59. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 18 September 2021

59 an beide Gesellschaften hatte, regte sie einen Zu- sammenschluss an um dabei auch einen Teil der Forderungen in Aktien zu wandeln. Am 28. Juni 1926 kam es zum Zusammenschluss von Benz & Cie mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG. Seit dieser Zeit stellt die Deutsche Bank stets den Aufsichtsratschef bei Daimler-Benz. 1932 war Daimler-Benz hinter der Adam Opel AG und der Auto Union der dritt- größte Autohersteller in Deutschland. Ab Mitte der 1980er-Jahre begann unter dem Vorsitzen- den Edzard Reuter eine wilde Expansion: Der Konzern erwarb die Dornier GmbH, die MTU Motoren- und Turbinen-Union, Fokker sowie die AEG. Aus Teilen dieser Firma entstand die Deutsche Aerospace AG (DASA), neu gegrün- det wurden die Deutsche Airbus GmbH und die Daimler-Benz Inter Services (debis). Der Kon- zern bestand fortan aus vier Sparten. Nachdem 1995 Jürgen Schrempp den Vorstandsvorsitz übernahm, räumte dieser mit Reuters Traum vom „integrierten Technologiekonzern“ auf: Fok- ker, AEG, Adtranz und Dornier wurden verkauft. Die unter AEG firmierende Verkehrstechnik- sparte wurde mit der von ABB zu ABB Daimler Benz Transportation zusammengeschlossen. Gleichzeitig forcierte Schrempp mit der Fusion mit Chrysler zur DaimlerChrysler AG die Inter- nationalisierung (siehe auch ab Seite 39) und erlitt ebenfalls Schiffbruch. Seit 2007 firmiert die Gesellschaft als Daimler AG. Zwischen 2006 und 2019 führte Dieter Zetsche die Firma wieder zu neuer Profitabilität zurück, ehe der Schwede Ola Källenius das Amt übernahm. Mindestgebot / minimum bid: 220 € Los 389 VF Bergwerks-Actiengesellschaft Juno Düsseldorf, 09.12.1896, Gründeraktie über 1.000 Mark, #2794, 34,5 x 25,1 cm, violett, schwarz, Knickfalten, Eselsohren, kleine Rand- einrisse, kleines Fehlstück, Faksimile-Signatur des Bankiers Max Trinkaus sowie von Fritz Da- ber vom Bankhaus C. G. Trinkaus, nicht entwer- tet, in dieser Form R10. Die Gesellschaft wurde am 25. November 1896 gegründet. Zweck war der Weiterbetrieb der von der Gewerkschaft Juno betriebenen Blei- und Zinkerzgrube Juno bei Ramsbeck in der Ge- meinde Gewelinghausen, Kreis Meschede. Am 27. Dezember 1911 beschloss die Gesellschaft we- gen mangelnder Ausbeute die Liquidation. 1974 wurde das Erzbergwerk Ramsbeck in ein Berg- baumuseum mit Besucherbergwerk umgebaut. Mindestgebot / minimum bid: 250 € Los 390 VF Bergwerks-Gesellschaft Georg von Giesche‘sche Erben Berlin, 03.11.1921, Beglaubigte Abschrift - Co- pia vidimata eines Antheils-Scheins über 163/10.000stel Anteil, #386/46, 32,5 x 20,8 cm, schwarz, beige, mit Schreibmaschine verfasst, zu- letzt übertragen Breslau, Beuthen O/S, 13.11.1936, 12 Seiten, Knickfalten, Steuermarke, Stempel. braun, schwarz, nicht entwertet, DB, Knickfalte quer, rechts unten in der Falz kleines Fehlstück, am oberen Rand etwas aufgeraut, sonst gut erhalten. Gottlieb Daimler erwarb im Jahr 1887 ein Grund- stück mit Werksgebäude im Cannstatter Stadtteil Seelberg. 1890 gründete er mit den finanzstar- ken Partnern Max Duttenhofer und Wilhelm Lo- renz die Daimler-Motoren-Gesellschaft. Ab 1893 wurden Schienentriebwagen sowie Klein- und Straßenbahnen produziert. 