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Bericht zur 56. Präsenzauktion

Oh wie schön ist P... Panama – oder doch Pöring?

Corona bringt auch Bewegung in das Auktionsgeschehen. Eigentlich waren die schönen Barockhäuser in Würzburg als Veranstaltungsort für unsere 56. Auktion am 12. September vorgesehen. Doch leider waren in den Räumlichkeiten die vorgeschriebenen Hygieneregeln nicht umzusetzen, so dass wir nach München, Würzburg, Montabaur und Wiesbaden mit dem Zornedinger Ortsteil Pöring einen neuen Auktionsstandort gefunden haben. 18 Sammler waren denn auch neugierig zu erfahren, wie es sich hier im Osten von München so lebt und bietet. Dass Corona der Stimmung in unserem Markt keinen Abbruch tut, zeigt sich beim Blick auf den Gesamtumsatz: Am Ende standen mehr als 237.000 Euro Zuschlagssumme (ohne Aufgelder) zu Buche.

Während beim Gesamtumsatz am Ende ein Betrag im Rahmen des in den letzten Jahren üblichen Volumens herauskam, überraschten einzelne Gebiete die anwesenden Sammler nicht schlecht. Die Auktion startete eher mäßig, wobei viele chinesische Wertpapiere, um die vor einigen Jahren noch hart gekämpft wurde, keine neuen Interessenten fanden. Genau umgekehrt war das Bild bei amerikanischen Papieren, vor allem bei den Eisenbahnen. Hier war auf einmal neuer Schwung zu verspüren und Sammler wetteiferten um die besten Stücke. In den Bereichen Europa, 18. Jahrhundert und Deutschland vor 1948 dann das gewohnte Bild: Viele teils auch sehr rare Stücke taten sich schwer und fanden wenn, dann oft nur zum Ausruf einen neuen Liebhaber. Ganz anders die DM-Papiere. Hier kennt der Markt derzeit kein Halten mehr: was selten ist, setzt zum Höhenflug an. Einige Beispiele:
Los 228 Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, August 1952, 1.000 DM (120/600 €)
Los 232 Auerbräu AG, April 1954, 1.000 DM (300/750 €)
Los 264 Bergbahn AG Schliersee/Spitzingsee, Mai 1970, 20 x 50 DM (350/625 €)
Los 357 Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG, Mai 1969, 50 DM (300/750 €)
Los 495: Adam Opel AG, September 1972, 1.000.000 DM (400/975 €)
Mehrere Schrift-, Saal- und Onlinebieter sorgten hier für ein munteres Auktionsgeschehen, Kurzweil und glückliche Einlieferer.

Heiß her ging es wie jeher auch bei den 50 Highlights, unserer Spezialität: Die 50 herausragendsten Stücke der Auktion werden in einem eigenen Katalog zweisprachig und mit großen Abbildungen und ausführlichen Geschichten gewürdigt. Gleich zu Beginn sorgte eine 1720 ausgegebene Aktie der South Sea Company für Furore, ausgerufen mit 3.000 Euro ging das Stück am Ende für 5.000 Euro an einen Schriftbieter.

Keine Chance hatten Schrift- und Online-Bieter hingegen bei einem neu aufgetauchten amerikanischen Bond zur Finanzierung des Panama-Kanals. Während es zahlreiche Gesellschaften gab, die sich an dem Mega-Projekt versuchten, ist die US-Staatsanleihe das einzige Wertpapier, das die erfolgreiche Realisierung dieses Jahrhundertbauwerks dokumentiert. Am Ende wetteiferten ein Telefonbieter und ein im Saal anwesender Sammler um das Papier. Gerufen mit 1.500 Euro, entschied der Telefonbieter am Ende bei 6.500 Euro den Wettbewerb für sich.


Gebote überall: Internet und Telefon gegen den Saal ...

Und auch bei den Highlights standen die DM-Papiere im Fokus. Ein Satz aus 3 Stücken der Herbol-Werke, gerufen mit 900 Euro, wurde am Ende für 2.000 Euro an einen Online-Bieter zugeschlagen. Eine Globalaktie der Metallgesellschaft mit Original-Signaturen von Dr. Karl-Josef Neukirchen und Dr. Ronaldo Schmitz kletterte von 600 auf 1.500 Euro.

Bei den zum Abschluss des Top50 und dann auch zum Abschluss der Präsenzauktion folgenden Papieren aus Russland zeigte sich, wie wichtig heute das Online-Bieten geworden ist: Ein neuer Online-Bieter setze sich vor allem bei russischen Eisenbahn-Papieren gegen Saal- und Telefonbieter durch. Die starken Preissteigerungen waren dabei sicher auch der herausragenden Qualität des Angebots, eine über Jahrzehnte zusammengetragene Baltikum-Sammlung wurde aufgelöst, geschuldet. Los 668, der seit über 20 Jahren einzig bekannte Interimsschein zum Bezug einer Aktie der Riga-Tuckumer Eisenbahn-Gesellschaft kletterte von 1.800 auf 5.500 Euro. Die doch etwas in Mitleidenschaft gezogene Aktie der Riaschsk-Wiasma-Eisenbahn-Gesellschaft, ebenfalls seit langem das einzig bekannte Stück, stieg von 1.000 auf 5.000 Euro. So munter ging es dann auch im übrigen Russlandteil weiter.

Am Abend ließen 14 Sammler bei hervorragendem Essen und milden Temperaturen auf der Terrasse des zum Veranstaltungssaal gehörenden Restaurants Limone den Auktionstag ausklingen. Und mehrfach kam die Anregung, doch öfter Auktionen hier zu veranstalten. Ein langjähriger Sammler fasste seine Erlebnisse wie folgt zusammen: "Für mich das vielleicht Schönste? Das typisch bayerische Dorf: Wirtshaus (Alte Posthalterei, vorzüglich gespeist: Münchner Schnitzel € 15,50), Glasl's Landhaus, Kirche mit herzigem Friedhof (diese Ansammlung von original bayerischen Familiennamen!), Bauernhof mit herrlichem Blumenschmuck beim Hotel." 

Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und liefern Sie ganze Sammlungen oder rare Einzelstücke für unsere kommenden Auktionen ein:

09.09.2023 – Auktion Nr. 64 in Zorneding (inkl. Online-Auktion am 11.09.2023)


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