theresia
die Erlaubnis, in Triest eine ostindische Han-
delskompagnie zu gründen. 1781 gab man mit
großem Erfolg die ersten Aktien aus. Direktor
wurde der berühmte Antwerpener Kaufmann
Charles de Proli (Sohn des Gründers der Kai-
serlich Indischen Compagnie), der auch an der
Assekuranz von Antwerpen beteiligt war. Das
Unternehmen scheiterte aber schließlich am
Widerstand der Franzosen und Engländer sowie
der missglückten China-Expedition, welche die
Gesellschaft in die Zahlungsunfähigkeit stürzte.
Die Triester Handels-Compagnie ist als letzte
große Kolonialgesellschaft der Habsburger in
die Geschichte eingegangen. Die auf Bütten-
papier gedruckte Aktie ist im Original vom
Grafen Charles de Proli sowie zusätzlich von
Guilleaume Bolts signiert worden. Es handelt
sich um eines der historisch bedeutendsten
Wertpapiere des 18. Jahrhunderts.
Mindestgebot / minimum bid:
300 €
Los 738
VF
Weeshuis der Stad Vlaardingen
Vlaardingen, 10.09.1800, 6 % Obligation über
500 Gulden, #3, 33 x 21,2 cm, schwarz, beige,
handgeschrieben auf Büttenpapier, 8 Seiten,
KR, etwas verschmutzt, Rand ungleichmäßig,
Jährlich wurden 50 Gulden sowie Zinsen auf
das verbliebene Kapital gezahlt.
Das Waisenhaus wurde im Jahr 1800 auf Grund
eines Beschlusses der Gemeinde, die heute Teil
von Rotterdam ist, gebaut. Zur Finanzierung
der Gebäude, des Unterhalts und des Auf-
sichtspersonals wurden verschiedene Anleihen
begeben.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 739
VF
Wisselbank
Amsterdam, 01.11.1796, 4 % Obligation über
1.000 Gulden, #1148, 31,5 x 20,3 cm, Knickfal-
ten, ca. 1 cm langer Randeinriss, unten größerer
Ausschnitt, OU, DB, KR.
Grandioses Stück
europäischer Finanzgeschichte, aus einer
alten Sammlung!
Die Wisselbank wurde 1609 nach dem Vorbild
der Banco di Rialto aus Italien errichtet. Ziel
war es, der chaotischen Münzverhältnissen in
den sieben niederländischen Provinzen Herr zu
werden. Durch die Errichtung von Banken in
den wichtigsten Städten des Reiches, welche
die Funktion privater Wechselstuben überneh-
men sollten, versuchte man die Münzvielfalt
abzuschaffen und eine stabile Währung zu
kreieren. Die 1609 in Amsterdam errichtete
Wisselbank war die erste dieser Einrichtun-
gen. Es folgten 1616 Mittelburg, 1621 Delft
und 1635 Rotterdam. Nur die Amsterdamer
Bank erlangte große Bedeutung im internatio-
nalen Wechsel- und Giroverkehr. Ihre Funkti-
on bestand darin, Depositen anzunehmen und
Überweisungen zwischen den Kaufleuten von
Konto zu Konto, also bargeldlos, zu tätigen.
Zudem sollte die Bank Edelmetall und nicht
gangbare Münzen ankaufen und in gute Mün-
zen prägen. Mit der Gründung der Bank wurde
das Geldgewerbe für private Wechsler und
Kassierer untersagt. Zwar dachte bei der Grün-
dung niemand daran, eine neue Währung zu
schaffen, doch faktisch war es geschehen: Es
entstand das Bank- oder Buchgeld. Bereits nach
kurzer Zeit besaß es einen höheren Wert als die
Münzen, die man ein- oder auszahlte. Im Jahr
1659 wurde erstmals auch offiziell vom Gul-
den Banco (Buchgeld) und dem Kurantgulden
(Münzgeld) gesprochen. Die Wisselbank war
zudem Financier der Vereinigten Ostindischen
Compagne (V.O.C.) und trug zum wirtschaftli-
chen Erfolg der Niederlande in der damaligen
Zeit maßgeblich bei.
Mindestgebot / minimum bid:
750 €
Europa / Europe
Los 740
EF
Aktiebolaget Börs
Helsinki, 29.02.1916, Aktie über 5 x 200 Fin-
nische Mark, #1041-5, 28,7 x 22,3 cm, ocker,
schwarz, violett, DB, Abheftlochung links,
Stempel, dekorativ, Signatur Franz Stockmann
(Sohn von Georg Franz Heinrich Stockmann
aus Lübeck). Dieser gründete 1862 eine Waren-
hauskette in Finnland - das Hauptgebäude ist
das größte Warenhaus Finnlands.
Die vorliegende Aktie wurde zur Finanzierung
der Immobilie der Börse Helsinki ausgegeben.
In Finnland wird oft für jede Immobilie eine
eigene AG gegründet.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 736
Los 737
Los 738
Los 739
Europa
1...,73,74,75,76,77,78,79,80,81,82 84,85,86,87,88,89,90,91,92,93,...102