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sich die deutsche Übersetzung des Befehls
an den Finanzminister, die Anleihe durch das
Bankhaus Rothschild zu platzieren, datiert
Zarskoje-Selo, 23.06.1833, Seine Kaiserliche
Majestät Alexander.“
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 684
EF-
Lodzer Städtischer Credit-Verein
Lodz, o. D., Muster eines 5 % Pfandbriefs über
100 Rubel, ohne Nummer, 24 x 38,6 cm, grün,
grau, schwarz, schwarzer Muster-Aufdruck,
Knickfalte längs, sonst EF, dreisprachig: Rus-
sisch, Polnisch, Deutsch, gedruckt bei Jan Peter-
silge in Lodz,
Einzelstück beim Einlieferer.
Mindestgebot / minimum bid:
900 €
Los 685
VF
Lodzer Städtischer Credit-Verein
Lodz, o. D., Muster eines 5 % Pfandbriefs über
500 Rubel, ohne Nummer, 24 x 38,6 cm, rot,
grau, schwarz, schwarzer Muster-Aufdruck,
Knickfalten, dreisprachig: Russisch, Polnisch,
Deutsch, gedruckt bei Jan Petersilge in Lodz.
Mindestgebot / minimum bid:
500 €
Los 686
EF
Internationale Revolutionsbank / Banque
Internationale Révolutionnaire
1870, Blankett eines Subskriptionsscheins, o.
Nr., 16,5 x 28 cm, grün, rosa, schwarz, rück-
seitig Informationen in Russisch, Französisch
und Deutsch.
Hochinteressantes Dokument zur Revolutions-
bewegung - Auszug aus der Rückseite: „In
Erwägung des mehr oder minder nahen Trium-
phes der europäischen revolutionären Partei der
gegenwärtigen Verhältnisse und der Unentbehr-
lichkeit jeglicher Unterstützung zur Verwirk-
lichung der social-demokratischen Revolution
in ganz Europa ... hat man für nothwendig
befunden, zur Gründung einer Internationalen
revolutionären Bank zu schreiten.“ Weiter heißt
es „Hat einmal die Bank eine solche Höhe
erreicht, so kann sie der Sache der socialen
Revolution ebenso grosse Mittel in die Hände
geben, wie die mit deren Hülfe die Regierungen
die Freiheit der Völker jetzt unterdrücken. Die
Internationale revolutionäre Bank wird Anlei-
hen machen, welche sie der revolutionären Par-
tei zur Verfügung zu stellen im Stande sein wird
... Die Internationale revolutionäre Bank wird
ihre vorläufige Operationen eröffnen, wenn die
subscribirte Summe 10,000 Rubel erreicht hat:
hat die Summe schon 100,000 Rubel erreicht,
so wird die Tätigkeit der Bank als öffentlich
erklärt... ...Zur Beförderung der Subscription
werden Abtheilungen der Internationalen revo-
lutionären Bank nach Nationalitäten gegrün-
det... Die russische Abtheilung bildet der Nörd-
liche Verein der Freiheit des russischen Volkes,
welcher gegenwärtig schon eröffnet ist...“.
Mindestgebot / minimum bid:
140 €
Los 687
F
MoskauerVolksbank /MoscowNarodnyBank
Agentur Sewastopol (Abteilung Charkow
durchgestrichen), 17./30.10.1920, Einlagen-
schein über 1.000.000 Rubel, #27, 35 x 26
cm, blau, beige, schwarz, Knickfalten, starke
Einrisse.
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
Los 688
VF+
Petrole, Societé d’Industrie de Naphte et
de Commerce
Petrograd (St. Petersburg), 1917, Interims-
schein über 5 Aktien zu je 100 Rubel, #30696-
700, 29 x 22,5 cm, rot, schwarz, Knickfalten,
uns bisher komplett unbekannt, aus einer
Sammlungsauflösung!
Die Gesellschaft wurde 1899 gegründet. Sie
besaß 27 Bohrtürme in Balachany, einem Stadt-
teil von Baku. Um 1909 wurden pro Jahr ca.
22.000 Tonnen Öl gefördert und in eigenen
Verarbeitungsfabriken zu Kerosin und ande-
ren raffinierten Produkten weiterverarbeitet.
