62. Auktion für Historische Wertpapiere Online-Auktion Sonntag, 04.09.2022, 14.00 Uhr

45 Los 1162 VF TyddStMary, Lincolnshire: Grant for Life Rent 16.02.1513, Thomas [Howard] Earl of Surrey to Richard Littilbury, esq., rent charges of 10 marks (£6 13s 4d) and 5 marks (£3 6s 8d) issuing out of Richard’s lands at Tidd St Mary in Lincolnshire, 17 x 35 cm, Wachssiegel, detaillierte Beschrei- bung im Internet in der englischen Version. R12. Mindestgebot / minimum bid: 500 € Deutschland vor 1948 Los 1163 VF Actien-Bauverein„Passage“ Berlin, 01.07.1870, Gründeraktie über 100 Tha- ler Pr. Courant, später auf 300 RM umgestem- pelt, #9237/1561, 33,6 x 26 cm, ocker, schwarz, Knickfalte quer, ringsum beschnitten, dekorative Randbordüre mit Allegorien und Blick auf die Passage, ohne Lochentwertung! Die Gesellschaft wurde im März 1870 von Paul Munk gegründet, der auch Direktor wurde. Er plante eine glasbedachte Passage nach italieni- schem Vorbild als Verbindung zwischen den Linden und der Behren-Friedrichstraße, die Läden, Restaurants, Konzertsäle usw. enthalten sollte. Am 22.03.1873, dem Geburtstag des Kai- sers, wurde die Passage eröffnet und ihm zu Ehren „Kaiser-Galerie“ genannt. 1882 kam es zu einem Kapitalschnitt im Verhältnis vier zu drei. 1912 wurde das Kapital wieder erhöht. 1991 wur- de die Firma reaktiviert. Mindestgebot / minimum bid: 20 € Los 1164 EF Actien-Brauerei Merzig Merzig a. d. Saar, 04.05.1888, Gründeraktie über 1.000 Mark, später auf 400 RM und 1.000 Fran- ken umgestellt, #228, 30,7 x 21,3 cm, diverse Stempel, schwarz, beige, rot, DB, sehr dekorative Gestaltung, Auflage nur 285 Stück. Die Wurzeln der 1888 gegründeten Brauerei gehen auf die seit 1864 bestehende Brauerei Gebr. Schuler zurück. Der Gesellschaft gehörte auch der Kaisergarten mit Restaurant, der Saal- bau, der Trierische Hof sowie in Trier das Hotel Anker und in Saarlouis das Hotel Drei Kronen. 1907 wurde die Brauerei Zimmermann in Wa- dern gekauft. 1953 firmierte die Gesellschaft in Saarfürst-Brauerei AG um. Zug um Zug erwarb die Karlsberg-Brauerei die Anteile an der Gesell- schaft und gliederte diese 1979/80 an. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 1160 VF Thames and Severn Canal Navigation 17__, Blankett eines Bond-Zertifikats, o. Nr., 32,6 x 43,6 cm, schwarz, braun, beige, gedruckt auf Tierhaut, Knickfalten, links Randeinrisse, zwei Abbildungen zeigen Brücken, die über den Ka- nal führen. Der Kanal führt von Stroud nach Lechlade und verbindet die beiden Flüsse Thames und Severn. Durch die Verbindung war die Thames bis Lon- don schiffbar. Mindestgebot / minimum bid: 60 € Los 1161 EF/VF Triester Handels-Compagnie (Société du Commerce d‘Asie & d‘Afrique &c.) Antwerpen, 01.10.1781, Aktie über 1.000 Gulden, #1261, 34,2 x 20,9 cm, Büttenpapier, Knickfalten, Rand ungleichmäßig und mit kleinen Einrissen, sonst EF, OU, Original-Signaturen Charles de Proli und Guilleaume Bolts. Es gibt mindestens vier verschiedene Wasserzeichen auf der Triester Handels-Compagnie (hier: Wappen). Triest hatte, nachdem es zusammen mit Fi- ume vom Kaiser Karl VI. zum Freihafen erklärt wurde, eine große Bedeutung für den Handel der Habsburger. Da diesen der Zugang zu den Meeren über die Österreichischen Niederlande versagt blieb, sollte Triest zum Stützpunkt für den Ostindienhandel werden. 