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und Finanzgeschichte
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Los |
961 | |||
Titel |
Deutsche Festspiel-Stiftung Bayreuth | |||
Ort(e) |
Bayreuth | |||
Land |
Deutschland | |||
Region |
Deutschland | |||
Beschreibung |
Bayreuth, 22.05.1922, Namens-Patronatsschein über 1.000 Mark, #2809, 34 x 27 cm, grün, blau, schwarz, DB, 2 cm Einriss, kleine Randeinrisse, Ecke oben rechts beschädigt (alles mit Japanpapier restauriert), gestaltet nach einem Entwurf von Franz Strassen, mit Ansicht des Schauspielhauses und Portrait von Richard Wagner, R8. | |||
Erhaltung |
VF | |||
Geschichte |
Mitten im berühmten Börsen- und Gründungsboom der Jahre 1870 bis 1873 gab der Komponist Richard Wagner, inspiriert von einem Gründer, Patronat-Scheine zur Finanzierung seines Traums aus: Festspiele in Bayreuth. Den Finanziers winkte eine besondere „Dividende“: Sie erhielten Eintrittskarten für die Uraufführung des Ring des Nibelungen. Richard Wagner signierte den Patronat-Schein persönlich. Bayreuth ist in aller Welt vor allem wegen der alljährlich im Sommer stattfindenden Festspiele bekannt. Die Bayreuther Festspiele sind das Werk Richard Wagners. Doch bis es zu den ersten Festspielen kam, war es ein langer Weg. Bereits im Jahr 1850, also 26 Jahre vor den ersten Festspielen, deutete Wagner die Festspielidee an. Diese waren für Wagner die Voraussetzung für eine Aufführung des Ring des Nibelungen. In den folgenden Jahren wurden sowohl Zürich als auch Weimar als Orte für die Festspiele erwogen. Doch wie sollten die Festspiele finanziert werden? Wieder einmal war das liebe Geld gefragt. Geldsorgen waren aber für Wagner nichts Neues. 1837 verließ er Königsberg in Richtung Riga, wo er eine Dirigentenstellung annahm und sich vor seinen Gläubigern sicher fühlte. Bereits zwei Jahre später verlor er seine Stellung in Riga, überschritt zusammen mit seiner Frau - erneut aus Furcht vor seinen Gläubigern - heimlich die russisch-ostpreußische Grenze und fuhr mit dem Schiff Thetis nach London. Die Finanzierung schien greifbar als ihn 1864 König Ludwig II von Bayern nach München rief. Er träumt von einem Festtheater in München und möchte an der Isar den Ring des Nibelungen uraufführen lassen. Die Pläne Wagners und des Königs ließen sich nicht vereinbaren. Am 16. April 1871 bereiste Wagner erstmals Bayreuth. Es gefällt Wagner so gut, dass er sich niederlässt und hier seine Festspiele plant. Noch vor der Grundsteinlegung am 22. Mai 1872, kümmert er sich um die (Anschub-)Finanzierung seiner Idee. Bereits im Februar legt er Patronat-Scheine auf. Durch Zahlung von 300 Thaler erwarb der Inhaber des Scheins die Rechte eines Patrones der in Bayreuth zu bewerkstelligenden drei vollständigen Aufführungen des Bühnenspieles Der Ring des Nibelungen. Auf dem Patronat-Schein hat auch Friedrich von Feustel signiert. Der Bayreuther war durch Unternehmertum zu Wohlstand gekommen, er war die Bayreuther Symbolfigur der Gründerzeit. Doch das Geld aus den Patronat-Scheinen reichte nicht. 1874 stand die Idee vor dem Aus. Doch König Ludwig II. sprang erneut ein. Am 13. August 1876 fanden schließlich die ersten Festspiele statt. Über Richard Wagner: Richard Wagner wurde 1813 in Leipzig geboren. Er war das neunte Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner und der Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner. Ab 1831 studierte er an der Universität Leipzig Musik. Zu seinen Werken zählen der Fliegende Holländer, Tannhäuser, Tristan und Isolde, die Meistersinger von Nürnberg, der Ring des Nibelungen sowie Parsifal. Wagner starb 1883. | |||
Geschichte (Englisch) |
Amidst the well-known stock market and founder boom of the years 1870 until 1873 the composer Richard Wagner, inspired by a founder, issued Patronat´s Scheine to finance his dream: The festivals in Bayreuth. The financiers were promised to receive a special „dividend”: They received tickets for the world premier of the “Ring des Nibelungen”. Richard Wagner personally signed the Patronat´s Schein. Bayreuth is world-famous especially because of the annual summer festivals. The Bayreuther Festspiele (festivals) is the work of Richard Wagner. But it was a long way until the first festival could take place. In 1850 already - that was 26 years before the first festivals took place - Wagner made a remark about the festival idea. These were the preconditions for the performance of the “Ring des Nibelungen“. In the following years Zurich as well as Weimar were considered as places for the festivals. But how should the festivals be financed? And once again all was about money. Money troubles were nothing new for Wagner. In 1837 he left Königsberg in the direction of Riga, where he took up a job as a conductor and felt safe from his creditors. Two years later already he lost his job in Riga, and secretly crossed the Russian-Prussian frontier together with his wife – again because of fear of his creditors – and went to London on board of the ship Thetis. The financing of the idea seemed to be possible when King Ludwig II from Bavaria called him to Munich. He dreamed of a festival theatre in Munich and wanted to premiere the „Ring des Nibelungen” in the City at the Isar. The plans of Wagner were not compatible with that of the King. On 16 April 1871 Wagner travelled to Bayreuth for the first time. Wagner took much pleasure in it so that he settled down and made plans for his festivals. Even before the laying of the foundation stone on 22 May 1872 he attended to the (start-up) financing of his idea. In February already he issued Patronat´s Scheine. The holder of the Schein acquired the rights of a patron of all three complete stage performances of the „Ring des Nibelungen” which were performed in Bayreuth with the payment of 300 thaler. The Patronat´s Schein is also signed by Friedrich von Feustel. The resident of Bayreuth achieved influence by entrepreneurship, he was Bayreuth’s symbolic figure for the Gründerzeit (years of rapid industrial expansion in Germany at the end of the 19th century). But the money arising from the Patronat´s Schein was not enough. In 1874 the idea teetered on the brink of collapse. But it was King Ludwig II who helped him again. Finally, on the 13 August 1876 the first festivals took place. About Richard Wagner: Richard Wagner was born in 1813 in Leipzig. He was the ninth child of the police actuary Carl Friedrich Wagner and the daughter of a baker Johanna Rosine Wagner. As from 1831 he had been studying music at the University Leipzig. His works of music includes among others „der Fliegende Holländer“, „Tannhäuser“, „Tristan and Isolde“, „die Meistersinger von Nürnberg“, „der Ring des Nibelungen“ and also „Parsifal“. Wagner died in 1883. | |||
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