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Los
574
Titel
Saline Salzhemmendorf
Ort(e)
Salzhemmendorf
Land
Deutschland
Region
Deutschland
Beschreibung
Salzhemmendorf, 08.03.1856, Salzwerks-Antheil über 1/400stel, #316, 33,2 x 20,8 cm, schwarz, braun, etwas gebräunt, sonst EF, OU, mit großem Wasserzeichen mit Niedersachsenross, OU Heinrich Albrecht, Auflage 400 Stück, uns bisher unbekannt, Einzelstück beim Einlieferer!
Erhaltung
EF-
   
Saline Salzhemmendorf
 
Geschichte
Salzhemmendorf wird am 01.09.1022 erstmals in der Stiftungsurkunde des Michaelisklosters zu Hildesheim durch Bischof Bernward als Swalenhusen (später Salzhemmendorf) erwähnt. Der Name läßt bereits auf eine Salzgewinnung aus den dort vorhandenen Solequellen schließen. Die nachweislich ältesten Salzwerksanteile waren um 1130 im Besitz der Bischöfe von Hildesheim. Salzwerksanteile waren zu der damaligen Zeit sowohl Grundbesitz (Kothen mit Solerecht) als auch Zehnten an der Saline (Sole oder Salz). Unter Koth versteht man ein Salzsiedehaus. Es bestand aus einem Raum zum Schüren (die Küche), der Siedestube mit der Pfanne, einer sehr kleinen Trockenkammer und einer Budde (Sammelbehälter) zur Aufnahme der Sole. Ein über der Pfanne angebrachter Brodenfang ragte aus dem Dach heraus. Bis zum Jahre 1786 gab es insgesamt zwölf Kothe, davon waren drei im Besitz der Landesherrschaft. Die restlichen neun gehörten der Salzgewerkschaft. Ein Salzgewerk war das verbriefte Recht, für die einzelnen Kothe zeitlich an festgelegten Tagen und mengenmäßig begrenzt Sole zu schöpfen. Ein Gewerk beinhaltete - je nach Salzgehalt - mindestens 100 Eimer Sole, die sechs Zentner zu je 112 Pfund Salz bringen sollten. Die Eimer hatten ein Volumen von 19,155 Litern. Dieses Tagesrecht für ein Gewerk konnte auch geteilt werden. Wenn ein Vater drei Kinder hatte, so konnte er, wenn er einen Tag Salzgewerk besaß, jedem Kind 1/3 Gewerk vererben. Die Kontrolle über die Nutzung der Salzgewerke (Förderung und Verteilung der Sole) oblag dem Brunnenmeister. Für die Soleförderung mittels Wippe in Eimern und ab 1824 mit Handpumpen standen bis 1837 drei Brunnen zur Verfügung. Es war genau festgelegt, in welchem Umfang (zeitlich und mengenmäßig) und aus welchem Brunnen die einzelnen Kothe versorgt wurden. Im Jahre 1836 versucht man, durch eine Bohrung im Quellenbereich größere Mengen an Sole mit höherem Salzgehalt zu gewinnen. Der Versuch mißlang. Er führte sogar dazu, dass alle drei Quellen versiegten. Man erweiterte daraufhin das Bohrloch bis hinunter zur Kalksteinschicht zu einem Schacht. Die tiefergehende Bohrung wurde verstopft. So gelang es, die alte Sole mit etwas verstärktem Zufluß - jetzt aber nur noch in einem Brunnen -, wieder zurück zu gewinnen. Der Verfasser der dieser Darstellung zu Grunde liegenden Schrift - Heinrich Albrecht - war der letzte Salzgräfe. Er nahm dieses Amt von 1842 bis zum 31.10.1867 wahr. Von diesem Tag an wurde er - aufgrund eines gegebenen Ehrenwortes und eigentlich gegen seinen Willen - Eigentümer der gesamten Einrichtungen. Die Salzgewinnung endete am 31.12.1872. (Quelle: Friedrich Jordan, Lauenstein)
 
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