1775 erhielt Guil- leaume Bolts von Kaiserin Marie Theresia die Er- laubnis, in Triest eine ostindische Handelskom- pagnie zu gründen. 1781 gab man mit großem Erfolg die ersten Aktien aus. Direktor wurde der berühmte Antwerpener Kaufmann Charles de Proli (Sohn des Gründers der Kaiserlich Indi- schen Compagnie), der auch an der Assekuranz von Antwerpen beteiligt war. Das Unternehmen scheiterte aber schließlich am Widerstand der Franzosen und Engländer sowie der missglück- ten China-Expedition, welche die Gesellschaft in die Zahlungsunfähigkeit stürzte. Die Triester Handels-Compagnie ist als letzte große Koloni- algesellschaft der Habsburger in die Geschichte eingegangen. Die auf Büttenpapier gedruckte Aktie ist im Original vom Grafen Charles de Pro- li sowie zusätzlich von Guilleaume Bolts signiert worden. Es handelt sich um eines der historisch bedeutendsten Wertpapiere des 18. Jahrhunderts. Mindestgebot / minimum bid: 200 € wurde eine Mega-Emission von fünf Millionen zum sagenhaften Kurs von 1.000 Prozent durch- geführt. Das London Journal schrieb damals: „Das Getümmel unserer Schaumschläger an der Börse ist diese Woche so groß gewesen, dass es alle bisher gekannten Ausmaße übertraf. Es war nur noch ein Rennen von einem Kaffeehaus zum anderen, von einer Taverne zur nächsten, um Aktien zu zeichnen, zu unterschreiben, ohne die Prospekte zu prüfen. Der allgemeine Ruf lautete: Lasst uns um Gottes Willen zeich- nen und unterschreiben, es ist ja gleichgültig, was!“ Im Windschatten der Südsee-Gesellschaft wurden weitere Unternehmen gegründet. Max Wirth hat in seinem 1874 erschienenen Buch „Die Geschichte der Handelskrisen“ insgesamt 202 Gründungen ausgemacht. Doch zurück zur South Sea Company: Bei Kursen um 1.100 Pro- zent wurde im Juli 1720 die Luft dünn. Die er- sten Verkäufer traten auf den Plan. Bereits einen Monat nach dem Top hatte das Papier ein Drittel an Wert verloren. Zwei Monate später stand es gar bei nur noch einem Zehntel seines Rekord- standes. Mit Krediten arbeitende Spekulanten wurden unter ihren Schulden begraben, diverse Banken stellten ihre Zahlungen ein, und selbst die Bank von England geriet in Schwierigkeiten. Es war das erste Mal - und wie der Neue Markt erneut unter Beweis gestellt hat, auch nicht das letzte Mal in der Geschichte -, dass große Teile der Bevölkerung Hab und Gut im Spekulations- rausch verloren. Die Südsee-Gesellschaft über- lebte dank Sanierungsmaßnahmen die Spekula- tionsblase noch bis 1853. Mindestgebot / minimum bid: 75 € Los 1158 VF South Sea Company London, 14.03.1721, Dividend Warrant über £ 45, o. Nr., 8 x 16,8 cm, schwarz, beige, handschrift- lich, auf Papier aufgeklebt. Mindestgebot / minimum bid: 75 € Los 1159 EF- Suiker Plantagie Boxel Amsterdam, 08.10.1778, Een Actie van Aandeel über 1.000 Holl. Cour., #262, 36,2 x 24,2 cm, schwarz, beige, acht Seiten, Knickfalten, sonst EF, papiergedecktes Siegel, Auflage nur 315 Stück, signiert von Dirk Luden, sehr selten! Die Gesellschaft besaß die am Fluss Surinam ge- legenen Zuckerplantagen Domburg und La Res- source in der Kolonie Surinam. Die Plantagen wurden um 1680 angelegt. 1705 wurde sie von Maria Magdalena von Geldern, Witwe von André Boxel, neu angelegt. Mindestgebot / minimum bid: 200 € Deutschland vor 1948

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