50. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 15. September 2018

32 im Wege. Bereits am 27. November 1948 wurde das Haus eröffnet. Mindestgebot / minimum bid: 80 € Los 192 VF Bäcker-Innung München München, 01.07.1948, 5 % Darlehens-Schein über 500 DM, #327, 29,7 x 21 cm, türkis, blau- violett, Knickfalte quer, kleine Randeinrisse, entwertet, rechts unten 1 x 1 cm Fehlstück, nicht bei Rolf Ruhland, Historische Wertpapiere Bay- ern, gelistet, Einzelstück aus dem Nachlass des Bäckermeister Strauß. Das Papier wurde nur wenige Tage nach der Einführung der DM am 21.06.1948 ausgegeben! Mindestgebot / minimum bid: 120 € Los 193 EF- Bäcker-Kunstmühle München eGmbH München IX, 01.06.1942, Geschäfts-Anteil- schein über 300 RM, #1422, 29,7 x 21 cm, rosa, braun, Knickfalte quer, n icht bei Rolf Ruhland, Historische Wertpapiere Bayern, gelistet. R10. Das einzige uns bekannte Wertpapier, das den Besitz an einem Geschäft dokumentiert, das über 1.000 Jahre (!) an Ort und Stelle aktiv war. Die Bäcker-Kunstmühle war eine Getreidemüh- le am Auer Mühlbach in Untergiesing. Sie war die älteste schriftlich belegte Mühle im heutigen München. 957 wurde sie erstmalig urkundlich erwähnt. 1837 kaufte der Bankier Arnold von Eichthal, Besitzer einer Lederfabrik in Untergie- sing, das Anwesen. 1883 baute der neue Besitzer, die Firma Bavaria-Kunstmühle, den Betrieb zur zweitgrößten Mühle Münchens um. Ab 1894 gehörte der Betrieb dann der Münchner Bäcke- rinnung und wurde deshalb in Bäcker-Kunst- mühle umbenannt. Die Mühle lag am Fuß des Isarhochufers an der Stelle, an der sich oberhalb des Hochufers das Stadion an der Grünwalder Straße befindet. Sie wurde in den 1960er Jahren abgerissen. Heute stehen an dieser Stelle ein Ärztezentrum und das Kraftwerk Bäckermühle. Mindestgebot / minimum bid: 500 € Los 194 EF/VF Bad Mergentheim AG Bad Mergentheim, Januar 1922, Aktie über Das Institut wurde 1889 als Arminia Militär- dienstkosten-Versicherung gegründet. Ab 1919 wurden auch Unfall-, Haftpflicht- und Kran- kenversicherungen sowie Rückversicherungen angeboten. 1922 wurde das Vermögen durch die Allianz Lebensversicherungsbank AG über- nommen und der Sitz von München nach Ber- lin verlegt. 1927 kam es zur Sitzverlegung nach Stuttgart (firmierend als Allianz und Stuttgarter Verein) und elf Jahre später zurück nach Berlin. 1940 firmierte die Gesellschaft in Allianz Le- bensversicherungs AG um. Mindestgebot / minimum bid: 170 € Los 190 EF Augsburger Kammgarn-Spinnerei Augsburg, März 1934, Zwischenschein über eine Aktie über 500 RM, später auf 1.000 RM um- gestempelt, #4347, 29,7 x 21 cm, ocker, schwarz, DB, lochentwertet (RB), Knickfalte quer. Die Gesellschaft ging 1836 aus der Firma J. Fr. Merz u. Cie. hervor und wurde bereits 1845 in eine AG umgewandelt. Zweck waren der Betrieb einer Kammgarnspinnerei einschließlich Zell- wollspinnerei und der Betrieb einer Weberei. Zu den hergestellten Produkten zählten feine und feinste rohweiße und farbige Merino-Kamm- garne, Mischgarne aus Wolle und Zellwolle, reine Zellwollgarne, einfach und gezwirnt sowie rohe Kammgarn- und Zellwollstoffe. 