75 Highlights Teil 2 der 61. Auktion für Historische Wertpapiere Part 2 of the 61st Auction for Old Stocks and Bonds

48 Los 538 Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität Berlin, 20 May 1883, Founder’s Share of 500 Mark, later changed by stamp to 50 RM, #7040, 22.2 x 29 cm, brown, black, folds, filing holes on top, edge damage, missing pieces of paper at the corners, condition F, stamps, facsimile signatures of Rudolf Sulzbach and Emil Rathenau. Rudolf Sulzbach was the founder of several German banks (the Mitteldeutsche Creditbank, the Deutsche Hypothekenbank Meiningen and of the Privatbankhauses S. Sulzbach as well as co-initiator of the Deutsche Bank) and patron. It was he who, together with Jacob Landau, provided Emil Rathenau with the necessary capital to found the Deutsche Edison-Gesellschaft für an- gewandte Elektrizität. Beside the offered certificate we only know of two more certificates: #8720 is part of the company archive of AEG- Telefunken, which is located in the Historic Archive of the Technikmuseum in Berlin, and #9781 (auctioned in 2014). From the collec- tion of Karl R. Meyer. R11. For the history in English language, please look at page 49. Minimum bid: 10,000 € Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität Berlin, 20.05.1883, Gründeraktie über 500 Mark, später auf 50 RM umgestempelt, #7040, 22,2 x 29 cm, braun, schwarz, Knick- falten, Abheftlochung oben, Randschäden, Papierverlust an den Ecken, Erhaltung F, Bezugsrechtsstempel, Faksimile-Signatu- ren von Rudolf Sulzbach und Emil Rathenau. Rudolf Sulzbach war Gründer mehrerer deutscher Banken (der Mitteldeutschen Credit- bank, der Deutschen Hypothekenbank Meiningen und des Privatbankhauses S. Sulzbach sowie Mitinitiator der Deutschen Bank) und Mäzen. Er war es, der zusammen mit Jacob Landau Emil Rathenau das notwendige Kapital zur Gründung der Deutschen Edison-Gesell- schaft für angewandte Elektrizität zur Verfügung gestellt hat. Neben dem angebotenen Papier, sowie der #8720 im Firmenarchiv der AEG-Telefunken, das sich heute im Historischen Archiv des Technikmuseums in Berlin befindet, ist nur noch die #9781 (versteigert 2014) bekannt. Das Stück stammt aus der Sammlung Karl R. Meyer. R11. Die Gesellschaft wurde 1883 als Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricitä t von Emil Rathenau gegründet. Dieser lernte beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia die wegweisenden Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Pa- tente für Deutschland zu erwerben. Die Edison-Gesellschaft gründete 1884 die Städtischen Elektricitätswerke zu Berlin, die ab 1887 als Ber- liner Elektricitäts-Werke firmierten. In den Jahren 1883 bis 1889 war der Münchener Ingenieur und spätere Gründer des Deutschen Muse- ums Oskar von Miller der Direktor der Gesellschaft. 1887 erfolgte die Umfirmierung in Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft. Im gleichen Jahr engagierte Emil Rathenau Michail von Dolivo-Dobrowolsky, der als Chefingenieur der Drehstromtechnik zur praktischen Anwendung verhalf, indem er den ersten funktionsfähigen Drehstrommotor erfand. 1891 gelang erstmals die Übertragung von Drehstrom über eine größere Strecke. Die Erfindung wurde auf der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt am Main präsentiert und ver- half der Gesellschaft zum wirtschaftlichen Erfolg. 1901 begann die AEG-Tochter Neue Automobil Gesellschaft mit der Herstellung von Mo- torfahrzeugen und 1910 stieg die Firma in den Flugzeugbau ein. Mit der 1935 erfolgten Übernahme der Borsig Lokomotiv-Werke stieg die Gesellschaft schließlich auch in ein Lokomotivbau ein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Sitz von Berlin nach Frankfurt verlegt. 1967 fusionierte die Gesellschaft zur Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft AEG-Telefunken. Die Gesellschaft war mit mehr als 178.000 Mitarbeitern eines der größten Elektrounternehmen der Welt. Mit einer zunehmenden Verzettelung begann der Niedergang der Firma. Der Bau einer Gepäckförderanlage am Frankfurter Flughafen scheiterte und der Einstieg in den Bau von Kernkraftwerken kostete hunderte Millionen Mark. 1972 schüttete AEG letztmalig eine Dividende aus. Ab 1979 lautete der Firmenname wieder AEG-Telefunken AG. Nachdem 1981 noch die weltweit erste vollautomatische Fertigungsstrecke zur Herstellung von terrestrischen Solarmodulen in Betrieb genommen wurde, musste die Gesellschaft 1982 Vergleich anmelden. 1985 übernahm die Daimler-Benz AG die Gesellschaft und benannte sie in AEG AG um. Nachdem Daimler 1996 Teile von AEG verkauft hatte, wurde am 2. Oktober 1996 die AEG AG im Handelsregister ge- löscht. Die Rechte an der Marke AEG sowie Patente gingen an Electrolux. Mindestgebot: 10.000 €

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2