50 Highlights Teil 2 der 52. Auktion für Historische Wertpapiere Part 2 of the 52nd Auction for Old Stocks and Bonds Часть 2-я 52-го аукциона антикварных ценных бумаг

26 Los 681 Oberhessische Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Gießen Gießen, 18 October 1865, founder’s share of 500 Thaler, Lit. A, #72, 34.3 x 20.8 cm, pink, black, folds, small tears, condition EF/ VF, some remaining coupons, original signatures, only 580 shares were issued, signed by F. Wöhlert, only three copies known, rarity from an old collection! R10! The mining company was incorporated with a capital of two million Thaler Preußisch Courant in 1865. The company constructed the Lahnhütte in 1873/74. The blast furnace was blown-in in 1875. But the big success came to nothing. The mine was disrupted. It was ta- ken over by the Buderus brothers in 1880. This was four years before they founded their company Buderus’sche Eisenwerke. Buderus changed the name to Margarethenhütte. Buderus decided to blow out the furnace and to shut down the mine. Friedrich Wöhlert started to work for the Neue Berliner Eisengießerei in 1836. He joined the newly founded company of August Borsig a short time later. He was engaged in building the first locomotive. In 1841, Wöhlert changed to the Preußische Seehandlung. He founded finally his own compa- ny two years later. The company was located in the Chausseestraße and named Maschinenfabrik und Eisengießerei F. Wöhlert. He built steam engines, cranes, axles, iron constructions and heavy machine tools. His first locomotive was sold in 1848. Building locomotives was only a small part of Wöhlerts business. He focused on machine tools and iron contractions. The company was changed into a joint stock company under the name F. Wöhlert’sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei AG in 1872. The well-known company did not survive the founder’s boom and crash. The liquidation of the company was decided on 25 June 1883. The company was one of the swindle foundations of the early 1870th. Otto Glagau wrote: „It was noticed, that the directors yearned for a strong frost and snowfall, because that will make it impossible to stocktake the material which is located outside“. Minimum bid: 1,400 € Oberhessische Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Gießen Gießen, 18.10.1865, Gründeraktie über 500 Thaler, Lit. A, #72, 34,3 x 20,8 cm, rosa, schwarz, Knickfalten, klei- nere Randeinrisse, Erhaltung EF/VF, KR, OU, Auflage nur 580 Stück, Original-Signatur als Aufsichtsrat: F. Wöhlert, nur drei Exemplare bekannt, Rarität aus einer alten Sammlung! R10! Die Bergbau-Unternehmung wurde 1865 mit einem Kapital von zwei Millionen Thaler Preußisch Courant gegründet. In den Jahren 1873/74 errichtete die Gesellschaft die Lahnhütte, deren Hochofen 1875 angeblasen worden war. Doch der gro- ße Erfolg blieb aus. Zwischenzeitlich kam die Hütte gar zum Erliegen. 1880 übernahm die Firma Gebrüder Buderus - noch vier Jahre vor Gründung der Buderus’schen Eisenwerke - die Hütte. Buderus nannte die Hütte fortan Margarethenhütte. 1898 entschloss sich Buderus, den Hochofen auszublasen und die Hüttenanlage stillzulegen. Friedrich Wöhlert arbeitete bis 1836 bei der Neuen Berliner Eisengießerei und trat an- schließend in die von August Borsig gegründete Firma ein. Hier war er bis 1841 am Bau der ersten Lokomotive beteiligt, wechselte jedoch kurz darauf zur Preußischen Seehandlung, um schließlich 1843 sein eigenes Werk in der Chausseestraße unter dem Namen Maschinenfabrik und Eisengießerei F. Wöhlert zu gründen. Hier baute man Dampfmaschinen, Kra- ne, Achsen, Eisenkonstruktionen und schwere Werkzeugma- schinen. 1848 lieferte er die erste Lokomotive ab. Der Lokbau blieb aber nur ein Nebenerwerb, der zum Teil nicht kosten- deckend war und immer in Konkurrenz zu Borsig und der Berliner Maschinenbau-AG BMAG, vormals L. Schwartzkopf stand. Der Schwerpunkt der Produktion lag im Werkzeugma- schinenbau und bei Eisenkonstruktionen. 1872 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und die Umbenen- nung in F. Wöhlert’sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengie- ßerei AG. Die renommierte Lokfabrik überlebte die auf den Gründerboom folgende Wirtschaftskrise Ende der 1870er Jah- re nicht. Zwar übernahm die Gesellschaft 1880 noch die be- reits 1875 in Konkurs gegangene Elbinger AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial, am 25.06.1883 wurde jedoch die Li- quidation beschlossen. Die Gesellschaft war eine der faulsten Gründungen aus der Zeit des Börsen- und Gründungsschwindels von 1870 bis 1873. Bereits zur Emission wurden Unregelmäßigkeiten bekannt, und so wurden die nicht platzierten Aktien wie Sauerbier angeboten. Der Journalist Otto Glagau weiß von einem „Eingesandt“ an Saling’s Börsenblatt. Glagau schreibt: „Auch wurde bemerkt, dass die Verwaltung einen recht starken Frost und Schneefall herbei- sehne, weil dann die Aufnahme der Inventur über das im Freien herumliegende Material unmöglich sei.“ Mindestgebot: 1.400 €

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