Die Verarbeitungsfabrik beschäftigte knapp 100
Arbeiter. Der Firmensitz lag in St. Petersburg,
anfangs in der Preobrashenskaja 13, zuletzt in
der Stremjannaja Straße 6. Vorstandsvorsitzen-
der der Gesellschaft war Alexander Gerassimo-
witsch Ginzburg. Die jüdische Bankiersfamilie
der Barone Ginzburg stammte ursprünglich aus
der deutschen Stadt Günzburg, und war in Rus-
sland als Privatbankiers zu großem Reichtum
und hohem Ansehen gekommen. Neben dem
Erdöl waren die Investitionen der Ginzburgs
in Goldminen eine der wichtigen Quellen ihres
Vermögens. Die anderen Vorstandsmitglieder
stammten gleichfalls aus der Dynastie einer St.
Petersburger jüdischen Kaufmannsfamilie, der
Familie Kagan, die teils in der Ölindustrie, teils
in der Zuckerfabrikation investiert war. Dieser
Zweig der Familie Kagan war in der Erdölindu-
strie tätig und besaß weitere Beteiligungen in der
gleichen Branche, unter anderem die Kaukasus-
Wolga Handels- und Industriegesellschaft und
die Russisch-Baltische Raffinerie AG.
Mindestgebot / minimum bid:
450 €
Los 689
EF
Nikolai Bank der Nishegorodsker städti-
schen öffentlichen Verwaltung
Nishnij Nowgorod, 15.04.1914, Interimsschein
auf eine Stadtanleihe von Nishnij Nowgorod
über 500 Rubel von 1914, #125, 34,2 x 24,3
cm, schwarz auf rosa, Knickfalte quer, sonst
EF, lochentwertet, Stempel,
nicht bei Drumm/
Henseler gelistet.
Das Zertifikat ist ausgestellt
auf Stepan Jefimowitsch Jewstratow und ent-
hält den Stempelaufdruck der Bank und einen
Stempelaufdruck über die erfolgte Einzahlung
des Kaufpreises per 4. November 1914,
Unter-
schriften des Direktors Smirnow und der
anderen Unterzeichner der Bank im Original.
Die Nikolai Bank ist eine der ältesten öffent-
lichen Banken Russlands. Sie wurde 1864 auf
Initiative des Kaufmanns F. A. Blinow gegrün-
det, der zusammen mit anderen Kaufleuten
auch das Anfangskapital der Bank spendete.
Die Bank unterstand der städtischen Duma. Die
Nikolai Bank betrieb vorrangig das Einlagen-
geschäft, den Wechseldiskont und die Kredi-
tierung kommunaler Investitionsvorhaben, wie
durch die Anleihe von 1914 den Aufkauf der
bislang privat betriebenen Straßenbahnbetriebe
durch die Stadt. Aber auch durch die Finanzie-
rung anderer Projekte, wie der städtischen Was-
serleitungen, tat sich die Nikolai Bank hervor.
Mindestgebot / minimum bid:
450 €
Los 690
VF
Société des Acriéres d‘Alexandrovsk
St. Petersburg, 1894, Action de 250 Rubel,
#813, 21 x 29,2 cm, braun, schwarz, Randschä-
den restauriert, KR, zweisprachig: Russisch,
Französisch,
Einzelstück beim Einlieferer.
Die Firma wurde am 02.03.1879 gegründet.
Mindestgebot / minimum bid:
600 €
Los 691
VF
Armavir-Touapse Railway Company
St. Petersburg, 1913, 4,5 % Bond über £ 500
= 4.725 Rubel, #C5156, 34,1 x 25,6 cm, rot,
schwarz, KR hängen an, Knickfalten, klei-
ne Randeinrisse, Steuerstempel, zweisprachig:
Russisch, Englisch, Drumm/Henseler SU E
1004c, R10.
Die Gesellschaft wurde 1908 gegründet um
die über 200 km lange Strecke von Armawir
(Armenien) nach Tuapse am Schwarzen Meer
zu bauen. Der Erlös aus der Anleihe wurde
neben dem Bahnbau auch für den Ausbau des
Hafens von Tuapse verwendet.
Mindestgebot / minimum bid:
130 €
Los 684
Los 685
Los 686
Los 688
Los 687
Los 689
Los 690
Los 691
Russland