1896 produzierte Daimler den ersten von einem Verbrennungs- motor getriebenen Lastkraftwagen der Welt. Gottlieb Daimler starb im Jahr 1900. Im selben Jahr wurde ein 185.000 Quadratmeter großes Gelände für eine neue Motorenfabrik in Unter- türkheim gekauft. Mit der 1902 erfolgten Über- nahme der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin AG entstand in Berlin eine Zweignieder- lassung. Ebenfalls 1902 wurde der Name Mer- cedes als geschützter Markenname eingetragen. Dieser stammte vom Geschäftsmann Emil Jelli- nek, der unter dem Pseudonym Mercedes, an- gelehnt an den Namen seiner Tochter Mercedes Jellinek, an der Rennwoche in Nizza teilnahm. Obwohl nur als Fahrername verwendet, wurde dieser mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft bekannt. Nachdem 1903 alle Maschinen und 93 fertige Fahrzeuge bei einem Brand in Cannstadt zerstört wurden, kam es zum Umzug nach Un- tertürkheim. Der Mercedes-Stern wurde 1909 vom Künstler Otto Ewald gestaltet und Daimler zur Verfügung gestellt. Zwei Jahre später wurden die Aktien der Daimler-Motoren-Gesellschaft an der Börse in Stuttgart eingeführt. Nachdem während des Ersten Weltkrieges der Bedarf des Militärs an Fahrzeugen, Flugzeugmotoren und Motoren stieg, wurde der Bau eines weiteren Werkes in Sindelfingen beschlossen. Der Sitz der Gesellschaft wurde 1922 von Untertürkheim nach Berlin verlegt. 1871 gründete Carl Benz die Eisengießerei und mechanische Werkstätte, die er später in Fabrik für Maschinen zur Blechbe- arbeitung umbenannte. 1882 verlangte seine Hausbank die Umwandlung in eine AG, da die Entwicklungsarbeiten sich als sehr kostspielig er- wiesen haben. Im Zuge der AG-Gründung kam es zur Umfirmierung in Gasmotoren-Fabrik Mannheim. Der Aufsichtsrat der neu gegründe- ten AG hatte jedoch wenig Verständnis für die Visionen des Carl Benz. Daher verließ dieser 1883 bereits die Gesellschaft wieder und gründe- te die Benz & Cie., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim. Diese war um 1900 die größte Auto- mobilfabrik der Welt. 1903 verließ Benz das Un- ternehmen um mit seinen Söhnen in Ladenburg die Firma Carl Benz Söhne zu gründen und sich auf den Fahrzeugbau zu spezialisieren. In den 1920er-Jahren kämpften fast alle Autobauer ums Überleben. Da die Deutsche Bank Forderungen Los 385 EF Anhalter Harz-Zeitung, Buchdruckerei und Verlag G.m.b.H. Ballenstedt, 01.01.1934, Namens-Anteilsschein über 200 Mark, o. Nr., 31 x 22 cm, schwarz, grau, Knickfalte quer, Einzelstück beim Einlieferer. Mindestgebot / minimum bid: 200 € Los 386 EF AnhaltischeAutomobil- undMotorenfabrikAG Dessau, 06.06.1912, Gründeraktie über 1.000 Mark, #65, 38,6 x 27,4 cm, braun, türkis, schwarz, leichte Knickfalte quer, KB, sonst EF. Bei ihrer Gründung im Jahr 1912 übernahm die AG die Motorenwerke Dessau GmbH (MWD). Allerdings fanden die unter dem Namen „Der Dessauer“ verkauften Automobile nicht genü- gend Absatz, so dass die Firma bereits Mitte 1913 in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Kurz darauf folgte der Konkurs. Die Anlagen wurden vom Aachener Professor Hugo Junkers übernom- men. Er brachte das Werk 1917 in die späteren Junkers Flugzeugwerke ein. „ Mindestgebot / minimum bid: 240 € Los 387 VF Barmer Creditbank in Barmen Barmen, 30.12.1921, Aktie über 1.000 Mark, #47015, 22,7 x 29,6 cm, schwarz, ocker, Knickfal- ten, KR, uns ist nur einweiteres Exemplar (#47016) bekannt, das vor Jahren versteigert wurde. Die Firma wurde 1868 als Genossenschaftsbank gegründet und 1877 in die Barmer Volksbank AG umgewandelt. Ab 1899 lautete die Firma dann Barmer Creditbank. 1931 fusionierte die Bank mit der Berliner Bank für Handel und Grundbe- sitz AG. Mindestgebot / minimum bid: 250 € Los 388 VF+ Benz & Cie. Rheinische Automobil- und Motoren-Fabrik AG Mannheim Mannheim, März 1920, 5 % Teilschuldverschrei- bung über 1.000 Mark, #156, 40,1 x 26,6 cm, Deutschland vor 1948

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2