1925 wur- den sämtliche Aktien der Forstmann und Huf- fmann AG (später Werdener Feintuchwerke AG in Essen-Werden) übernommen. 1973 übernahm Hans Glöggler die Gesellschaft, die nur drei Jah- re später Konkurs anmelden musste. Die Aktien- mehrheit ging dann an die BBV Holding AG und 1996 an Ulrich Kikillus. Die Firma produzierte bis 2002, die Färberei wurde 2004 geschlossen. Mindestgebot / minimum bid: 120 € Los 191 VF Bäcker-Innung München München, 01.01.1952, 6 % Schuldverschreibung über 300 DM, #1033, 29,7 x 21 cm, braun, Knick- falte quer, KB, nicht bei Rolf Ruhland, Histori- sche Wertpapiere Bayern, gelistet, aus demNach- lass von Bäckermeister Strauß. 1884 wurde die Bäcker-Innung München ge- gründet. Sie fusionierte 2014 mit der Bäcker- Innung Landsberg zur Bäcker-Innung München und Landsberg. Auf Initiative von Obermeister Max Bauer liehen nur wenige Tage nach der Währungsreform 64 Prozent der Mitglieder der Innung insgesamt 78.470 DM. Damit stand dem Aufbau des neuen Innungshauses nichts mehr die Kölnische Rückversicherungs-Bank (1920) übernommen. Nach weiteren Übernahmen kam es 1927 zur Fusion mit dem Stuttgarter Verein und zur Umfirmierung in Allianz und Stuttgarter Verein Versicherungs-AG. Diesen Namen trug die Allianz aber nur bis 1940. Mindestgebot / minimum bid: 90 € Los 187 EF Allianz Versicherungs-AG Berlin, München, Juni 1961, Specimen einer Ak- tie über 200 DM, o. Nr., 21 x 29,7 cm, blau, tür- kis, braun, lochentwertet, Schiefer ASEM11, R10. Die Gesellschaft wurde zwar erst recht spät, nämlich 1890, von der Münchener Rück gegrün- det, doch der Konzern wuchs durch zahlreiche Übernahmen extrem stark. Großaktionär war zunächst das Bankhaus Merck, Finck & Co., das 40 Prozent des Grundkapitals der Allianz Versicherungs-AG zeichnete. Im Laufe der Jahre wurden die Versicherungs-AG Fides (1909), die Süddeutsche Feuerversicherungs-Bank (1906), der Bayerische Lloyd (1909) und die Kölnische Rückversicherungs-Bank (1920) übernommen. Nach weiteren Übernahmen kam es 1927 zur Fusion mit dem Stuttgarter Verein und zur Um- firmierung in Allianz und Stuttgarter Verein Versicherungs-AG. Diesen Namen trug die Alli- anz aber nur bis 1940. Mindestgebot / minimum bid: 180 € Los 188 VF Amberger Glashüttenwerke AG Amberg, 24.01.1923, Gründeraktie über 5.000 Mark, Lit. B, #374, 32,5 x 25,2 cm, oliv, schwarz, KR, Knickfalte quer, kleine Einrisse, KR. Die Firma wurde am 04.01.1923 gegründet. Die Fabrik wurde 1926 von der Amberger Flaschen- hütten AG übernommen. Zuletzt war Gerreshei- mer Glas Großaktionär. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 189 VF „Arminia“Militärdienstkosten-Versicherungs-AG München, 17.04.1889, Gründer-Interims-Schein für eine Aktie über 1.000 Mark zu 25 Prozent eingezahlt, später auf 200 GM und 200 RM und Vollzahlung umgestempelt, #578, 24,7 x 37,8 cm, gelb, grün, ocker, schwarz, Knickfalte längs, DB, Randeinrisse teils hinterklebt, Tintenflecken am unteren Rand, Stempel, innen zahlreiche Über- tragungsvermerke.

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