50 Highlights Teil 2 der 52. Auktion für Historische Wertpapiere Part 2 of the 52nd Auction for Old Stocks and Bonds Часть 2-я 52-го аукциона антикварных ценных бумаг

54 Los 671 Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bau- und Spar-Verein zu Hamburg) AG Hamburg, 02.01.1904, Gründer-Namensaktie über 1.000 Mark, später auf 1.000 GM umgestempelt, #1397, 34,6 x 23,6 cm, braun, oliv, schwarz, nicht entwertet, Knickfalte quer, Erhaltung EF-, ausgestellt auf Moritz Warburg, innen von Max Moritz Warburg als Nachlassverwalter signiert. R12! Moritz M. Warburg (1838 - 1910) entstammte der wohlhabenden deutsch-jüdischen Hamburger Bankiersfamilie Warburg. Er war Teil- haber der Privatbank M. M. Warburg & Co. Seine Söhne Max Moritz Warburg, Paul Moritz Warburg, Felix Moritz Warburg und Fritz Moritz Warburg wirkten als international bedeutende Bankiers und Politikberater. Sein Sohn Max Moritz Warburg (1867 - 1946) war ei- ner der bedeutendsten Bankiers, Politikberater und Netzwerker seiner Zeit. Im Kaiserreich nahm Warburg in der hamburgischen, deut- schen und internationalen Politik eine wichtige Rolle ein. 1903 wurde Warburg in den Vorstand der Wertpapierbörse berufen sowie in den Vorstand des Zentralverbandes des Deutschen Bank- und Bankiersgewerbes. Von 1903 bis 1919 war Warburg Mitglied der Hambur- gischen Bürgerschaft. Als Finanzberater Kaiser Wilhelm II. trat er maßgeblich für eine Änderung des Börsengesetzes ein und wurde ab 1908 Mitglied des Börsenausschusses in Berlin. Warburg verband eine enge Freundschaft mit dem späteren Reichsaußenminister Walther Rathenau. Reichsminister Graf Rantzau schlug Warburg 1919 als einen der sechs Hauptdelegierten für die Verhandlungen zum Frie- densvertrag von Versailles vor. Er lehnte ab und nahm stattdessen als Sachverständiger an den Verhandlungen teil. Aus Protest gegen die Reparationsverpflichtungen, die er als unannehmbar empfand, verließ er später jedoch die Delegation und empfahl der Reichsregie- rung, den Versailler Vertrag nicht zu unterzeichnen. Ab 1924 war Warburg Mitglied des Reichsbankrates. Diesen, sowie zahlreiche Auf- sichtsratsposten, musste er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft jedoch verlassen. Zwischen 1933 und 1938 waren der Hilfsverein der deutschen Juden, dem er vorstand, seine Bank und seine Mitarbeiter 75.000 jüdi- schen Mitbürgern bei der Auswanderung behilflich. Durch Vermögenstransfers gelang es der Organisation, den Flüchtigen wenigstens Teile ihres Besitzes zu erhalten. Im Mai 1938 verließ Warburg aufgrund der Verfolgung von Menschen jüdischer Herkunft durch die Nationalsozialisten seinen Direktorenposten und im August des gleichen Jahres reiste Warburg in die USA und kehrte nach seiner Emigration nicht mehr zurück nach Deutschland. Die Teilhaber von M. M. Warburg & Co. erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg ihre eingefrorenen Vermögenswerte zurück. Ab 1982 leitet der gleichnamige und 1948 in New York geborene Max M. Warburg Jr. das Bank- haus in sechster Generation. Seit 2014 wirkt er als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der traditionellen Hamburger Privatbank. Mindestgebot: 1.000 €

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